Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
und sie waren nie dazu gekommen, ihn reparieren zu lassen, als er wieder bei Sinnen war.
    Die Vampire flüsterten miteinander, kleine Zischlaute, denen Claire keinerlei Bedeutung entnehmen konnte. Auch sie waren nervös.
    Amelie hingegen schien locker und selbstsicher wie immer. Sie schnippte mit dem Finger und zwei der Vampire - große, kräftige, bärenstarke Männer - traten vor. Sie blickte zu ihnen auf.
    »Ihr bewacht die Treppe«, sagte sie. »Ihr beiden.« Sie zeigte auf die uniformierten Polizisten. »Ich möchte, dass ihr ebenfalls hierbleibt. Bewacht die Innentüren. Ich bezweifle zwar, dass hier irgend etwas durchkommt, aber es wäre nicht das erste Mal, dass uns Mr Bishop überrascht. Ich werde nicht zulassen, dass ihm das ein weiteres Mal gelingt.«
    Damit waren sie nur noch halb so viele. Claire schluckte schwer und schaute die beiden Vampire und den einen Menschen an, die jetzt noch bei ihr und Amelie waren. Die beiden Vampire kannte sie flüchtig. Sie waren Amelies persönliche Bodyguards und einer davon hatte sie bisher zumindest einigermaßen anständig behandelt.
    Der Mensch war eine taff aussehende Afroamerikanerin mit einer Narbe im Gesicht, die von ihrer linken Schläfe über die Nase bis hinunter zu ihrer rechten Wange verlief. Sie bemerkte, dass Claire sie musterte, und schenkte ihr ein Lächeln. »Hey«, sagte sie und streckte ihr ihre große Hand hin. »Hannah Moses. Moses Autowerkstatt.«
    »Hey«, sagte Claire und schüttelte ihr verlegen die Hand. Die Frau hatte Muskeln - ihr Bizeps war zwar nicht ganz so groß wie Shanes, aber definitiv größer, als die meisten Frauen für nützlich befunden hätten. »Sind Sie Mechanikerin?«
    »Ich bin das Mädchen für alles«, sagte Hannah. »Mechanikerin auch. Aber früher war ich bei den Marines.«
    »Oh.« Claire blinzelte.
    »Die Autowerkstatt hat meinem Dad gehört, als er noch gelebt hat. Ich habe ein paar Einsätze in Afghanistan hinter mir und bin vor Kurzem zurückgekehrt - dachte eigentlich, ich lass es jetzt mal eine Weile ruhig angehen.« Sie zuckte die Achseln. »Aber so wie es aussieht, ziehe ich Schwierigkeiten magisch an. Hör mal, wenn es zu einem Kampf kommt, dann bleib dicht bei mir, okay? Ich passe auf dich auf.«
    Claire war so erleichtert, dass sie ihr fast um den Hals gefallen wäre. »Danke.«
    »Keine Ursache. Wie alt bist du, fünfzehn?«
    »Fast siebzehn.« Claire war der Meinung, dass sie ein T-Shirt bräuchte, auf dem das stand; das würde viel Zeit sparen. Oder vielleicht eine Art Anstecker.
    »Oh. Dann bist du ungefähr so alt wie mein kleiner Bruder. Er heißt Leo. Ihr solltet euch unbedingt mal kennenlernen.«
    Claire bemerkte, dass Hannah einfach nur plauderte, ohne wirklich darüber nachzudenken, was sie sagte; sie ließ dabei Amelie nicht aus den Augen, die sich ihren Weg um Bücherstapel herum zu der Tür auf der anderen Seite des Raumes gebahnt hatte.
    Hannah schien nichts zu entgehen.
    »Claire«, sagte Amelie. Claire wich Bücherstapeln aus und trat an ihre Seite. »Hast du diese Tür abgeschlossen, als du weggegangen bist?«
    »Nein. Ich hatte vor, auf diesem Wege wieder zurückzukommen.«
    »Interessant. Denn irgendjemand hat sie abgeschlossen.«
    »Myrnin?«
    Amelie schüttelte den Kopf. »Bishop hat ihn sich geschnappt. Er ist nicht auf diesem Weg zurückgekommen.«
    Claire beschloss, nicht zu fragen, woher sie das wusste. »Wer sonst...« Und dann fiel es ihr ein. »Jason.« Eves Bruder hatte über die Portale Bescheid gewusst, die zu verschiedenen Zielen in der Stadt führten - vielleicht hatte er nicht gewusst, wie sie funktionierten (das wusste Claire auch nicht so genau), aber er war definitiv dahintergekommen, wie man sie benutzte. Außer Claire, Myrnin und Amelie verfügte nur Oliver über dieses Wissen und von ihm wusste sie, wo er sich seit ihrer Begegnung mit Mr Bishop aufgehalten hatte.
    »Ja«,stimmte Amelie zu. »Der Junge wird zu einem Problem.«
    »Das ist noch untertrieben, wenn man bedenkt, dass er... Sie wissen schon.« Claire deutete einen Stoß mit einem Pfahl an, aber nicht in Amelies Richtung - denn das wäre so, als würde jemand mit einer geladenen Kanone auf Superman zielen. Einer von beiden würde verletzt werden, und zwar nicht Superman.
    »Ähm... was ich fragen wollte, sind Sie...?«
    Amelie wandte den Blick von ihr ab und schaute zur Tür.
    »Bin ich was?«
    »Okay?« Immerhin hatte sie noch vor nicht allzu langer Zeit einen Pfahl in der Brust stecken gehabt und darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher