Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Fanatiker vom Typ Bombenleger und scherte sich einen Dreck darum, wer dabei zu Schaden kam.
    Selbst wenn es sein eigener Sohn wäre.
    »Lass uns einfach...« Sie kaute kurz auf ihren Lippen herum und starrte ihn an. »Lass uns einfach diesen Tag überleben, okay? Bitte. Pass auf dich auf. Ruf mich an.«
    Er holte sein Handy hervor und zeigte es ihr als stummes Versprechen. Dann trat er näher, und als sich seine Arme um sie legten, fühlte sie süße, zittrige Erleichterung.
    »Dann machen wir uns besser bereit«, sagte er. »Das wird ein langer Tag.«

2
     
    Claire war sich nicht sicher, ob bereit machen bedeutete, ihr mutiges Gesicht aufzusetzen, die Zähne zu putzen oder viele Waffen einzupacken, aber sie folgte Shane, um zunächst mal Michael Auf Wiedersehen zu sagen.
    Michael stand in einem Pulk taff aussehender Typen - einige von ihnen waren Vampire und viele davon hatte Claire noch nie gesehen. Sie sahen nicht besonders glücklich darüber aus, in der Abwehr zu spielen, und sie machten ein Gesicht, als wäre ihnen ein unangenehmer Geruch in die Nase gestiegen, was im Klartext hieß, dass sie eigentlich keine Lust hatten, mit den menschlichen Hilfstruppen herumzuhängen.
    Die Nicht-Vampire bei Michael waren älter - hartgesottene Jungs mit dicken Muskeln, die das College schon hinter sich hatten. Trotzdem wirkten sie vor allem nervös.
    Shane wirkte im Vergleich zu ihnen beinahe klein - nicht dass er deshalb das Tempo verlangsamt hätte, als er die Defensivlinie durchbrach. Er schubste einen Vampir beiseite und bahnte sich seinen Weg zu Michael; der Vampir ließ seine Eckzähne aufblitzen, aber Shane bemerkte das nicht einmal.
    Michael schon. Er trat dem beleidigten Vamp in den Weg, als dieser Shane in den Rücken fallen wollte, und beide erstarrten in ihren Bewegungen - Raubtiere, die sich gegenübertraten. Michael war nicht derjenige, der als Erster den Blick senkte.
    Michael hatte jetzt eine seltsame Intensität an sich, die zwar schon immer da gewesen war, aber seit er ein Vampir war, hatte sie sich auf einer Skala von eins bis zehn zu einer Elf gesteigert, fand Claire. Er hatte zwar immer noch sein engelhaftes Aussehen, aber es gab Momente, in denen er eher wie ein gefallener als ein himmlischer Engel aussah. Als er sich ihnen zuwandte, war sein Lächeln jedoch echt und er war voll und ganz der Michael, den sie kannte und mochte.
    Er streckte seine Hand zu einem männlichen Händedruck aus. Shane schlug sie zur Seite und umarmte ihn. Man klopfte sich männlich auf den Rücken, und wenn Michaels Augen für einen kurzen Augenblick rot aufgeleuchtet hatten, so hatte es Shane zumindest nicht gesehen.
    »Pass auf dich auf, Mann«, sagte Shane. »Diese College-Häschen sind ganz schön wild. Lass dich nicht von ihnen auf eine dieser Alkopop-Partys schleppen. Bleib stark.«
    »Du auch«, sagte Michael. »Sei vorsichtig.«
    »Mit einem großen schwarzen Imbisswagen in einer Stadt voll ausgehungerter Vampire herumfahren? Yeah. Ich werde den Ball lieber flach halten.« Shane schluckte. »Im Ernst...«
    »Ich weiß. Mir geht es genauso.«
    Sie nickten einander zu.
    Claire und Eve beobachteten sie einen Moment lang. Dann zuckten sie mit den Achseln. »Was?«, fragte Michael.
    »Das war es? Das war die große Verabschiedung?«, fragte Eve.
    »Was ist daran auszusetzen?«
    Claire schaute Eve verblüfft an. »Ich glaube, ich brauche eine Anleitung für Jungs.«
    »Jungs sind nicht tiefgründig genug, als dass man eine Anleitung bräuchte.«
    »Was habt ihr erwartet, blumige Gedichte?« Shane schnaubte. »Ich habe ihn umarmt. Das war's.«
    Michaels Grinsen hielt nicht lange an. Er sah Shane an, dann Claire, zuletzt - und am längsten - Eve. »Lasst nicht zu, dass euch etwas zustößt«, sagte er. »Ich hab euch wirklich gern, Leute.«
    »Ebenfalls«, sagte Shane, und das war für Shane geradezu überschwänglich.
    Vielleicht hätten sie Zeit gehabt, mehr zu sagen, aber einer der Vampire, die um sie herumstanden, sah genervt und ungeduldig aus und tippte Michael auf die Schulter. Seine bleichen Lippen näherten sich Michaels Ohr.
    »Zeit zu gehen«, sagte Michael. Er umarmte Eve heiß und innig und musste sich am Ende aus ihrer Umklammerung befreien. »Trau Oliver nicht über den Weg.«
    »Klar, als müsstest du mir das extra sagen«, sagte Eve. Ihre Stimme zitterte wieder. »Michael...«
    »Ich liebe dich«, sagte er und küsste sie schnell und leidenschaftlich. »Wir sehen uns bald.«
    Er verschwand so schnell, dass man
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher