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Der Milliardär und das Kindermädchen

Der Milliardär und das Kindermädchen

Titel: Der Milliardär und das Kindermädchen
Autoren: CRYSTAL GREEN
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„Das war wohl eher ein Versehen“, erklärte sie. „Natürlich haben wir immer noch Kontakt.“ Sofern man ein paar kurze E-Mails als „Kontakt“ bezeichnen konnte … Nur ihre Mutter rief ziemlich häufig bei ihr an – um sich Geld von ihr zu leihen.
    Seit der Hochzeit ihrer Mutter hatte Melanie nur noch eine unbedeutende Nebenrolle in der Familie gespielt. Ihr Stiefvater hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm seine eigenen Kinder viel lieber waren. In seinen Augen war Melanie bloß die „uneheliche Tochter seiner Frau“. Alle damit verbundenen negativen Gefühle bekam sie ab, nicht Leigh.
    Darüber hatte Melanie sogar einmal mit ihrer Mutter gesprochen – in der Hoffnung, dass Leigh wiederum mit ihrem Mann reden und sich die Situation für alle verbessern würde. Aber da hatte sich Melanie gründlich getäuscht: Ihre Mutter hatte sehr ärgerlich reagiert und ihr vorgeworfen, sie würde ihr bloß alles kaputt machen wollen. Ausgerechnet jetzt, wo sie endlich glücklich war.
    Melanie hatte sich damals verraten und verletzt gefühlt. Und ihr war schmerzhaft bewusst geworden, dass Leigh ihre Männerbekanntschaften immer wichtiger sein würden als ihre eigene Tochter. Dabei hatte sie sich immer so angestrengt, ihrer Mutter alles recht zu machen, und dabei gehofft, dass diese Melanie dafür umso mehr lieben würde.
    Sie verdrängte die schlimmen Erinnerungen. „Ich habe als Teenager mehrere Kurse zum Thema Kinderbetreuung belegt“, erklärte sie Zane Foley. „Und dann habe ich als Babysitter gearbeitet. Meistens am Wochenende, aber oft auch in der Woche, wenn ich das mit der Schule vereinbaren konnte.“
    „Das scheint Ihnen nicht besonders schwergefallen zu sein, wenn ich mir Ihre ausgezeichneten Zeugnisse ansehe.“
    „Ich habe mir auch alle Mühe gegeben – weil mir klar war, dass ich nur auf diese Weise etwas in meinem Leben erreichen könnte.“
    Bestimmt hatte Zane Foley in den letzten Tagen sämtliche Zeugnisse und Referenzen überprüfen lassen, die sie der Bewerbung beigelegt hatte. Blieb nur zu hoffen, dass er bei seinen Nachforschungen nichts von dem einzigen Job erfahren hatte, der nicht im Lebenslauf erwähnt war. Mit diesem speziellen Job hatte Melanie sich damals das College finanziert … und jetzt wollte sie ihn am liebsten vergessen: Damals hatte sie nämlich in einem drittklassigen Casino in Las Vegas getanzt – als Showgirl.
    Ganz langsam atmete sie aus und konzentrierte sich darauf, sich bloß mit keinem Wort zu verraten. „Während meiner Schulzeit habe ich neben dem Babysitten auch noch als Kellnerin gearbeitet. Das mit dem Babysitten hat sich schnell in der Nachbarschaft herumgesprochen, weil die Leute wohl zufrieden mit meiner Arbeit waren. Und so habe ich nach und nach immer mehr Aufträge bekommen.“
    „Da waren Sie ja sehr engagiert“, warf Zane Foley ein. Bloß um überhaupt etwas zu sagen, oder weil er wirklich beeindruckt war?
    Immerhin waren die Foleys berühmt dafür, dass sie nicht davor zurückschreckten, sich die Finger mit harter, ehrlicher Arbeit schmutzig zu machen. Nur so waren sie überhaupt zu ihrem Vermögen gekommen. Vielleicht wusste Zane Foley es ja gerade deswegen zu schätzen, dass sein Kindermädchen die gleichen Qualitäten hatte?
    „Ich habe damals jeden einzelnen Dollar gespart“, fuhr sie fort. „Nur für meine vielen Tanzstunden habe ich Geld ausgegeben, weil ich sie dringend gebraucht habe, als Ausgleich.“
    „Ich glaube, wir brauchen alle irgendein Ventil“, sagte er geistesabwesend und schaute wieder in ihre Bewerbungsmappe. „Hm … warum sind Sie eigentlich gleich nach der Highschool nach Las Vegas gegangen?“, fragte er dann.
    Jetzt wird’s gefährlich, dachte sie. Ihr Nacken kribbelte. „Ich hatte gehört, dass die Stadt wirtschaftlich besonders gut dasteht, das wollte ich für mich nutzen. Also habe ich dort erst mal als Kellnerin in einem Café gearbeitet. So viel Trinkgeld wie in Las Vegas hatte ich bis dahin noch nie!“
    Zane Foley schwieg, als erwartete er, dass sie weitererzählte.
    Herausfordernd lächelte sie ihn an. „War das bei Ihnen nicht sogar ähnlich, Mr. Foley? Sind Sie nicht auch wegen der günstigen Wirtschaftslage dorthin gezogen? Sie haben ja einige Projekte in der Stadt durchgeführt.“
    Bildete sie es sich nur ein, oder musste er gerade über ihre Bemerkung grinsen? Bevor sie sich seiner Reaktion sicher sein konnte, schaltete er allerdings schon wieder auf „Mr. Wichtig“ und kritzelte ein paar
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