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Der Maskenball

Der Maskenball

Titel: Der Maskenball
Autoren: Lynne Graham
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ihr aufgestiegen, und wieder einmal sah sie ihren ehemaligen Verlobten Richard vor sich, der ihre Brautjungfer Maxie angestarrt und schließlich im letzten Moment verkündet hatte, er könnte sie, Darcy, nicht heiraten, weil er sich in Maxie verliebt hätte. Und die Krönung war gewesen, dass Maxie ihn nicht einmal wollte!
    Nach dieser Demütigung hatte die Episode in Venedig
    stattgefunden, wie Darcy sich unglücklich ins Gedächtnis rief.
    Sie hatte die Möglichkeit gehabt, für eine Nacht Aschenputtel zu spielen. Und dann hatte sie die Möglichkeit gehabt, auf dem Ponte della Guerra zu stehen und war am nächsten Tag wie ein Teenager versetzt worden. Sie hatte eine Ewigkeit gewartet und war am Boden zerstört gewesen, als ihr schließlich klar wurde, dass der Märchenprinz nicht kommen würde.
    Eine erfahrenere und weniger gutgläubige Frau hätte
    natürlich gewusst, dass der so lässig geäußerte und dennoch so romantische Vorschlag nichts anderes gewesen war als die Floskel "Ich rufe dich an". Ihr war es allerdings nicht klar gewesen. Nein, dachte Darcy und erschauerte heftig bei der Erinnerung daran, ich bin viel glücklicher, seit ich den Männern abgeschworen habe.
    Und falls Luca, wer immer er sein mochte, ihren Vorschlag annahm, würde sie bald in der Lage sein, ihn und sein Machooutfit zu ignorieren ...
    Mit Schweißperlen auf der Stirn handhabte Darcy die
    schwere Motorsäge. Der alte Küchenherd verbrauchte sehr viel Holz. Schließlich legte sie eine Pause ein und bückte sich seufzend, um die Holzscheite in die Schubkarre zu tun.
    "Darcy?"
    Erschrocken richtete sie sich auf und drehte sich um. Luca stand dicht vor ihr. Unwillkürlich ließ sie den Blick über seine breiten Schultern, seine schmalen Hüften und langen Beine schweifen. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, stellte sie fest, dass er sich rasiert hatte.
    Bei Tageslicht war er geradezu überwältigend attraktiv. Er hatte hohe, markante Wangenknochen, eine klassische Nase und volle Lippen, und seine Haut war sanft gebräunt...
    "Ist was?" Fragend zog er eine Augenbraue hoch.
    "Sie haben mich erschreckt..." Darcy errötete, als ihr bewusst wurde, dass sie ihn angestarrt hatte, und senkte den Blick. Zu ihrer Verblüffung entdeckte sie dabei ihre beiden
    Cockerspaniels Humpf und Bert, die zu seinen Füßen saßen und zu ihm aufsahen. Die beiden waren zwar liebenswert, aber alles andere als wohlerzogen und brachen in Gegenwart von Fremden normalerweise in lautes Gekläffe aus.
    "Ich hatte Sie nicht erwartet", erklärte Darcy unvermittelt.
    "Ich habe erst geklingelt..." Luca verstummte und betrachtete den großen Holzstapel. "Das haben Sie doch nicht allein gemacht, oder?"
    Verlegen strich sie sich die feuchten Strähnen aus der Stirn und nickte.
    "Gibt es hier keine Männer?"
    "Nein, ich bin das Beste... aber das ist nichts Neues", erwiderte sie leise. Es ärgerte sie, dass sie Männern gegenüber so befangen war, und sie hasste ihn dafür, dass er sie in dieser Situation überrascht hatte.
    Er runzelte die Stirn.
    "Ich dachte, Sie würden anrufen", fügte sie schnell hinzu.
    "Bei Ihnen geht ja nie jemand ans Telefon."
    "Ich bin viel draußen." Darcy zog die Arbeitshandschuhe aus und bewegte ihre steifen Finger. Dabei vermied sie es, ihn anzusehen. Was war bloß mit ihr los? Sie benahm sich wie ein alberner Teenager, der verknallt war. "Lassen Sie uns ins Haus gehen."
    Sie nahm einen Arm voll Holzscheite und führte Luca ins Haus. Der lange Durchgang, der als Hintereingang diente, war dunkel, und zahlreiche Türen gingen davon ab. Die zahlreichen Räume, die früher einmal zur Küche gehört hatten, wurden jetzt nicht mehr benutzt. Aber nicht mehr lange, rief sie sich ins Gedächtnis. Wenn sie ihren Traum verwirklichte und das Haus der Öffentlichkeit zugänglich machte, konnten all diese Räume besichtigt werden.
    Und ich werde meinen Traum verwirklichen, sagte sie sich entschlossen. Sicher wäre Luca nicht gekommen, wenn er ihr Angebot nicht annehmen wollte.
    Darcy betrat die geräumige Küche und kniete sich vor den großen Herd, der am anderen Ende stand. Dann öffnete sie die Tür und warf einen Holzscheit in die Glut. "Kommen Sie jetzt aus London?"
    "Nein, ich habe in Penzance übernachtet."
    Sie war so nervös, dass sie ihn nicht ansehen konnte. "Und wie lautet Ihre Antwort?"
    "Ja. Meine Antwort lautet Ja", erwiderte er leise.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie blinzelte einige Male, bevor sie die Tür wieder zumachte. Vor
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