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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten
Autoren: Raymond F. Jones
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geprahlt? Nein, es ist kein Irrtum. Und jetzt noch eine Nummer.«
    Ketan erkannte, daß die Kodenummer von Lehrer Darans Matrix entnommen war. Daran war der beste Mathematiker des Hauses der Weisheit. Ketan starrte auf die Reihe der Indizes. Von den vielen hundert Kodenummern waren drei nicht zu entschlüsseln.
    »Du siehst – sosehr sie versuchten, es geheimzuhalten, es gelang ihnen nicht. Sieh dir ihre Matrizen an.«
    Sie zog aus einem Schlitz zwei durchscheinende Blätter. Die Oberflächen waren mit Hunderten von winzigen Perforationen versehen. Die Alte legte sie auf ein anderes Blatt und hielt ein Vergrößerungsglas über sie.
    »Sie sehen ganz normal aus.«
    »Aber was soll das alles?« flüsterte Ketan.
    »In unserer Mitte sind Menschen, die Dinge kennen, die sie weder in Kronweld, noch in Feuerland oder Nachtland sahen. Denn solche Dinge sind im Katalog festgehalten.«
    Ketan schüttelte nur den Kopf.
    »Du kannst das nicht verstehen, nicht wahr? Es heißt, daß sie von draußen kamen!« Die letzten Worte sagte sie mit schriller Stimme.
    »Von draußen? Was ist draußen?«
    »Es ist – jenseits der Grenzen von Kronweld. Dort, wo noch keiner aus Kronweld war. Verstehst du das nicht? Hast du noch nie von einem Ort geträumt, an dem es nur Sand und Wind und einen einsamen Felsen gibt?«
    Ketan wich zurück. Er zitterte. »Woher wissen Sie das?«
    »Du bist Ketan«, sagte sie einfach. »Ich weiß viel über dich.«
    »Wer sind Sie?«
    Sie beachtete seine Fragen nicht – auch nicht die kräftigen Hände, die ihre dünnen Schultern umklammerten.
    »Du mußt noch einen Index sehen«, sagte sie. Sie schüttelte seine Hände ab und drückte auf eine Reihe von Tasten. Nur den Namen schaltete sie nicht ein. Er sah ein Dutzend unbekannter Kodenummern, die alle unlösbar blieben.
    »Wem gehört diese Matrix?«
    Sie drückte auf die letzte Taste. Der Kennfaktor erschien. Ketan stieß einen leisen Schrei aus.
    »Elta!«
     
    *
     
    Die Hauptsteuerung war eingeführt worden, um eine Reihe von Faktoren geheimzuhalten – über den Geburtstempel, den Rand, den Beginn von Kronwelds Geschichte und viele andere. Ketan fragte sich oft, was das für einen Sinn haben sollte. Und wenn man diese Faktoren außer acht ließ, wurden die unbekannten Faktoren auf den Matrizen dreier Personen deutlich.
    Die alte Frau hatte es als einzige gewußt.
    Und was war mit Elta?
    Ketan verschloß seine Gedanken. An Elta war alles völlig normal. Das hieß, sie war schöner und klüger als die anderen Mädchen.
    Die alte Frau hatte gesagt, daß drei Menschen sterben müßten.
    »Was bedeutet das?« fragte er.
    Sie zögerte, während ihre geschickten Finger die Hauptsteuerung wieder in Ordnung brachten.
    »Es war ein Wunder, daß ich dich hier fand – und dir die drei zeigen konnte. Es war mehr, als ich geträumt hatte.« Sie sah ihn mit ihren scharfen Augen an. »Du möchtest wissen, wer ich bin? Ich werde es dir sagen. Aber zuvor mußt du andere Dinge erfahren. Ich warne dich. Über Kronweld liegen Gefahr und Tod. Der Ann, der diese Welt zerstören will, ist schon erhoben. Die drei hier gehören zu den Vernichtern. Es sind noch andere da, aber die drei sind die wichtigsten. Du hältst mich für verrückt? Warte, bis ich fertig bin. Deine Aufgabe ist es, die drei zu töten. Sie müssen sterben.«
    In seinem Gehirn drehte sich alles. Er schüttelte den Kopf, wie um seine Gedanken zu ordnen. Er fragte sich, ob er nach einem Wachmann rufen sollte, um die Frau wegbringen zu lassen. Sie befahl ihm den Tod von zwei berühmten Suchern – und von Elta.
    »Sie sind wahnsinnig! Ich will nichts mehr hören. Erzählen Sie diese Geschichte der Ersten Gruppe!«
    »Setz dich!«
    Es war eine Art hypnotischer Befehl. Gegen seinen Willen setzte er sich und hörte zu.
    »Seit mehr als hundert Tara existiert in unserer Mitte eine geheime Gruppe. Ihr Ziel ist die Zerstörung Kronwelds. Sie nennen sich die Statiker. Mit dem letzten Streich warten sie nur noch, bis der günstigste Augenblick gekommen ist. Diese Organisation hat uns und unser Suchen ausgenützt. Nur eines fehlt ihnen noch, dann können sie losschlagen: Unser Wissen um die Kräfte des Atoms.«
    »Sie sind wahnsinnig«, sagte Ketan leise. »Erwarten Sie, daß ich Ihnen glaube?«
    »Und was ist mit den unbekannten Faktoren?«
    »Dafür gibt es sicher eine natürliche Erklärung. Wer würde so eine Gruppe organisieren? Und was wäre ihr Zweck?«
    »Ich werde dir sagen, wer sie sind, denn du allein in ganz
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