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Der magische Turm

Der magische Turm

Titel: Der magische Turm
Autoren: Hugh Walker
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ich es nicht geschafft«, gestand Mythor ein.
    »Das ist wahr. Ohne Alton hättest du es nicht geschafft, aber die Kraft dafür war in dir selbst.«
    »Ich hatte Glück.«
    »Du wärst nicht menschlich ohne Glück.«
    »Weshalb spielt die Unsterblichkeit immer wieder solch eine schreckliche Rolle?«
    »Die Magie kennt viele Unsterblichkeiten. Und alle sind sie für die Menschen nicht erträglich.«
    »Bist du nicht unsterblich?«
    »Auf eine Weise«, stimmte Althar zu.
    »Und du erträgst es?«
    »Ich bin nicht menschlich.«
    »Dieser Körper.«, wandte Mythor ein.
    »...ist nur ein Werkzeug. Und da meine Aufgabe nun erfüllt ist, wie es scheint, kann ich zurückkehren.«
    »Wohin?«
    Althar lächelte, ließ die Frage aber unbeantwortet. »Dieser Körper«, sagte er, »ist wie das Erz dieses Turmes zum großen Teil von dieser Welt und nur dem Zugriff der Zeit entzogen worden.« Sein Lächeln vertiefte sich. »Ihre Schergen sind ergrimmt. Sie werden ganze Arbeit leisten, wenn die Tore erst offen sind. Du wirst bald verstehen, was ich jetzt sage. Eines beantworte mir noch: Weshalb hast du die Prüfung meines Wächters nicht auf dich genommen?«
    Mythor sagte es ihm. Althar wurde bleich.
    »So verdanke ich dir mein Leben«, sagte er. Er legte eine Hand auf Mythors Schulter. »Die Magie des Lichtes ist so fehlbar wie die der Dunkelheit, auch wenn sie in Einklang mit den Gesetzen der Welt steht. Lass es dir eine Warnung sein. Alton mag eines Tages nicht mehr diese Kraft besitzen, auf die du vertraust. Und auch dieser Helm mag seine Kraft verlieren, gerade in einem Augenblick, da du sie am dringendsten brauchst. Es gibt nur drei Dinge, auf die du vertrauen darfst, wenn du gegen die Dunkelheit kämpfst: auf deinen Arm, auf dein Herz und deinen Verstand. Wahre, lebendige Kraft kommt nur daraus.«
    Mythor nickte nachdenklich. Althars Hand wog schwer auf seiner Schulter. Er kam sich plötzlich unsagbar hilflos vor. Er hatte nicht viel mehr erreicht, als die Dunkelmächte auf sich aufmerksam zu machen. Wie ein Gesetzloser irrte er durch Tainnia mit ein paar Gefährten, von der einen Seite gejagt, von der anderen unbeachtet. Die Völker der Lichtwelt um sich zu scharen war eine Aufgabe, für die ein Leben schier nicht ausreichte. Und er wusste so wenig von der Welt.
    Althar schien zu wissen, was in ihm vorging. Er nickte lächelnd. »Dir ist kein leichter Weg auferlegt worden. Held zu sein ist eine Art von Tod. und eine Art von Leben.«
    »Ist es mir auferlegt?« fragte Mythor. »Habe ich selbst gar keine Entscheidungsgewalt darüber?«
    »Können wir entscheiden, was wir träumen? Oder was wir fühlen? Wo die Sonne aufgeht? Wir haben die Freiheit, es zu versuchen. Den Stoff zu bezwingen, versucht der Geist seit Anbeginn der Schöpfung. Und wenn es gelingt.« Er ließ den Satz unvollendet.
    »Es scheint mir, dass die Dunkelmächte darin erfolgreicher sind«, stellte Mythor fest. »Magie ist ein Weg.«
    »Der leichtere?«
    »Vielleicht.«
    »Weil es leichter ist, zu zerstören, als aufzubauen, zu töten, als.«
    »Nein.« Althar schüttelte den Kopf. »So einfach ist es nicht, mein sterblicher Freund. Auch das Leben zerstört, um zu leben. Und das Licht ist der größte und hungrigste Feind der Welt, denn es verbrennt den Stoff. Jede Flamme verzehrt ein Stück der Welt. Die Wärme, die das Leben braucht, ist Teil dieser Zerstörung. Verbrennung ist das Prinzip des Lebens und der Natur. Ihr entgegen steht das andere Prinzip.«
    »Die Magie?«
    »Ja. Die Magie und die Dunkelheit. Seit Anbeginn herrscht ein kosmischer Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Sie sind gegensätzliche Formen des Daseins. Was Recht ist und Unrecht, was Gut und was Böse ist, wird letztendlich das höhere Prinzip entscheiden.«
    »Und das höhere Prinzip ist.«
    »Das überlebende.«
    Mythor fröstelte. »So einfach ist die Welt«, murmelte er. »Schwert und Blut entscheiden.«
    Althar schüttelte verneinend den Kopf. »Es ist immer der Geist, der entscheidet. Aber es gibt eine Zeit zu denken und eine Zeit zu kämpfen.«
    »Ich werde nie wieder frei sein von diesem Wissen, das du mir gegeben hast. Wie werde ich je frei sein von der Frage, ob ich das Richtige tue?«
    »Wenn du dein Schwert für das Licht führst, wird es das Richtige sein. Schlachten können verlorengehen. Das gleichen Siege wieder aus. Nur eines darf nicht geschehen: dass man den wirklichen Feind aus dem Auge verliert!«
    »Wie könnte das geschehen?« rief Mythor heftig.
    »Magie ist eine
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