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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir
Autoren: David Wellington
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ich haben hier eine routinemäßige Alkoholkontrolle durchgeführt. Nichts Besonderes, wir machen das jeden Samstagabend. Um fünfzehn Minuten nach zehn hatten wir drei Fahrzeuge aufgereiht. Ein weiterer Wagen, eine schwarze Luxuslimousine älteren Baujahrs, hielt ungefähr fünfzehn Meter vor der Reihe. Der Fahrer zögerte, dann versuchte er zu wenden. Das passiert oft. Den Leuten wird klar, dass sie den Alkoholtest nicht bestehen werden, also versuchen sie, uns aus dem Weg zu gehen. Wir wissen, wie man damit umgehen muss.«
    Er stand still wie eine Statue. Seine ganze Haltung verriet, dass er konzentriert zuhörte, alles aufnahm, was sie zu sagen hatte. Sie fuhr fort.
    »Die Trooper Wright und Leuski waren mit ihren Streifenwagen da und da positioniert.« Sie zeigte, wo die Dienstfahrzeuge am Straßenrand gestanden hatten. »Sie führten ein klassisches Zangenmanöver durch und zwangen die Person zum Anhalten. Der Mann öffnete die Wagentür und sprang auf die Straße. Bevor Wright und Leuski ihn stellen konnten, lief er nach Westen, auf diese Baumreihe dort zu.« Sie machte wieder eine Geste mit dem Arm. »Der Verdächtige entzog sich der Verhaftung, allerdings ließ er Beweismaterial zurück.«
    Arkeley nickte. Er drehte sich um und ging auf das verlassene Fahrzeug des Verdächtigen zu. Es war ein Cadillac, ein CTS mit breitem Kühler. Er war voller Schlammspritzer, die Fahrerseite wies einen bösen Kratzer auf, aber davon abgesehen befand sich das Fahrzeug in makellosem Zustand. Es stand noch genauso da, wie der Mann es verlassen hatte – nur dass der Kofferraum geöffnet war. Die Warnblinkanlage pulsierte traurig, die helleren Lichter der Straßensperre imitierend.
    »Was haben Ihre Leute dann getan?«, fragte Arkeley.
    Caxton schloss die Augen und versuchte sich an den genauen Ablauf zu erinnern. »Leuski verfolgte den Verdächtigen und fand den … nun, das Beweisstück. Er kam zurück und öffnete den Kofferraum des verdächtigen Fahrzeugs, in der Überzeugung, dass die Umstände eine Durchsuchung des Fahrzeuginneren auf jeden Fall rechtfertigten. Als wir sahen, was da drin war, wurde uns klar, dass es sich hier nicht bloß um einen Betrunkenen handelte, der die Flucht ergriff, um nicht pusten zu müssen. Wright gab den Vorfall an die Zentrale durch, genau den Bestimmungen gemäß. Wir sind die Highway Patrol. Wir kümmern uns nicht um kriminelle Aktivitäten dieser Art; wir übergeben sie an die örtlichen Behörden.«
    Arkeley runzelte die Stirn, was ihm wesentlich besser stand als sein Lächeln. »Ich sehe hier aber keinen von denen.«
    Um ein Haar wäre Caxton errötet. Es war ihr peinlich. »Das ist hier eine ziemlich ländliche Gegend. Die meisten Cops arbeiten nur unter der Woche. Eigentlich soll immer jemand in Rufbereitschaft sein, aber so spät Nachts bricht das System manchmal zusammen. Wir haben die Handynummer des zuständigen örtlichen Beamten, aber er meldet sich nicht.«
    Arkeleys Gesicht zeigte keinerlei Überraschung. Das war schon in Ordnung. Caxton hatte nicht mehr die nötige Energie, um sich noch für irgendjemanden Entschuldigungen auszudenken.
    »Wir haben die Countybehörden informiert, aber in der Nähe von Reading gab es eine Massenkarambolage, und das Sheriffbüro war beschäftigt. Sie haben jemanden vorbeigeschickt, um Fasern, DNA und Fingerabdrücke sicherzustellen, aber der ist vor drei Stunden wieder gefahren. Am Morgen wollen sie mehr Leute vorbeischicken, haben sie gesagt, also müssen wir jetzt die ganze Nacht Wache stehen. Dem Sergeant ist das hier aufgefallen.« Sie zeigte auf das Nummernschild. Maryland. »Das ist ein klarer Beweis, dass ein mutmaßlicher Krimineller die Staatsgrenze überschritten hat. Und die Sache war wirklich übel genug, sogar so übel, dass der Sergeant der Ansicht war, man sollte das FBI einschalten. Und jetzt sind Sie da.«
    Arkeley schritt hinter den Wagen und ignorierte sie, während er den Inhalt des Kofferraums untersuchte. Sie rechnete damit, dass er würgen oder zumindest zusammenzucken würde, aber das tat er nicht. Nun, Caxton hatte schon eine Menge Kerle erlebt, die auf hart machten, wenn sie ein Blutbad sahen. Sie trat an seine Seite. »Wir glauben, dass da drei Leute drinliegen. Ein Mann und zwei Kinder, Geschlecht noch unbekannt. Von der linken Hand des Mannes ist genug übrig, um Fingerabdrücke nehmen zu können. Da könnten wir Glück haben.«
    Arkeley starrte weiter in den Kofferraum. Vielleicht war er zu geschockt, um zu
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