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Der Küss des schwarzen Falken

Der Küss des schwarzen Falken

Titel: Der Küss des schwarzen Falken
Autoren: Barbara McCauley
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heiraten will?”
    Jetzt war es Rand, der perplex war. Diese Antwort hatte er sich ein wenig anders vorgestellt. Leicht verlegen fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. “Nun ja, ich weiß, ich bin manchmal ein bisschen schwierig im Zusammenleben. Aber, verdammt noch mal, ich liebe dich. Und das ist doch auch schon was.”
    Grace verschränkte die Arme. “Ach, das ist ja ein reizender Antrag: ‘Ich wollte schon immer einen Hund’ und ‘verdammt noch mal, ich liebe dich’. So hältst du um mich an?”
    “Ja.” Rand sah ein, dass man das alles auch eleganter hätte formulieren können. Aber so war es wenigstens heraus. “Und wie lautet deine Antwort.”
    “Ja.”
    “Was … ja?”
    “Ja, verdammt noch mal. Ich heirate dich.”
    Rand stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus. “Gott sei Dank!” Mit einer raschen Bewegung zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich.
    Lachend schlang Grace die Arme um ihn. Er hob sie, ohne sich von ihren Lippen zu lösen, hoch. Dann murmelte er noch einmal, seine Lippen immer noch auf ihren: “Gott sei Dank!” Eine Welle tiefen Gefühls überschwemmte ihn, während ihr Kuss heißer und inniger wurde. Es war ein Gefühl, das er nicht gekannt hatte, bevor er Grace traf. Aber er wusste jetzt, was es war. Es war Liebe. Das hier war die Frau, mit der er sein Leben verbringen wollte.
    “Sag mir bitte, ob du mich liebst, Grace.”
    “Ich liebe dich, Rand”, flüsterte Grace atemlos. “Ich liebe dich, ich liebe dich.” Dann machte sie sich ein wenig von ihm los, um ihn anzuschauen. “Was genau ist denn nun in Wolf River geschehen?”, fragte sie gespannt.
    Er tippte mit der Stirn gegen ihren Kopf. “Zunächst einmal ist etwas mit mir geschehen. Seit dem Unglück vor dreiundzwanzig Jahren fühlte ich mich schuldig – nicht nur, weil ich nicht mit meiner Familie zusammen gestorben bin, sondern weil ich sogar noch froh war, überlebt zu haben. Es kam mir so vor, als hätte ich meine Familie verraten. Deshalb glaubte ich auch, dass ich es nicht verdiene, geliebt zu werden.”
    Rand machte eine Pause und lächelte. Er gab Grace schnell einen zärtlichen Kuss und fuhr fort: “Dann bist du in mein Leben getreten. Ich werde nie diesen Anblick vergessen, wie du in der staubigen Scheune standst in deinem schicken Anzug und den hochhackigen Schuhen. Vom ersten Augenblick an habe ich dich wahnsinnig begehrt.”
    “Da hast du mich begehrt?”, fragte Grace erstaunt. “Ich hatte eher den Eindruck, du konntest mich gar nicht schnell genug wieder loswerden.”
    “Das stimmt auch. Denn ich merkte sofort: Dort steht eine Frau – die Frau –, die es schaffen würde, etwas in mir zu wecken, das ich jahrelang sorgfältig verdrängt hatte. Ich habe mich richtig vor dir gefürchtet.”
    “Ich habe mich vor dir auch gefürchtet”, gab Grace zu.
    “Aber du hast dich nicht abschrecken lassen. Jemanden wie dich hatte ich vorher noch nicht getroffen. Du hast mich vollkommen in deinen Bann geschlagen. Und das tust du auch jetzt noch.”
    Bewegt umarmte sie ihn. Dann legte sie den Kopf zurück und fragte: “Meinst du das alles wirklich? Mit den fünfzig Morgen Land, den Kindern und den Pferden und all dem? Das alles willst du wirklich?”
    “Das alles will ich wirklich”, sagte Rand sanft. “Aber das kann es für mich nur mit dir geben. Ohne dich würde mir das alles nichts bedeuten. Auch die fünf Millionen Dollar nicht, die ich, wie sich herausgestellt hat, geerbt habe.”
    Grace riss die Augen auf. “Fünf … Millionen …”
    “… Dollar!” Rand hatte sich an diesen Gedanken selbst noch nicht gewöhnt. “Mein Großvater hat eine Menge Geld mit Erdöl gemacht und einiges davon für seine Kinder angelegt. Das hat sich erst jetzt herausgestellt, da mein Onkel das Testament gefälscht und das gesamte Erbe für sich behalten hatte.”
    “Und deine Eltern sind gestorben, ohne einen einzigen Cent davon zu sehen?”
    “Das Geld war nicht so wichtig. Meine Eltern waren bis zu ihrem Ende sehr glücklich miteinander, und das zählt am meisten. Das soll allerdings nicht heißen, dass mir die fünf Millionen nichts wert sind. Wenn wir ein Haus bauen und eine neue Ranch aufbauen wollen, können wir Startkapital gut gebrauchen. Außerdem möchte ich, dass du nichts von deinem Lebensstandard hier vermisst.”
    Grace zwinkerte ihm zu. “Ich würde mit dir auch in einem Zweimannzelt leben, wenn das das Leben mit dir sein sollte. Aber glücklicherweise brauchen wir das nicht. Ich
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