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Der Kuerbismoerder

Der Kuerbismoerder

Titel: Der Kuerbismoerder
Autoren: Michéle Rebecca
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der Vereinigung entgegengebracht wurde, nahm ihm den Wind aus den Segeln. Offenbar wunderten sich die Egglestones nicht, den Geistlichen unter den Gästen zu sehen, während die Besucher aus Lower Barton die Anwesenheit Jones’ überrascht zur Kenntnis nahmen und miteinander zu tuscheln begannen.
    Mabel war mit sich zufrieden. Natürlich hatte sie Victor eingeweiht, dass Jones selbst die Kürbisse zerstört hatte, ihm aber auch das Versprechen abgenommen, niemandem gegenüber auch je ein Wort darüber verlauten zu lassen.
    „Jetzt wird es interessant.“
    Victor deutete mit seiner Krücke auf eine junge Frau, die auf den Reverend zutrat und ihm eine Tasse Tee anbot. Zunächst zögerte der Geistliche, dann nahm er das Getränk entgegen und nippte daran. Offenbar war der Tee gut, denn Jones nickte zufrieden. Mabel und Victor konnten nicht hören, was gesprochen wurde, dann jedoch folgte Reverend Jones der Frau, die ihn zu ihrem Meister brachte, der auf einem bequemen Sitzkissen neben dem alten Ziehbrunnen saß. Als sich die beiden Männer nach kurzem Zögern die Hand gaben, nahm Mabel Victors Arm.
    „Ich glaube, wir können jetzt gehen.“
    Victor betrachtete seine leere Tasse, in dem noch ein Rest Brennesseltee war.
    „Nichts gegen dieses zweifelsohne gesunde Gebräu, eine Tasse Earl Grey, dazu einen warmen Scone, Erbeermarmelade und eine dicke Schicht Clotted Cream wären mir jetzt bedeutend lieber.“ Aufforderung sah er Mabel an. „Wie wäre es mit dem Three Feathers? Dort gibt es den besten Cream Tea weit und breit, und ich lade Sie ein.“
    „Das kann ich natürlich nicht ausschlagen.“ Mabels Augen strahlten in Vorfreude auf einen guten, starken Tee. „Und morgen besuchen wir zusammen den Gottesdienst.“ Sie warf einen letzten Blick zu Reverend Jones hinüber, der sich nun angeregt mit dem Meister unterhielt. „Ich bin sicher, diese Predigt wird viele überraschen, wir sollten sie uns nicht entgehen lassen.“
    „Manchmal frage ich mich, wie Lower Barton bisher ohne Sie auskommen konnte, Mabel. Sie sind eine wahre Bereicherung für unseren Ort.“
    Mabel senke schnell den Kopf, damit Victor nicht sah, wie das Blut in ihre Wangen schoss, denn Komplimente war sie nicht gewohnt – am wenigstens von Victor Daniels.
    „Jetzt kommen Sie schon“, sagte sie betont burschikos. „Sonst ist die Teezeit vorbei und wir bekommen nichts mehr. Wenn Sie hungrig sind, werden Sie nämlich zu einem richtigen Ekel.“
    „Ich wage keinen Widerspruch, denn Sie haben wie meistens recht, liebe Mabel.“
    Untereinandergehakt gingen sie zu Mabels Wagen, instinktiv wissend, dass Mabels Fähigkeiten, scheinbar unerklärliche Vorfälle zu lösen, bald wieder gefragt sein würden.
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