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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer
Autoren: H. Beam Piper
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Daten gleichzeitig erfassen, verknüpfen und mit absoluter Genauigkeit weiterdenken, zukünftige Ereignisse vorhersagen und … wenn man einen solchen Computer gefragt hätte: ›Gibt es Gott?‹, hätte er geantwortet: ›Hier!‹.«
    »Wir hätten den Krieg gewonnen, wenn es Merlin nicht gegeben hätte«, erklärte Zareff.
    »Conn, Sie haben einiges über Computer gelernt«, sagte der alte Professor Kellton. »Wie groß müßte Merlin sein?«
    »Nun, der astrophysische Computer an der Universität war etwa dreitausend Kubikmeter groß. Wenn man von dem ausgeht, was Merlin alles können soll, müßte er etwa dreißigmal größer sein.«
    »Also, den können sie nicht einfach mit sich fortgeschleppt haben«, sagte der Bankier Lester Dawes.
    »Ach, auf Poictesme gibt es genug Ecken, wo sie ihn versteckt haben können«, meinte Tom Brangwyn.
    »Es muß nicht einmal hier auf Poictesme sein«, sagte Morgan Gatworth. »Er kann irgendwo im Trisystem sein.«
    »Wollen Sie wissen, wo ich ihn hingetan hätte?« fragte Lorenzo Menardes. »Auf einen der Monde von Pantagruel.«
    »Aber das ist im Gammasystem, drei Lichtjahre entfernt«, entgegnete Kurt Fawzi. »Hier auf unserem Planeten gibt es kein Hyperschiff, und es würde ein halbes Leben dauern, bis man mit einem normalen Raumantrieb dort wäre.«
    Conn nahm einen Schluck. Dann setzte er das Glas ab und stand auf. »Dann«, sagte er, »werden wir eben ein Hyperschiff bauen. Auf Koshchei gibt es Schiffswerften und Hyperantriebe und alles, was wir brauchen. Wir brauchen nur ein normales interplanetarisches Raumschiff, um dort hinzugelangen, und dann sind wir mit im Geschäft.«
    »Nun, ich weiß nicht, ob wir eins brauchen«, sagte Richter Ledue. »Das war nur so eine Idee von Lorenzo. Ich meine, Merlin befindet sich hier auf Poictesme.«
    »Das wissen wir nicht genau«, versetzte Conn. »Und wir können nicht wissen, ob wir ein Schiff brauchen werden. Merlin ist vielleicht auf Koshchei. Dort wurden die Teile hergestellt, und das Oberkommando ließ Dinge nie weiter transportieren, als unbedingt nötig war. Über Funk ist Koshchei in zweieinhalb Minuten zu erreichen; das ist praktisch wie im Nebenzimmer. Hören Sie, die haben es vielleicht folgendermaßen gemacht …«
    Er redete weiter, sprach über Fernbedienung und Funk, Positronengehirne und Neutrinoschaltungen. Sie nahmen ihm alles ab, wenn sie auch kaum etwas verstanden. Sie würden ihm alles glauben, was er über Merlin erzählte, nur nicht die Wahrheit.
    »Das wird aber Geld kosten«, sagte Lester Dawes. »Und nach dieser schrecklichen Sintflut ungedeckten Papiergelds vor dreißig Jahren …«
    »Ich zweifle nicht«, sagte Richter Ledue, »daß die Planetarische Regierung in Storisende Unterstützung gewähren wird. Ich verfüge über ein wenig Einfluß bei Präsident Vyckhoven …«
    »Du liebe Zeit!« machte einer der Pflanzer. »Wir wollen hier nichts mit Jake Vyckhoven und seinem Klüngel der ersten Familien von Storisende zu tun haben. Die Bande hat die Regierung mit Arbeitslosenunterstützung und so weiter kaputtgemacht, die haben das viele Papiergeld nach dem Krieg gedruckt, und seitdem sitzen sie da, lassen die Köpfe hängen und jammern. Eines schönen Tages wird Blackie Perales mit seiner Bande Storisende überfallen, und niemand wird ihn aufhalten können.«
    »Wir schicken ein Schiff nach Koshchei«, sagte Tom Brangwyn, »und bevor wir uns umsehen, werden wir die Planetarische Regierung sein.«
    Rodney Maxwell leerte sein Glas, setzte es auf den Tisch und ging dann zu dem Berg Gürtel und Pistolen und suchte nach seinen. Kurt Fawzi blickte überrascht auf.
    »Rod, Sie gehen doch nicht etwa?« fragte er.
    »Doch. In einer halben Stunde gibt es das Abendessen, und ich glaube, Conn und ich, wir brauchen ein bißchen frische Luft. Außerdem haben wir uns sechs Jahre nicht gesehen.« Er legte den schweren Gürtel mit der automatischen Waffe um. »Du hast keine gehabt, Conn? Gut, dann gehen wir.«
     

 
3.
     
    Sein Vater brach erst draußen auf dem kleinen Platz vor dem Gebäude das Schweigen. »Du hast es ihnen aber ganz schön gegeben, Conn. Die haben jedes Wort geglaubt. Ich selbst war zweimal drauf und dran, dir Glauben zu schenken.«
    Conn blieb wie angewurzelt stehen. Sein Vater hatte neben ihm angehalten und fragte: »Warum hast du ihnen nicht die Wahrheit gesagt? Es gibt doch keinen Merlin, nicht wahr?«
    Conn wurde plötzlich klar, daß sein Vater es die ganze Zeit über geahnt oder gewußt haben
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