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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer
Autoren: Jason Dark
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genau auf diesen Prozeß freute sich Jerome T. Harker. Da wollte er der Öffentlichkeit beweisen, wie man diesen Terror stoppte, daß Typen wie Maschke keine Chance hatten. Möglicherweise kam diesem Prozeß auch so etwas wie eine Vorbildfunktion zu. Vielleicht konnte man ihn auf die Mafia übertragen.
    Nein, es war kein blauer Peugeot mehr zu sehen. Auch dann nicht, als er von der Straße abbog und in den Weg hineinrollte, der hoch zur kleinen Siedlung führte, wo auch er ein Haus besaß. Die Häuser konnte man als bessere Blockhütten bezeichnen, die verstreut und dennoch siedlungsartig plaziert waren. Um jedes Haus war ein mehr oder minder großer parkähnlicher Garten angelegt worden.
    Wer im Oktober hinfuhr, mußte schon zu den Enthusiasten gehören. Die meisten Häuser waren bereits winterfest gemacht worden: Sie sahen verlassen aus. Das lag an den heruntergelassenen Rolläden.
    Längst war es dunkel geworden, und Harker folgte dem Weg der Lichtfülle, die ihn dorthin führte, wo die letzten Häuser standen. Dahinter begann das flache, mit Büschen bewachsene Gelände, das erst am Ufer eines kleinen Sees aufhörte. Im Sommer ein idealer Badeplatz, im Herbst und Winter kahl und leer.
    Der Nachbar war nicht da. Neben dem Haus stellte Harker seinen Wagen ab, nahm den Koffer und die Aktentasche vom Rücksitz und schloß auf. Er machte Licht.
    Sofort sah es anders aus. Durch die Bauweise war wenig Holz, dafür viel Glas verwendet worden. Die Frontseite oberhalb der Haustür glich einem großen Fenster.
    Das Haus bestand praktisch aus einem großen Wohnraum. Die Küche und der Schlafraum waren nur sehr enge Kammern, ebenso wie das Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette.
    Harker schnüffelte. Im gefiel der Geruch nicht. Die Luft war abgestanden.
    Er stellte die Koffer ab. Danach inspizierte er sämtliche Räume, lüftete sie auch durch und zeigte sich zufrieden darüber, daß sich niemand für das kleine Domizil interessiert hatte. Er wusch seine Hände, dachte daran, etwas zu essen, aber zuvor wollte ersieh umziehen.
    Jeans und einen Pullover, das war die Kleidung, die er am Wochenende liebte.
    In der Mikrowelle machte er sich eine kleine Pizza heiß, trank dazu Mineralwasser. Dazu nahm er an seinem Schreibtisch Platz. Er stand im Wohnraum an einer guten Stelle, denn vom Schreibtisch aus hatte der Richter einen perfekten Überblick. Nicht nur, daß er auf den Fernseher, das Video-Gerät und die Stereoanlage schauen konnte, sein Blick konnte auch nach draußen gleiten, wo er jetzt allerdings nicht viel sehen konnte. Die Finsternis hatte sich über das Gelände gelegt, und die Lampen im Garten hatte er noch nicht eingeschaltet.
    Die Fernbedienung lag griffbereit. Das Licht hatte er durch den Dimmer zurückgedreht und eine heimelige Atmosphäre geschaffen, die ihn trotzdem nicht zufriedenstellen konnte, wie sie es damals getan hatte, als seine Frau noch am Leben gewesen war.
    Was da über den Bildschirm flackerte, gefiel ihm zwar nicht, er ließ die Kiste trotzdem laufen und schaltete nur die einzelnen Programme durch, wobei er sich immer wieder über die Werbespots ärgerte, denen er als Zuschauer einfach nicht entwischen konnte.
    Schließlich erwischte er eine Talkshow. Da redeten die Gäste mit dem Moderator über die Ärgernisse der Welt, ohne allerdings eine Lösung anbieten zu können.
    Harker schüttelte immer wieder den Kopf, wenn er sich die Argumente anhörte. Er als Richter hätte dazu etwas anderes sagen können, doch seine Meinung war nicht gefragt.
    Der Sessel hinter seinem Schreibtisch war bequem. Harker hatte ihn gekippt und die Beine hochgelegt. Mit den Hacken berührte er den Schreibtisch.
    Die Diskussion wollte kein Ende nehmen, er schaltete weiter, sah kurz in einen alten Schwarzweißfilm hinein, der ihn auch nicht störte, dafür aber das dumpfe Geräusch aus dem Hintergrund. Das war nicht aus den Lautsprechern der Glotze gedrungen.
    Harker schaltete den Ton ab. Auf der Mattscheibe bewegten sich die Gestalten weiter. Sie wirkten lächerlich ohne Ton, aber das kümmerte ihn nicht, denn über seinen Rücken rann plötzlich eine Gänsehaut.
    Harker hatte das unbestimmte Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Wieder fiel ihm der blaue Peugeot mit den beiden Männern darin ein. Er stand auf.
    Im selben Augenblick geschah es. Die Tür im Hintergrund flog auf.
    Schatten huschten in den Raum, fingen an zu schreien, verteilten sich blitzschnell, und Harker zog unwillkürlich den Kopf ein, als der Typ mit dem
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