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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer
Autoren: Martin Scott
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auch.«
    »Gut möglich. Aber sie haben mich engagiert, damit ich den Dieb verhafte. Du bist der Dieb. Folglich …«
    Abzox versteht trotzdem nicht, warum ich mich an diese Abmachung halte. Ich verstehe es genauso wenig.
    »Ich werde einen Anwalt engagieren und die Anklage vor Gericht niederschlagen.«
    Ich zucke mit den Schultern. Wahrscheinlich wird er genau das tun. Turai ist korrupt bis ins Mark. Es gibt einen Haufen gerissener Anwälte, die nur darauf lauern, einen Burschen wie Abzox vor Gericht vertreten zu können.
    Der Wärmezauber verliert mittlerweile seine Kraft, und mein Mantel bietet mir keinen Schutz mehr gegen die tobenden Elemente. Ich bin beinahe paralysiert vor Kälte. Abzox dagegen scheint sich in seinem luxuriösen Pelzmantel richtig kuschelig zu fühlen. Er hätte versuchen sollen, mich damit zu ködern.

2. KAPITEL
    Am nächsten Morgen schlafe ich erst einmal aus. Und ich hätte bestimmt noch länger geschlafen, wenn Makri nicht in mein Zimmer geplatzt wäre und sich lautstark über das Wetter beschwert hätte.
    »Hört dieser blöde Winter denn niemals auf?«, meckert sie mürrisch.
    Makri ist noch jung, und sie lebt noch nicht sehr lange in unserer Stadt. An das hiesige Klima hat sie sich immer noch nicht gewöhnt. Die Jahreszeiten in Turai mögen zwar grimmig sein, aber dafür sind sie wenigstens sehr pünktlich.
    »Sicher hört er auf. In zwei bis drei Wochen. Und wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst morgens nicht einfach so in mein Schlafzimmer platzen?«
    Makri zuckt mit den Schultern.
    »Weiß ich nicht. Etwa neunzig-bis hundertmal, so in etwa. Wird es denn in zwei Wochen wieder heiß?«
    »Nein. Auf den Winter folgt die Kalte Regenzeit. Die ist genauso schrecklich.«
    »Ich hasse diese Stadt!«, verkündet Makri aus tiefstem Herzen. »Der Sommer ist zu heiß, der Herbst zu nass, und der Winter ist zu kalt. Wie um alles in der Welt kann man auf die Idee verfallen, ausgerechnet hier eine Stadt zu gründen? Das zeigt mal wieder, wie dumm Menschen sind.«
    Makri ist nur zur Hälfte Mensch. Die andere Hälfte teilen sich Orgks und Elfen. Welche Rasse sie gerade verteufelt, hängt von den jeweiligen Umständen ab.
    Mittlerweile habe ich mich aus dem Bett gewuchtet und öffne mein Frühstücksbier. In meinem Zimmer friert es, also werfe ich ein paar Holzscheite in den Kamin. Er hat noch Glut von gestern.
    »Wenigstens besitzen die Elfen Grips genug, ihren Wohnsitz auf den Südlichen Inseln aufzuschlagen, wo es immer heiß ist. Ich sehe übrigens immer noch nicht ein, wieso wir unbedingt so schnell zurückkommen mussten.«
    In diesem Punkt bin ich mit Makri einer Meinung. Vor nicht einmal sechs Wochen waren wir noch weit im Süden auf Avula, einer der größten Elfeninseln. Nach einigen anfänglichen Irritationen, wie zum Beispiel, dass die Elfen in Panik ausgebrochen sind, wenn sie Makris Orgk-Blut witterten, und dass ich in ihr Gefängnisbaumhaus geworfen worden bin, halt so die üblichen Schwierigkeiten, haben sich die Dinge schnell beruhigt. Daraufhin haben wir einen sehr angenehmen Urlaub verbracht und waren mehr oder weniger bei allen willkommen. Bedauerlicherweise wollten uns Vizekonsul Zitzerius und Prinz Dös-Lackal, wie wir Mitglieder der turanianischen Delegation, nicht dort bleiben lassen. Sie behaupteten, wir würden in Turai für wichtige Staatsangelegenheiten gebraucht. Was dazu führte, dass alle Turanianer aufgefordert wurden, wieder an Bord des Schiffes zu gehen und heimwärts in See zu stechen. Wir segelten mitten in das schlechteste Wetter hinein, das ich jemals erlebt habe. Und ich habe schon eine Menge schlechtes Wetter erlebt. Makri kann Seereisen nicht sehr gut vertragen, und sie hat eine Art Rekord aufgestellt, was Seekrankheit angeht. In ihren wachen Momenten hat sie wiederholt geschworen, sie wolle Zitzerius umbringen, weil er ihr eine solche Strapaze zumutete. Als wir in den Hafen von Turai einliefen und mitten in diesem grimmigen Winter von Bord gingen, war ich sehr versucht, ihr in diesem Punkt beizupflichten.
    Jetzt jedoch bitte ich sie, nicht länger hier herumzuschleichen. »Wenn du schon meine Gemächer in diesen frühen Morgenstunden verpesten musst, dann setz dich wenigstens hin!«
    »Ich kann mich nicht setzen. Ich habe zu viel Energie. Ich will in die Hochschule. Warum schließen sie im Winter?«
    »Weil die meisten Studenten keine Lust haben, sich den Weg dorthin durch Schneewehen freizukämpfen. Von den Professoren ganz zu schweigen.«
    Die
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