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Der Kofferträger (German Edition)

Der Kofferträger (German Edition)

Titel: Der Kofferträger (German Edition)
Autoren: Gunter Tschauder
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Rücken und Brust. In bewegenden Worten berichtete sie von den Qualen bei ihrer Folter, von ihrer Entführung, Freilassung, ihrer erneuten Entführung und dem geplanten Mord an ihr und Schütz auf der sinkenden Yacht.
    Vor allem aber hatten sie alle Dokumente mitgebracht, um die Aussagen des Oberstaatsanwaltes über die ‚Intercom AG“, deren Gesellschafter und deren Beteiligungen an der ‚Nicoclean‘ und der ‚ Happy Hour ‘ zu beweisen.
    Ein Boulevardblatt titelte am nächsten Tag auf dem Bild von Corinnas nackten Brüsten:
     
    Sie litt zu unserem Wohl
     
     
     
     
     
    *
     
    Aus Sicherheitsgründen hatte der Richter den Generalstaatsanwalt Dr. Görres, den Vorstandsvorsitzenden der MESF Dr. Dietrich und Anita Schütz festnehmen lassen. Die Beweise, die Horst vorlegte, hatten dem Gericht für eine Anklageerhebung genügt. Sie saßen im laufenden Prozess ab sofort auf der Anklagebank. ‚ Happy Hour ‘ und ‚Nicoclean‘ wurden verboten. Die der Sucht verfallenen Raucher der ‚ Happy Hour ‘ gehörten zu den wirklich Geschädigten. Von deren Seite erwartete die MESF Schadensersatzforderungen in Billionenhöhe. Die Firma würde von der Bildfläche verschwinden.
    „Die Hirngespinste werden Wirklichkeit. Die leeren Katakomben füllen sich.“ Ohne Häme hatte Dr. Horst zum letzten Mal den Verteidiger Dr. Jost angesprochen.
     
     
    *
     
    Das Landgericht Berlin arbeitete schnell. Im Wesentlichen wurde nach dem neuen Parteiengesetz, das von den Angeklagten führend mitgestaltet worden war, verfahren. Wie es der Gesetzgeber verlangt hatte, urteilte die Justiz in jedem einzelnen Fall mit der ganzen Härte der Gesetze.
    Mit Spannung wurden die Urteile erwartet.
    Jürgen Schütz waren sie gleichgültig. Er hatte den Fall einer vertrauenswürdigen Gerichtsbarkeit übergeben.
     
    Deutschland musste über Jahre hinweg von Schmittger Kranken regiert worden sein, konnte man in den Zeitungen lesen. Politiker, die sich während des Prozesses an nichts mehr erinnerten, hatten ein achtzig Millionen Volk über viele Jahre hinweg getäuscht. Hämisch berichteten die Medien ebenso über eine andere um sich greifende Seuche. Einmal kritisch von der Staatsanwaltschaft beleuchtet, fielen die meisten Politiker, die in die Affäre verwickelt waren, vom rechten Glauben ab. Das dünne Eis der Betrügereien hielt den heißen Stunden der Wahrheitsfindung nicht mehr stand. Eilfertig begannen sie, sich gegenseitig zu beschuldigen. Ein großes Blatt titelte:
     
    „Wenn einer solche Freunde hat, braucht er keine Feinde.“

Epilog
     
    Jens Mehlig, der Chefredakteur des politischen Blattes „Das Ziel“, hatte Jürgen Schütz und Corinna Malpesi zu einem Kaffee eingeladen.
    „Ein heißes Spielchen, das Sie da eingegangen sind“, sagte er treffend.
    Schütz trank seinen Kaffee und nickte. Dabei zog er die Schultern hoch. „Soviel Idiotie kann man sich noch nicht einmal ausdenken.“
    „Und es geht noch weiter“, bestätigte ihn Mehlig. „Wir sind nach Ihrem Anruf permanent an dem Fall dran geblieben. Wir haben noch viel mehr herausgefunden.“
    Er griff umständlich in seine Aktenmappe, die neben dem Tischchen im Kaffee auf dem Boden stand. Mit vom Blutsturz hochrotem Kopf breitete er die Papiere aus.
    Schütz entdeckte eine Seite voller Buchstabenkolonnen, und er kam sich vor wie bei der Suche nach den geheimnisvollen Wirkstoffen von der „Happy Hour“.
    Fragend schaute er Mehlig an.
    „Schon vor Wochen haben wir bei Anita Schütz recherchiert“, begann der Redakteur. „In ihrem Siegesbewusstsein hat die Nichte des Kanzlers begeistert von dem Sendungsbewusstsein ihres Onkels gesprochen. Ihr allein hatte der Kanzler eines Tages die Regeln der Bruderschaft und seine Gengemeinschaft mit Dr. Görres und Dr. Dietrich und den sich daraus ergebenden ‚Verpflichtungen‘ anvertraut. Sie legte uns eine Spur zu dem Biologen aus vergangenen Tagen. Ein gleichaltriger Kollege der damals Vierundzwanzigjährigen Studenten. Erstaunlicherweise konnte er sich an seine Analyse, die er aus freundschaftlichen Erwägungen in seinem bescheidenen Heimlabor erstellt hatte, noch sehr gut erinnern.“
    „Welche Analyse“, fragte Schütz.
    „Wir fragten bei unserem Besuch den ehemaligen Biologiestudenten. „Wussten Sie, dass sich aufgrund ihrer Genanalyse die Bruderschaft Hans Braunegger, Dr. Görres und Dr. Dietrich gebildet hatte, die sich um jeden Preis, wirklich um jeden Preis Unterstützung zugesagt hatte? Das haben wir von der Nichte
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