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Der Knochenmönch

Der Knochenmönch

Titel: Der Knochenmönch
Autoren: Jason Dark
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wuchsen Böschungen hoch. Sie waren mit Gras und Buschwerk bewachsen und lagen höher als das Dach des Corsas.
    Wellen und Schlaglöcher wechselten sich auf dem Untergrund ab, so daß der Wagen mehr tanzte als fuhr und Sinclair Mühe hatte, das Lenkrad festzuhalten.
    Aber die Flucht hatte ihm die Kraft gegeben, durchzuhalten. Er konnte sich nur immer wieder darüber freuen, dem verdammten Mörder im letzten Moment entwischt zu sein.
    So schnell wie nach, dem Start konnte er nicht mehr fahren. Das ließ die Strecke einfach nicht zu. Zudem war der Boden noch vom letzten Regen glatt, und manche Stellen waren so glatt, als hätte sie jemand mit Seife eingeschmiert.
    Hin und wieder geriet der Wagen ins Rutschen. Dann tänzelte und kreiselte er über den Untergrund hinweg, so daß der Fahrer Mühe hatte, den Corsa wieder in seine Gewalt zu bringen.
    Er fuhr noch langsamer, denn vor ihm beschrieb der Weg eine scharfe Kurve.
    Und genau dort lauerte der Killer. Er hatte sich nicht auf den Weg gestellt, sondern den Bewuchs der rechten Böschung ausgenutzt. Wie ein dunkles Raubtier tauchte er aus dem starren Gestrüpp hervor und warf sich schräg nach unten, dem fahrenden Wagen entgegen.
    In der Hand blitzte die lange Klinge eines Killermessers!
    ***
    Der Anruf meines Vaters hatte mich nicht nur geschockt, sondern auch alarmiert. Ich war aus der Büromüdigkeit herausgerissen worden und wollte dafür sorgen, daß es bei anderen ebenfalls der Fall war, deshalb gab ich kurz nach dem Gespräch meinem Chef, Sir James, Bescheid.
    Der saß in seinem Büro, aß irgendeinen Diätkram, der ihm gar nicht schmeckte, und trank von seinem stillen Wasser.
    Er hörte mir zu.
    Und er nahm den Anruf ebenso wenig wie ich auf die leichte Schulter, wobei er meinen Vater gleichzeitig einen alten Narren schimpfte, weil er seinen Aufenthaltsort nicht bekannt gegeben hatte.
    »Sir, das gleiche habe ich ihm auch gesagt, aber ältere Menschen sind oft stur.«
    Als Sir James sich räusperte, da wußte ich, daß er sich den Schuh ebenfalls angezogen hatte, doch ich erklärte ihm, daß er davon ausgenommen war.
    »Aha, das wollte ich auch meinen.«
    »Sie sind ja unersetzlich.«
    »Gut, ahm, kommen wir zur Sache. Sie haben drei Namen, wovon Ihnen einer besonders am Herzen liegt.«
    »Ja, dieser Pfaner Driscoll.«
    Sir James nickte. »Sie wissen aber nicht, welche Funktion er in diesem noch unbekannten Spiel übernommen hat?«
    »Nein, und auch mein Vater wußte es nicht. Er hat die Information von einem Sterbenden erhalten. Der Tod schlug leider zu schnell zu.«
    »Wie wollen Sie herausfinden, wo sich dieser Pfarrer aufhält?«
    »Ein Anruf bei den Bistümern.«
    »Das ginge. Da sind ja alle Geistlichen registriert.«
    »Wobei wir auch noch bedenken müssen, daß der Mann in einem Kloster leben kann.«
    Der Superintendent gab mir durch sein Nicken recht. »Ja, auch das sollten wir bedenken.«
    »Ich hätte folgenden Vorschlag: Ich versuche, mehr über Driscoll herauszufinden, und Sie werden sich um die beiden anderen Namen kümmern. Alberti und Wallraven.«
    »Ungewöhnliche Namen.«
    »Stimmt. Ich habe sie vorher noch nie gehört.«
    »Ich ebenfalls nicht. Und der Tote hieß William Cartland?«
    »Ja, er war ein Freund meines Vaters aus Jugendtagen.«
    Sir James lächelte wissend. »Dann müßten Sie doch auch etwas über ihn gehört haben. Oder können Sie sich nicht daran erinnern, daß er Sie früher einmal besucht hat?«
    »Tja, da habe ich auch schon überlegt. Aber mir ist dazu nicht viel eingefallen.«
    »Ihren Vater können Sie nicht erreichen. Wie wäre es denn, wenn Sie mit Ihrer Mutter sprechen?«
    »Das habe ich versucht. Sie scheint nicht zu Hause zu sein.« Sir James deutete auf das Telefon. »Was hält Sie davon ab, es noch einmal zu versuchen?«
    »Jetzt sofort?«
    »Natürlich.«
    Ich tippte die Nummer ein. Viel Hoffnung hatte ich nicht, aber meine Mutter war tatsächlich da. Kaum hatte sie meine Stimme gehört, als sie reagierte.
    »John, ist was mit deinem Vater?«
    Ich lachte, aber es klang nicht echt. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil er weg ist und mir nicht gesagt hat, wohin. Er erhielt einen Anruf…«
    »Von wem?«
    »Ein Jugendfreund.«
    »William Cartland.«
    »Richtig.« Ihre Stimme wurde etwas schrill. »John, was ist mit deinem Vater geschehen? Du weißt selbst, daß er es nicht lassen kann, seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angehen. Wenn er mit dir Verbindung aufgenommen hat, dann weiß ich immer, daß das Feuer
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