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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator
Autoren: Charles L. Harness
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Be­spre­chung teil­neh­men wer­de. Einen Mo­ment lang schlug sein Herz freu­dig er­regt, aber dann be­sann er sich. Nein, nicht Marg­gold. Der Chef­an­walt hät­te es im Bü­ro ver­sucht.
    Er ging hin­über und drück­te auf den Ab­spiel­knopf.
    „Hal­lo, Paul. Hast du Lust, zum Abendes­sen oder auf einen Schlum­mer­trunk rü­ber­zu­kom­men? Ruf mich vor acht zu­rück.“ Es war Shei­la.
    Sie hat­te die letz­te Nacht hier ver­bracht, und als er am Mor­gen zur Ar­beit ge­gan­gen war, hat­te sie noch in dem ro­sa Sa­tin­bett ge­le­gen und ge­schla­fen. Ihr Par­füm zog sich noch im­mer in Gir­lan­den durch die spar­ta­ni­sche Geo­me­trie sei­nes Apart­ments.
    Er ver­zog das Ge­sicht zu ei­nem Grin­sen. Wo­her nahm sie die­se Ener­gie? Er war er­schöpft. Der Tag hat­te ihn aus­ge­laugt. Ein an­de­res Mal, Shei­la. Er schau­te auf die Uhr. Es war fast zehn. In­zwi­schen hast du so­wie­so schon einen an­de­ren Part­ner ge­fun­den.
    Shei­la Ward hat­te mit ihm zu­sam­men das Ge­or­ge-Wa­shing­ton-Ju­ra­zen­trum be­sucht. Jetzt ar­bei­te­te sie im Lie­big Club in New York und leb­te als re­gis­trier­te Le­bens­ge­fähr­tin bei ei­nem Sim­pel na­mens Uriah Hight, der die meis­te Zeit auf Rei­sen zu sein schi­en. Je­der­mann nann­te ihn nur Urea*, weil er die Harn­stoff-Pro­duk­ti­ons­an­la­ge ent­wi­ckelt und ge­baut hat­te, die die ge­plan­te Tria­lin­fa­brik ver­sor­gen soll­te.
    Paul schul­de­te Shei­la et­was, denn als sie zu­sam­men auf der Hoch­schu­le wa­ren, hat­te sie von der frei­en Stel­le in der Pa­ten­t­ab­tei­lung in As­h­kett­les ge­hört und es ihm er­zählt. Paul hat­te sich be­wor­ben, war an­ge­nom­men wor­den und nach sei­nem Ex­amen nach Connec­ti­cut ge­zo­gen.
    Aber im Au­gen­blick woll­te er nicht an Shei­la den­ken. Er wür­de sie mor­gen an­ru­fen.

 
2
Johnnie Serane
     
     
     
    Am nächs­ten Mor­gen weck­ten ihn die sanf­ten, aber hart­nä­cki­gen Vi­bra­tio­nen des Bett­rütt­lers. Dann schal­te­te sich das Ra­dio ein, und gäh­nend lausch­te er der schep­pern­den Weck­mu­sik.
    Tria­lin. Nun, zu­min­dest wuß­te er, was auf der Per­le ge­stan­den hat­te. Er konn­te jetzt ein in­tel­li­gen­tes Ge­spräch über Tria­lin füh­ren.
    Er schnüf­fel­te. Roch es hier nach Meer? Wahr­schein­lich Ein­bil­dung. Sein Apart­ment hat­te kei­ne Fens­ter, und die wie­der­auf­be­rei­te­te Luft war scheuß­lich rein. An­fangs hat­te er fünf Dol­lar im Mo­nat zu­sätz­lich ge­zahlt, da­mit man ihm den sal­zi­gen Duft des Long-Is­land-Sun­des in die Ven­ti­la­ti­on blies. Aber die­sen Ser­vice hat­te er ab­be­stellt, als er her­aus­fand, daß der Ge­ruch syn­the­tisch war. Die Haus­ver­wal­tung hat­te die ste­ri­le Luft durch einen Be­häl­ter mit ei­ner wäß­ri­gen Na­tri­um­chlo­rid­lö­sung blub­bern las­sen. Die Lö­sung ent­hielt zu­dem ein we­nig Me­thylamin, mit dem das Aro­ma von ver­we­sen­dem Fisch an­ge­deu­tet wer­den soll­te.
    Als er un­ter die Du­sche trat, hat­te er das un­be­stimm­te Ge­fühl, daß ir­gend et­was nicht ganz in Ord­nung war. Die Was­ser­dü­sen? Nein. Das Was­ser hat­te ihn von oben und aus der Wand der kreis­run­den, ge­ka­chel­ten Dusch­ka­bi­ne be­sprüht. War es ein we­nig wär­mer als ge­wöhn­lich ge­we­sen? Er konn­te sich nicht er­in­nern. Dann war das Was­ser ver­siegt, und die Warm­luft­dü­sen hat­ten ihn rasch und gründ­lich ab­ge­trock­net. Dann – ach ja. Der De­odo­rant­spray. Er hat­te nicht nur ver­ges­sen, die Ar­me zu he­ben – der Spray war auch zu tief an­ge­setzt ge­we­sen. Er hat­te sei­nen Bi­zeps ge­trof­fen. Und der falsche Duft war es auch. Shei­la hat­te die Du­sche ges­tern mor­gen für sich pro­gram­miert, und er hat­te ver­ges­sen, das Pro­gramm wie­der zu än­dern. Seuf­zend schob er die Glas­tür bei­sei­te und trat aus der Dusch­zel­le. Ir­gend­wo hier muß­te doch ein Deo-Stick sein. Heut­zu­ta­ge ist al­les so ver­dammt be­quem – und kom­pli­ziert. So­gar das Ba­den. Man kann sich nicht mehr ein­fach naß ma­chen und dann mit ei­nem Hand­tuch ab­trock­nen. Und was ist über­haupt aus den Ba­de­wan­nen ge­wor­den?
    Er warf einen Blick auf den klei­nen
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