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- Der Jünger des Teufels

- Der Jünger des Teufels

Titel: - Der Jünger des Teufels
Autoren: Glenn Meade
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»Wir bräuchten mehr Zeit, um den religiösen Hintergrund der
Kongressteilnehmer in Sedona zu ermitteln. Und was ihre Autos angeht, haben wir herausgefunden, dass vierundzwanzig Teilnehmer in
Leihwagen angereist sind. Wir haben dabei ein Drittel der Teilnehmer unberücksichtigt
gelassen, weil es sich um Frauen handelt, und unsere Profiler sind sicher, dass
wir nach einem Mann suchen müssen. Ein weiteres Drittel schied aus, weil es nicht
dem von den Profilern geschätzten Alter entspricht.«
    Lou nickte. »Okay. Kommen Sie auf den Punkt.«
    »Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem Killer um einen Mann
handelt. Zwischen fünfundzwanzig und vierzig. Amerikanischer Staatsbürger, da
die meisten Morde in den USA verübt wurden. Dieses Profil traf nur auf vier der
Leihwagenfahrer zu. Ich habe die Anzahl aufgrund des Leihwagentyps dann weiter
eingeschränkt. Zwei Personen hatten Kabrioletts gemietet, bei denen der
Kofferraum in der Regel nicht groß genug ist, um Leichen zu transportieren.
Außerdem sind diese Fahrzeuge zu auffällig. Also blieben nur zwei
Kongressteilnehmer übrig, die zu beschatten lohnte.«
    Lou nickte. »Weiter.«
    »Ich habe die Ranger in sämtlichen Nationalparks in Sedona
kontaktiert, in denen es Höhlen gibt, weil unser Killer seine Taten mit
Vorliebe an solchen Orten verübt. Wir haben die Ranger gebeten, in den nächsten
Tagen gezielt nach Personen Ausschau zu halten, die unserem Profil entsprechen,
und uns oder die Polizei zu verständigen, wenn ihnen jemand auffällt.«
    »Sehr gut. Wo ist Vance Stone? Ist er bei der Aktion dabei?«,
fragte Lou.
    »Nein, er hat ein paar Tage Urlaub.«
    »Finden Sie nicht, Sie sollten ihn zurückrufen? Stone ist
ein verdammt guter Ermittler, Kate.«
    Stone war einer meiner Kollegen, doch zwischen uns hatte es
Streit gegeben. »Er ist ein Ass, aber Sie wissen ja, wie es zwischen uns läuft.
Stone und ich sind wie Hund und Katze. Ich hielt es für das Beste, wenn wir uns
vorerst aus dem Weg gehen.«
    Lou schüttelte den Kopf. »Da kann ich Ihnen nicht
zustimmen. Was ist mit den beiden Burschen, die Sie beschattet haben?«
    »Jetzt wird es interessant. Einer hat einen
burgunderfarbenen Toyota Camry gemietet, der andere einen marineblauen Ford Taurus.
Der Bursche, der den Taurus gemietet hat, könnte unser Mann sein.«
    »Warum?«
    »Es handelt sich um einen Psychiater namens Constantine Gemal.
Ein armenischer Immigrant, der vor fünfzehn Jahren zum Studium in die USA kam
und dann geblieben ist. In seinem Einbürgerungsantrag steht, dass er
seine Kindheit in Istanbul verbracht hat. Hier, diese Informationen wurden mir
gefaxt.«
    Ich reichte Lou die Kopie des Einbürgerungsantrags aus
meiner Akte. Er las sie aufmerksam durch und runzelte die Stirn.
    »Interessanter Stoff. Man muss sich das mal vorstellen … Ein
Psychiater, der geistig so verwirrt ist, dass ein brutaler Schlächter aus ihm
wird. Erzählen Sie mehr.«
    »Es gibt einen weiteren interessanten Aspekt, bei dem es
sich unmöglich um Zufall handeln kann. Zwei Morde des Jüngers wurden in
Virginia verübt, einer in Istanbul. Gemal hat Verbindungen zu beiden Orten.«
    Lous Augen funkelten. »Welche Verbindung hat er zu
Virginia?«
    »Jetzt kommt’s. Gemal arbeitet in der psychiatrischen
Klinik Bellevue in der Nähe von Angel Bay, zehn Minuten von meiner Wohnung
entfernt. Er passt auch gut in unser Profil. Hoch qualifiziert, Anfang vierzig,
unverheiratet. Und wir konnten keine nahen Verwandten ausfindig machen. Ich könnte
noch so weitermachen. Ziemlich viele Übereinstimmungen. Ich habe den Mann sogar
einmal getroffen.«
    Lou hob die Brauen. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Bevor meine Ehe mit Paul in die Brüche ging, haben wir einen
seiner Freunde in der Bellevue-Klinik besucht, der mit ihm bei der Polizei
gearbeitet hatte. Er litt unter starken Stresssymptomen und ließ sich in der
Klinik behandeln. Gemal war sein Psychiater, und Paul und ich haben damals kurz
mit ihm gesprochen.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Wie ein unscheinbarer Buchhalter, der nur für seinen Beruf
lebt. Schlank, Brille, vollkommen unauffällig. Der Typ Mann, der mit der Menge
verschmilzt.«
    Lou reichte mir die Kopie des Einbürgerungsantrags zurück.
    »Hat seine Beschattung schon etwas ergeben?«
    Ich schüttelte den Kopf und heftete die Kopie wieder in die
Akte. »Da liegt das Problem. Er hat das Hotel bis jetzt nicht verlassen. Ich
vermute, dass er im Bett liegt und schläft. Nach dem Vortrag heute Nachmittag
über die Behandlung von
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