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Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn

Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn

Titel: Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn
Autoren: Verschiedene
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wollt ihr noch von mir?«
    »Das wirst du früh genug erfahren«, sagte Dschakid. »Und nun schweig, ehe ich dir den Mund zunähen lasse!«
    Ali widersprach nicht mehr, und auch ich starrte Dschakid nur voller stummer Wut an, was ihn allerdings höchstens zu amüsieren schien. Zwei seiner entsetzlichen Kreaturen lösten unsere Fesseln, während die anderen weiter mit gezückten Schwertern einen Kreis um uns und den sterbenden Hassan bildeten. Der Platz begann sich nun allmählich wieder mit Menschen zu füllen, wenngleich keiner der Beni Ugad den lebenden Leichen näher als auf zwanzig Schritt kam, aber Dschakid schien nicht nur ein sehr grausamer, sondern auch ein sehr vorsichtiger Mann zu sein. Immerhin hatte er gerade vor den Augen dieser Männer ihren Scheik umgebracht. Aber keiner der Beduinen hob auch nur seine Waffe.
    Auch nicht, als Dschakids Krieger drei gesattelte Reitkamele herbeiführten. Auf eines von ihnen wurde Letitia gebunden, die zwar das Bewußtsein wiedererlangt hatte, aber seltsam teilnahmslos dahockte und alles mit sich geschehen ließ. Dann deutete Dschakid mit einer befehlenden Geste auf die beiden anderen Kamele.
    »Steigt auf«, sagte er.
    Im gleichen Moment kam ein brennender Pfeil herangeflogen und bohrte sich in Hassan Ben Ismails Zelt.
    Es ging so schnell, daß nicht einer im Lager überhaupt begriff, was geschehen war, ehe das Zelt nicht in hellen Flammen stand. Dann kam ein zweiter und fast im gleichen Moment ein dritter Pfeil herangesaust; dünne Rauchfahnen hinter sich herziehend, trafen sie die beiden Zelte rechts und links von dem des Scheiks und setzten sie ebenfalls in Brand.
    Und im gleichen Moment brach im Lager der Beni Ugad ein unbeschreiblicher Tumult los.
    Hunderte von Menschen schrien und brüllten durcheinander, und aus der Menge, die vor Augenblicken noch wie erstarrt dagestanden hatte, wurde ein gröhlender Mob, der kopflos durcheinanderstürmte. Schüsse peitschten. Säbel und Lanzen wurden geschwungen, und Männer rannten zu ihren Pferden und Kamelen. Nur die allerwenigsten kamen auf den Gedanken, die brennenden Zelte löschen zu wollen.
    Ich handelte, ohne wirklich zu denken. Blitzschnell fuhr ich herum, versetzte dem lebenden Leichnam, der mich hielt, einen gewaltigen Stoß und schlug gleichzeitig nach Dschakid. Mein Hieb war zu schnell und ohne die nötige Kraft, einen Mann wie ihn wirklich auszuschalten, aber ich trieb ihn doch ein paar Schritte zurück, und das war alles, was ich wollte.
    Mit einem verzweifelten Satz zog ich mich auf den Rücken des Kamels hinauf, griff nach den Zügeln und hielt nach Letitia und Ali Ausschau. Der junge Araber hatte ebenso schnell reagiert wie ich und war auf sein Kamel gesprungen, während Letitia noch immer teilnahmslos dahockte und auf das tobende Chaos hinabstarrte, als ginge sie das alles nichts an.
    Mit einer verzweifelten Bewegung riß ich das Kamel herum, versuchte es an Letitias Seite zu dirigieren und hörte Dschakid mit überschnappender Stimme Befehle brüllen. Einer seiner lebenden Toten rannte auf mich zu, sprang mit weit ausgebreiteten Armen nach mir und wurde mitten im Sprung von einem Pfeil getroffen und herumgerissen. Ein zweiter versuchte, mir mit weit ausgebreiteten Armen den Weg zu verstellen.
    Ich ritt ihn kurzerhand nieder.
    Mehr als ein halbes Dutzend Zelte brannten, als ich Letitia erreichte, und die Flammen griffen rasend schnell um sich. Zudem jagten noch immer Pfeile heran, nicht sehr viele, aber präzise und unglaublich regelmäßig abgeschossen, und machten die ohnehin vergeblichen Löschversuche der Araber vollends zunichte. Letitias Kamel begann zu scheuen, trat wild aus und wich vor mir zurück – und kam dabei in gefährliche Nähe eines brennenden Zeltes.
    Aber die lodernden Flammen hielten auch die Beni Ugad nachhaltig davon ab, sich auf Letitia oder mich zu stürzen. Der Stamm war mittlerweile vollends in Panik geraten, denn kaum jemand nahm überhaupt Notiz von uns.
    Nicht so Dschakid und seine seelenlosen Kreaturen. Die Stimme des Arabers überschlug sich fast, und seine Krieger rückten in breiter Front auf Letitia und mich zu. Verzweifelt griff ich nach den Zügeln von Letitias Reitkamel, erreichte damit aber nichts weiter, als das Tier noch einen Schritt zurückzutreiben – weiter auf das brennende Zelt zu!
    Es schrie vor Schmerz, als die Flammen über seine Hinterläufe leckten, bäumte sich auf und hätte Letitia abgeworfen, wäre sie nicht im Sattel festgebunden gewesen. Ich beugte
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