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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod
Autoren: Alan Dean Foster
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und Rauch.«
    Obwohl Flinx wusste, dass er sich eigentlich besser heraushalten sollte, deutete er mit einer knappen Kopfbewegung zur Küche. »Ihre Freundin?«
    »Na ja, wie man’s nimmt.« Coerlis’ Lächeln wurde dünn. »Ich hab ‘nen Haufen Freundinnen. Alles eine Frage des Timings.«
    »Es wirkte auf mich aber nicht so, als würde es besonders gut laufen.«
    »Kleine Meinungsverschiedenheiten sind schnell bereinigt. Ich bin ziemlich gut darin, Dinge zu bereinigen.«
    »Sie Glücklicher. Ich wollte, ich könnte das von mir auch behaupten.«
    Die kleine Schmeichelei schien Coerlis’ Laune geringfügig zu heben. Interessiert wandte er seinen Blick wieder dem schlangenartigen Wesen zu, das sich auf dem Tisch ausruhte.
    »Absolut fantastisch. Wirklich sagenhaft. Ein alaspinischer Minidrache? Ein warmblütiger, giftiger Reptiloid?«
    Flinx tat positiv überrascht. »Sie kennen sich aber gut aus. Immerhin ist es keine sehr bekannte Spezies, und Alaspin ist verdammt weit weg.«
    »Exoten sind ein Hobby von mir, besonders die farbenprächtigen unter ihnen. Ich besitze sogar einen kleinen Privatzoo.« Flinx gab sich Mühe, angemessen beeindruckt zu wirken, und wurde dafür mit so etwas Ähnlichem wie einem zufriedenen Lächeln belohnt. »Ich sammle alles, was schön ist. Tiere, Skulpturen, kinetische Objekte.« Coerlis wies mit dem Daumen in Richtung Küche. »Und Frauen.«
    »Eine wunderbare Sache, wenn man so vielseitige Interessen hat.« Trotz des eher harmlosen Wortgeplänkels vergaß Flinx nicht, dass er mit Jack-Jax Coerlis eine emotionale Zeitbombe vor sich hatte, die jeden Moment explodieren konnte. Zu allem Überfluss verbarg sich unter seinem Normalzustand aus Anspannung und Zorn das mühsam unterdrückte Gefühl übergroßen Kummers, das hart an Verzweiflung grenzte.
    Einige der Gäste warfen verstohlene Blicke in ihre Richtung, krampfhaft bemüht, die Konfrontation zu ignorieren, doch außerstande, ihre Neugierde zu zügeln.
    »Wie viel?«, fragte Coerlis unvermittelt.
    »Wie viel was?«
    »Wie viel hat sie Sie gekostet?« Er zeigte auf die fliegende Schlange.
    »Nichts.« Flinx streckte die Hand aus und strich Pip über den Hinterkopf. Leider war es dem Minidrachen nicht gegeben zu schnurren. Abgesehen von einem gelegentlichen eindrucksvollen Fauchen gab sie im Grunde gar keine Geräusche von sich. Stattdessen schloss sie vor Wohlbehagen die Augen, und ihr Lustzentrum sandte einen kleinen, doch starken Impuls von Wärme und Dankbarkeit aus.
    »Ich hab sie gefunden. Oder besser gesagt, sie mich.«
    »Dann dürfte Ihnen mein Angebot ja umso gelegener kommen. Was halten Sie von fünfzig Kredits?« Als er keine Antwort erhielt, fügte Coerlis, als spiele Geld für ihn nicht die geringste Rolle, hinzu: »Wie wär’s mit hundert? Zweihundert?« Noch lächelte er, doch es machten sich bereits die ersten Anzeichen aufkommenden Unmuts bemerkbar.
    Flinx zog seine Hand zurück. »Sie ist unverkäuflich. Ganz egal, wie viel Sie mir bieten.«
    Coerlis’ Emotionen waren für Flinx so leicht zu lesen, als hätte er sie in Form einer ausgedruckten Bildschirmkopie vor sich. »Dreihundert.«
    In Peelers Blick flackerte plötzliches Interesse auf.
    Flinx schenkte seinem Gegenüber das zuvorkommendste und zugleich bedauerndste Lächeln, dessen er fähig war. »Ich sagte doch: Sie ist unverkäuflich. Hören Sie, sie gehört zu mir, seit ich ein Kind war. Ich werde mich nicht von ihr trennen. Abgesehen davon: Niemand weiß, wie hoch die Lebenserwartung alaspinischer Minidrachen ist. Kann sein, dass sie Ihnen schon im nächsten Jahr wegstirbt. Oder schon im nächsten Monat. Eine ziemlich riskante Investition.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.« Coerlis gab nicht auf.
    Flinx versuchte es mit einer anderen Strategie. »Ihnen ist bewusst, dass alaspinische Minidrachen ein absolut tödliches Gift ausspeien?« Diesmal zeigten beide Bodyguards eine Reaktion. Bei dem einen, der direkt hinter ihm stand, konnte Flinx einen Anflug von echter Besorgnis verspüren. Zu seiner Ehrenrettung war jedoch zu vermerken, dass er nicht einen Zentimeter von der Stelle wich.
    Coerlis indes blieb ungerührt. »Ich hörte davon. Auf mich macht sie allerdings keinen besonders gefährlichen Eindruck. Ich denke, wenn sie zahm genug ist, sich von Ihnen als Schoßtier herumschleifen zu lassen, sollte ich wohl keine Probleme mit ihr haben. Außerdem kommt sie in einen sicheren Käfig.« Er streckte seinen Arm nach dem Tisch aus.
    Augenblicklich
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