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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein
Autoren: Martin Scott
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die anderen Vereinigungen im Osten. Während ihre föderalistischen Staaten sich in Kleinkriegen gegenseitig aufrieben, haben sie vereint an diesem Problem weitergearbeitet. Wenn sie jetzt auch noch Gegenzauber für die wenigen uns verbliebenen Anrufungen finden, mit denen wir ihre Bewegungen überwachen, ist das Grüne Juwel der einzige Schutz, der den Weiten Westen vor dem Untergang retten kann.«
    Dieses Gerede über die Orgk-Kriege ist zwar sehr unangenehm, hat aber meine Aufmerksamkeit geweckt. Ich habe im letzten Krieg gegen die Orgks gekämpft. Lisutaris ebenfalls und auch Ghurd sowie praktisch jeder körperlich einigermaßen gesunde Turanier, der alt genug war, ein Schwert zu schwingen oder einen Zauber zu wirken. Auf dem Höhepunkt dieses wilden und zerstörerischen Kampfs gelang es uns, sie von den Zinnen unserer Stadt zu werfen und zurückzutreiben, aber die Sache stand lange auf des Messers Schneide, bis die Elfen aus dem Süden eingriffen. Ohne ihre Hilfe wäre Turai jetzt eine Provinz des orgkischen Reiches. Oder ein rauchgeschwärzter Trümmerhaufen.
    »Also waren die orgkischen Zauberer fleißig, und wir sind jetzt auf dieses Grüne Juwel angewiesen?«
    »Genau so ist es«, bestätigt Lisutaris. »Ich darf wohl davon ausgehen, dass ich Euch die Bedeutung dieses Schmuckstücks genügend ins Bewusstsein gerufen habe?«
    »Habt Ihr. Was ist damit?«
    »Es wurde mir anvertraut.«
    »Ah ja? Und?«
    »Ich habe es verloren.«
    »Ihr habt es verloren. Wie?«
    »Ich habe es während der Wagenrennen in meinem Beutel verwahrt. Das ist keineswegs so leichtsinnig, wie es klingen mag. Um das Juwel richtig nutzen zu können, ist es erforderlich, dass der entsprechende Zauberer damit vertraut wird und seine Eigenschaften unter allen Umständen kennen lernt. Bedauerlicherweise war es nicht mehr in meinem Beutel, als ich nach Hause ging. Es ist mir möglicherweise herausgefallen, als ich meiner Assistentin Geld gegeben habe, damit sie eine Wette für mich platzieren konnte.«
    »Auf welchen Wagen habt Ihr gesetzt?«
    » Städtevernichter.«
    »Eine sehr schlechte Wahl. Er hat mich einen gehörigen Batzen Geld gekostet.«
    »Das Juwel war…«
    »Glaubt Ihr nicht auch, dass irgendwas daran faul war, wie er in der letzten Runde ausgeschieden ist? Ich habe das Gefühl, dass der Wagenlenker bestochen worden ist.«
    »Natürlich habe ich die ganze Zeit danach gesucht, aber …«
    »Ich bin ganz und gar nicht davon überzeugt, dass Melis die Reine die richtige Besetzung für das Amt des Stadionzauberers war. Ich glaube, dass da eine Art von Bestechung vorgeht, die sie nicht durchschaut oder nicht durchschauen …«
    Lisutaris unterbricht mich kalt und erklärt mir, dass sie nicht hierher gekommen ist, um über unsere Verluste beim Wagenrennen zu lamentieren.
    »Ich habe die wichtigste Geheimwaffe der Nation verloren und muss sie schnellstens wiederbekommen. Wenn sich dieser Verlust erst einmal herumspricht, wird mich der König bestimmt aus der Stadt verbannen oder möglicherweise noch Schlimmeres anordnen. Aus diesem Grund würde ich es sehr zu schätzen wissen, wenn Ihr unverzüglich mit Euren Ermittlungen beginnen würdet.«
    »Kein Grund zur Aufregung. Ich habe Euch nur meine Anteilnahme an Eurem Missgeschick ausdrücken wollen. Städtevernichter hätte dieses Rennen mühelos gewinnen müssen. Mittlerweile haben wir Zustände, dass man nicht einmal mehr eine ehrliche Wette abgeben kann.«
    Ich bemerke, dass die Augen der Herrin des Himmels bedrohlich funkeln. Also komme ich zum Geschäft.
    »Ihr müsst mir mehr Einzelheiten erzählen.«
    »Das Grüne Juwel befindet sich in einer Fassung. Es ist eine Silberarbeit der Elfen. Sie ist sehr auffällig. Aber Ihr braucht nicht lange zu ermitteln. Ich konnte zwar das Medaillon nicht sofort an Ort und Stelle aufspüren. Ihr versteht sicher, dass ich kein Aufsehen auf meinen Verlust lenken wollte, indem ich noch unter der Nase von Konsul Kahlius einen Suchzauber im Stadion wirkte. Aber sobald ich zu Hause war, habe ich meine ganzen Zauberkräfte eingesetzt. Mittlerweile habe ich das Medaillon aufgespürt. Es wird in einer Taverne in der Nähe des Hafens aufbewahrt. In der Pickelkeule. Kennt Ihr dieses Etablissement?«
    »Ja. Es ist genau die Art Kaschemme, in der gestohlener Schmuck landet.«
    »Das habe ich mir gedacht. Ihr werdet sicher begreifen, Thraxas, dass absolute Geheimhaltung notwendig ist. Ich kann nicht riskieren, dass der König, der Konsul oder meine Zaubererkollegen
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