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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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herab, verstehen Sie?« Er blickte nach oben zu den Halogenleuchten, die in der Gipsdecke des Cafés Testa Rossa eingebaut waren. Die Augen des anderen folgten ihm.
    Dann drückte der mit dem Hut dem anderen die Mappe in die Hand. »Ich erwarte ihr erste Meldung Punkt 12 Uhr und dann alle zwei Stunden, bis die Erbschrift gesichert und der feige Dieb zur Strecke gebracht ist. Sieg heil!«
    »Zu Befehl, Truppführer. Sieg heil!«
    Birkkarsattel, 2639 Meter, 10.35 Uhr
    Da kamen sie. Von hier aus sahen sie aus wie zwei Ameisen, die durch das Schlauchkar krochen – das treffend benannte Schuttkar –, das in einem schier endlosen Schwung herauf zum Birkkarsattel führte. Sie waren leicht zu erkennen: Fast alle Wanderer benutzen Stöcke. Diese beiden nicht.
    Warm war es inzwischen auch hier oben, trotz des Windes, der über den Sattel strich. Dort unten im Schuttkar war es heiß. Und windstill. Spindler machte sich Sorgen, ob sie es überhaupt schaffen würden. Er sah, dass sie eine Rast einlegten. Vermutlich nicht die erste heute und ganz sicher nicht die letzte. Er sah die Frau aus einer Flasche trinken. Ein Stück hinter ihnen tauchten gerade zwei weitere Bergsteiger mit forschem Gang auf. Plötzlich warf sich einer der beiden Männer zu Boden, gleich darauf der zweite. Dann drehten sie sich weg. Suchten sie Schutz? Aus der Vogelperspektive war das schwer zu beurteilen. Einer der Männer kroch ein Stück vorwärts und machte dann Halt. Er schien die beiden Polizisten zu beobachten, die den Männern rund 200 Meter voraus waren. »Auch das noch«, sagte er mit einem Seufzer zu sich.
    Spindler hatte zwar gehofft, dass sie nicht auf seine Spur kämen, doch war ihm klar, dass es früher oder später passieren würde. Nun war es früher geschehen, als er befürchtet hatte. Bislang hatte er die Lage unter Kontrolle gehabt. Durch ihr Auftauchen drohte ihm die Kontrolle zu entgleiten. Er war auch deshalb zu Fuß gegangen, um der Überwachung auf den wenigen Pass-Straßen oder Eisenbahnlinien über den Alpenhauptkamm zu entgehen. Hier aber war er trotz allem an einem Flaschenhals. Er konnte nur nach Süden. Wenn sie auch von dort kämen? Würde die Falle zuschnappen? Immerhin schienen sie noch nicht direkt auf seiner Spur zu sein, sonst würden sie sich nicht auf Planks Fährte setzen.
    In diesem Tempo blieben noch anderthalb oder zwei Stunden, bis seine Verfolger heroben wären. Es war noch etwas Zeit für Plan B.
    Im Schlauchkar, 2030 Meter, 10.37 Uhr
    »Au Backe, Anselm, das hätte ich mir doch einfacher vorgestellt. Das Gewicht des Rucksacks bricht mir die Schultern.«
    »Schau mal nach, was von den Sachen du mir geben kannst. Mir tut zwar auch der Rücken weh, aber das ist der Beamte ja nach dreißig Jahren gewohnt.«
    »Soll ich den Schuh mal aufmachen?«
    »Wenns nicht weh tut, lieber nicht.«
    »Nö, die Pflaster sind wirklich gut. Hätte uns der Hüttenwirt auch gleich geben können, als du nach dem Hirschtalg gefragt hast.«
    »Ja mei, so ist er, der Alpenbewohner. Gibt nur Antworten auf das, was er gefragt wird. Fragst nach Hirschtalg, bekommst Hirschtalg. Fragst nach Blasenpflaster, bekommst Blasenpflaster. Sonst könnte ja glatt ein Gespräch aufkommen. Sei froh, dass der um halb sechs schon wach war und sich daran erinnert hat, wo er sie verräumt hat. So, jetzt lass uns noch mal in die Karte schauen.« Plank breitete die Alpenvereinskarte vor sich auf dem Schotter aus. »Da rauf auf den Sattel müssen wir, das kann ich dir nicht ersparen. Und auf der anderen Seite dürfte die Kastenalm eine gute Mittagsstation hergeben.«
    »Ich wünschte nur, wir wären schon da …« Stephanie Gärtners Gute-Morgen-Laune, die daher rührte, dass sie Spindlers Sonntags-Rätsel gelöst hatte, hatte mit jedem Schritt seit dem Karwendelhaus ein ganz klein wenig abgenommen. Von der Falkenhütte bis dorthin war sie regelrecht gestürmt. Und das Frühstück hatte sie hinuntergeschlungen und Plank regelrecht zum Weitergehen gepeitscht. Aber dann ging sie immer langsamer. Der Schotter und die aufsteigende Hitze machten ihr nun seit zwei Stunden das Leben schwer. »Vielleicht fallen die Rucksackschlepperei und das Bergauf-Bergab-Gerenne den Leuten auch leichter, die diese Skistöcke dabeihaben.«
    »Ich glaube langsam auch, dass an dieser Mode was dran ist«, gab Plank zu. »Schauen wir mal, dass wir bei der nächsten Gelegenheit welche bekommen.«
    »Der Innenminister zahlts ja, oder?«
    »Hast du sie also doch mitbekommen, meine
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