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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha
Autoren: Jason Dark
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Ong-Pal nickte, wobei er sich innerlich amüsierte.
    »Ihr habt einen beschwerlichen Weg hinter euch und seid sicher müde. Deshalb folgt mir, damit ich euch die Kammern zuweisen kann, wo ihr euch ausruhen könnt.«
    »Wir danken dir.«
    »Buddha wird es uns vergelten«, sagte der Mönch und ging vor. Die beiden Diebe warfen sich einen bezeichnenden Blick zu. Geschafft, sollte das heißen.
    Ong-Pal warf noch einen Blick zurück und war zufrieden, dass die Tür nur durch einen gewaltigen Balken gesichert wurde, den man nur aus der Halterung zu ziehen brauchte.
    Sie befanden sich in einem großen Innenhof, dessen Grenze an der gegenüberliegenden Seite die natürliche Felswand bildete. Das Kloster war also direkt an die Wand gebaut worden. Wahrscheinlich gab es auch nur einen Aus- beziehungsweise Eingang.
    Das war nicht gut.
    Eine Treppe aus Stein führte von außen hoch zu einer Tür, durch die man das Kloster betreten konnte. Jenseits der Treppe, aber auch noch im Innenhof, befanden sich zahlreiche Gräber. Dort wurden die toten Mönche bestattet. Eine Grube war frisch ausgehoben worden. Die Mönche wollten sicherlich einen der ihren beerdigen.
    Ihr Führer blieb auf halber Treppenhöhe stehen, weil er die Blicke der Männer bemerkt hatte.
    »Ein Bruder von uns ist ins Nirwana eingegangen«, so erklärte er. »Wir werden seinen Körper in der folgenden Nacht dem feuchten Grab übergeben.«
    Ong-Pal nickte. Dann macht mal, dachte er und grinste innerlich, denn diese Bestattung kam ihren Plänen sehr gelegen.
    Der Mönch öffnete am Ende der Treppe eine Tür. Zum ersten Mal betraten die Männer das Innere des Klosters und waren anfangs sehr beeindruckt von der Pracht und der Ruhe, die das Kloster innen ausströmte.
    Die Wände sahen aus, als wären sie mit Blattgold überstrichen worden. Bilder, die allesamt den Gott Buddha zeigten, bewiesen, dass hier gläubige Menschen lebten. Vor jedem Bild stand ein kleiner Holzaltar, auf dem eine Räucherkerze brannte.
    Jetzt erst sahen die beiden Männer, dass die Fenster doch nicht offen waren. Es waren keine Scheiben, sondern ein Material, das dem Pergamentpapier ähnelte.
    Sie gingen den langen Gang entlang, von dem überall Türen abzweigten, hinter denen die Mönche vielleicht ihre Klausen hatten.
    Dann erreichten sie abermals eine Treppe, die nach unten in einen großen, viereckigen Saal führte, dessen geschnitzter Holzfußboden Szenen aus dem Leben und Wirken Buddhas zeigte. Die Männer fragten sich unwillkürlich, wie diese Pracht in solch ein einsames Bergkloster gelangte. Aber der Fußboden interessierte sie nur in zweiter Linie.
    Viel wichtiger war die Figur, die inmitten des hallenartigen Raumes stand.
    Der goldene Buddha!
    Sie waren am Ziel. Endlich. Die Mühen und Plagen hatten sich gelohnt. Sie hatten fast selbst nicht mehr daran geglaubt, aber nun sahen sie den Buddha vor sich.
    Er war wirklich einzigartig.
    Gefertigt aus purem Gold, stand er dort in seiner gesamten Pracht.
    Die Figur hatte die Hockstellung eingenommen und die angezogenen Beine über einander gelegt. Die Arme hatte der Buddha vor der Brust verschränkt, die Hände hielt er dabei jedoch offen. Und darin lag - die Männer konnten es kaum glauben - ein Totenschädel.
    Beide waren überrascht, aber sie ließen es sich nicht anmerken, sondern sahen nach oben zum Kopf des Buddha. Dort befand sich das, für das sie all die Mühen auf sich genommen hatten.
    Viele Abbildungen zeigen Buddha mit geschlossenen Augen. Hier jedoch war es anders. Diese Figur hatte die Augen geöffnet. Und nicht nur das. Statt Augen befanden sich zwei handgroße Diamanten in den Höhlen. In einem kalten, herrlichen Feuer strahlten sie und schienen sogar zu leben.
    Einmalig war diese Pracht, und die beiden Männer zeigten sich auch beeindruckt.
    Ihr Führer war stehengeblieben, damit die Diebe den Buddha betrachten konnten. Dann aber gab der Mönch das Zeichen zum Aufbruch, und alle drei setzen sich in Bewegung.
    Sie schritten eine Holztreppe hinab. Als sie unten auf dem wie gewienert wirkenden Holzboden standen, verbeugte sich der Mönch so tief vor der Figur, dass seine Stirn fast den Boden berührte. Die Männer taten es ihm nach, nur beugten sie sich nicht so tief hinunter.
    Der Mönch sollte nur sehen, dass auch sie gläubig waren.
    Er führte sie an der Figur vorbei. Ghaliwa und Ong-Pal erkannten, dass die Figur, obwohl sie saß, mehr als dreimal so hoch wie ein normaler Mensch war. Sie mussten klettern, wenn sie die
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