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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis
Autoren: Bryan Chick
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die nicht mehr gebraucht werden.»
    «Echt cool», sagte Richie. «So was sieht man sonst bloß im Fernsehen.»
    «Warum bemerken die Leute denn nicht die Löcher in ihren Gärten?», wollte Ella wissen. «Ich meine, diese Koboldmakis müssen doch irgendwo rauskommen.»
    «Das müsst ihr mir erklären», sagte Tameron. «Das ist ja eure Wohngegend. Habt ihr manchmal seltsame Löcher im Rasen gesehen?»
    Die Scouts schüttelten den Kopf.
    «Die Präriehunde sind nicht blöd. Ihre Tunnel führen zu verborgenen Stellen. Hinter Büsche, Gartenschuppen, unter Veranden oder in hohle Bäume. Zu allen möglichen Orten.»
    «Wie viele Tunnel gibt es?», fragte Richie. «Nur so ungefähr.»
    Tameron zuckte die Schulter. «Weiß nicht. Ist ja eine ziemlich große Gegend. Hunderte, schätze ich.»
    «Hunderte!», keuchte Richie.
    «Wie schon gesagt … ich weiß es nicht genau. Bringt P-Dog das Sprechen bei, dann verrät er es euch vielleicht.»
    In diesem Augenblick sprang ein Känguru ins Zelt und blieb an der hintersten Bank stehen. Es sah anders aus als die anderen, denn eins seiner Ohren war geknickt, als wäre es gebrochen. Mit seinen kurzen Vorderarmen, die vor seinem Bauch herunterbaumelten, erinnerte es Noah an einen Tyrannosaurus Rex. Es schnüffelte in Richtung der Scouts und nahm ihren Geruch auf. Offenbar war es von der Versammlung ein wenig überrascht, jedenfalls starrte es die Teenager mit großen Augen an.
    «Wenn die Koboldmakis so viel Zeit außerhalb des Zoos verbringen – jede Nacht acht, neun Stunden – und nie bemerkt werden … das ist wirklich erstaunlich.»
    «In eurer Gegend ist es dunkel. Es gibt kaum Straßenlaternen, und die Bäume sind hoch und dicht. Selbst im Winter kann man kaum was erkennen, weil die Zweige so dicht wachsen. Und die Koboldmakis sind praktisch …» Tameron brach ab. «Na, ihr werdet es ja sehen.»
    «Patrouillieren die Tiere auch drinnen im Zoo?», wollte Megan wissen.
    «Ja. Meist in den Bäumen und an Orten mit gutem Ausblick – in den höheren Gehegen. Wir platzieren sie dort, wo wenig Risiko besteht, dass sie entdeckt werden.»
    «Welche Tiere sind das?», fragte Richie.
    «Eulen. Und Fledermäuse – viele Fledermäuse. Wir setzen sie wegen ihres Echoortungssystems ein.»
    «Echo- was?», meinte Ella.
    «Echoortungssystem», sagte Richie und freute sich, dass er sein Wissen demonstrieren konnte. «Das ist die Fähigkeit, den Abstand zu etwas festzustellen, indem man die Schallwellen dazwischen misst. Fledermäuse benutzen das, um nachts ihre Beute zu fangen.»
    «Ja», sagte Tameron. «Und ratet mal, was ihre Beute in diesem Fall ist?»
    «DeGraff», sagte Noah. «Der Schattige. Aber wie können die Fledermäuse ihn von anderen Menschen unterscheiden?»
    «Erinnert ihr euch daran, was wir euch über DeGraff erzählt haben? Dass er halb Mensch, halb Schatten ist und dass sein verrottender Körper nur von der Magie in den Schatten zusammengehalten wird?»
    «Das ist nicht leicht zu vergessen», sagte Ella. «So was spukt einem immer im Kopf herum und verursacht Albträume.»
    «Sein Körper gibt ein ganz bestimmtes Geräusch von sich. Unsere Fledermäuse sind darauf trainiert, es wahrzunehmen.»
    Noah dachte nach. Das ergab Sinn. Gegenstände riefen unterschiedliche Echos hervor – warum sollte DeGraffs Körper nicht auch ein ganz bestimmtes Geräusch abgeben?
    «Okay», meinte Richie. «Dann haben wir neben Koboldmakis und anderen in Bäumen lebenden Tieren noch Eulen und Fledermäuse … und Präriehunde, die die Tunnel graben. Noch was?»
    «Affen», sagte Tameron. «Polizeiaffen. Normalerweise kreisen ungefähr zehn Affen um den Zoo, in Gruppen zu zweit oder dritt.»
    «Sie klettern über unsere Dächer, stimmt’s?», fragte Richie.
    «Ja», antwortete Tameron. «Und auf die Bäume. Sie meiden den Boden.»
    «Wie ist es möglich, dass wir sie nicht hören?», fragte Ella.
    «Wie setzen kleine Affen ein – Lemuren, Nachtaffen und andere, die nachts gut sehen können. Sie wiegen nicht viel. Und sie bewegen sich so vorsichtig, dass sie kaum zu hören sind.»
    Das Känguru, das das Zelt betreten hatte, hüpfte zu den Scouts herüber und blieb neben Ella stehen, die dem Gang am nächsten saß.
    «Na, was gibt’s, mein Junge?», fragte Ella.
    Das Känguru legte den Kopf zur einen Seite, dann zur anderen und betrachtete Ella genau. Die Spitze seines geknickten Ohres baumelte dabei hin und her.
    «Wie heißt er?»
    «Boxie», antwortete Tameron. «Er boxt
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