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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis
Autoren: Bryan Chick
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der Stadt der Artenvielfalt, die von Tieren und Menschen bevölkert war und in einem dichten Wald lag.
    Die Scouts trainierten mindestens zweimal die Woche. Ihre Eltern glaubten, dass sie an einem Schulprojekt teilnahmen und im Zoo als Praktikanten arbeiteten. Dass sie direkt neben dem Zoo wohnten, vereinfachte die Sache. Die vier Freunde konnten sich dort treffen, trainieren und doch in weniger als zwei Stunden wieder zu Hause sein. An Schultagen war es sogar noch leichter. Die Kinder kamen auf dem Heimweg am Zoo vorbei, absolvierten ihr Training und waren immer noch vor dem Abendessen zu Hause. Erstaunlicherweise fiel es den vier leicht, ihr normales Leben beizubehalten, obwohl sie Mitglieder einer geheimen Zivilisation waren. Sie konnten in der einen Stunde Mathe lernen und in der nächsten auf einem Eisbären reiten.
    Jetzt näherten sie sich dem Campingplatz für Kängurus. Das Gehege befand sich in einem neuen Blockhaus, das auf alt getrimmt war. Flache Holzplanken waren hoch übereinandergenagelt und kreuzten sich an den Ecken. Das Giebeldach lag auf Balken, die weit über die Außenwände hinausragten. Ein breiter Kamin teilte eine Wand. Der kleine Stand am Eingang sah aus wie der morsche Kiosk eines ziemlich rustikalen Campingplatzes. Auf dem verwitterten Holzschild stand: «Campingplatz für Kängurus. Kommt doch auf einen Sprung vorbei!»
    Richie warf einen Blick auf seine Uhr. «Halb zehn. Wir sind pünktlich.»
    Die Eingangsstufen knarrten und quietschten, als die Scouts hinaufstiegen. Vor der Tür blieben sie stehen. Ein Metallschild störte das rustikale Ambiente. Mit großen Buchstaben stand darauf zu lesen: «WEGEN BAUARBEITEN GESCHLOSSEN!» Noah wusste, dass dies eigentlich bedeutete: «WEGEN PENDLERTRAININGS GESCHLOSSEN!», und so suchte er in seiner Tasche nach dem magischen Schlüssel, der jede Tür im Zoo von Clarksville öffnete, und schob ihn ins Schloss. Mit einem Klick! sprang die Tür auf. Die Scouts warfen noch einen Blick über die Schulter, um sicherzugehen, dass niemand sie beobachtete – dann schlüpften sie hinein.
    Das Gehege drinnen war groß, sodass die Besucher frei zwischen den Tieren – in diesem Fall Dutzenden von Kängurus – herumspazieren konnten. Auf dem großen Gelände wuchsen Bäume und andere Pflanzen, und durch ein paar Fenster fiel Licht herein. Normalerweise überwachten immer ein paar Zoowärter das Gehege, doch nun war es leer.
    Die Scouts betraten den Besucherpfad, einen Sandweg voller kleiner Löcher. Überall standen Campingsachen herum – Zelte, Picknicktische, Grills und Feuerkörbe mit künstlichen Holzstämmen, die so aussahen, als würden sie brennen. Wegweiser deuteten auf nicht existente Attraktionen des Campingplatzes hin: «Pool», «Spielplatz», «Duschen», «Münzautomat». Blinkende Weihnachtsbeleuchtung baumelte von ihnen herab.
    Überall waren Kängurus. Die meisten lagen gelangweilt auf der Seite, doch ein paar sprangen beim Anblick der Scouts auf. Mit ihren mächtigen Hinterbeinen, ihren Hasenohren, Rehaugen und riesigen Pfoten wirkten sie wie ein Mischwerk aus allen möglichen Tieren. Ein paar hüpften auf den Weg und beschnüffelten die vier Freunde neugierig.
    «Hey, Leute», sagte Ella und streckte ihre behandschuhte Hand aus. Freundlich tätschelte sie ihre Köpfe. Ein Känguru leckte ihren Ärmel mit seiner langen Zunge.
    Die Scouts folgten einem Weg, der zum Eingang eines großen Zeltes führte. Drinnen standen zehn Metallbänke, während vorne ein Fernseher an einem Ständer befestigt war. Normalerweise zeigte dieser Fernseher ein zehnminütiges Video über das Verhalten der Kängurus, doch heute war er abgeschaltet. Zwischen dem Ständer und der ersten Bankreihe war ein Clipboard aufgestellt. Daneben stand ein Teenager, der sich die Strickmütze tief in die Stirn gezogen hatte. An seinem Kinn wuchs ein zotteliger Bart. Es war Tameron, einer der Descender, der die Scouts trainierte. Er spähte unter dem Rand seiner Mütze hervor. «Alles klar?», fragte er.
    Noah nickte, während die Scouts auf einer Bank in der Mitte Platz nahmen.
    Tameron stellte einen Fuß auf die Bank vor sich. Er sah aus wie ein Armeeoberst, der vorhatte, seine Soldaten zusammenzustauchen.
    «Vor ein paar Tagen», fing Tameron an, «gab es einen Vorfall.»
    «Oh-oh», sagte Ella. «Einen Vorfall. Das hört sich nicht gut an.»
    «Tank war in den Grotten, und ratet mal, was er gefunden hat? Yeti-Spuren.»
    Die Scouts zuckten zusammen. Sie alle wussten, dass
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