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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
Autoren: James Lear
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vorbeigegangen. Ich hatte Hunger und dachte ans Mittagessen. Andrews kam ebenfalls herein, und ich roch Dickinsons Rasierwasser an ihm. Ich begriff das damals nicht, aber diese kleine Einzelheit ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Ohne das hätte ich vielleicht alles für bare Münze genommen. Es war nur dieser eigentümliche Zitrusduft, da, wo er nicht hingehörte. Ach, Dickinson, wären Sie doch nur weniger anspruchsvoll in der Wahl Ihrer Toilettenartikel gewesen.«
    »Wir fuhren wieder los, als wir gerade zu Mittag aßen«, sagte Bertrand. »Ich erinnere mich an den Unfall mit dem Fisch und Monsieur Andrews. Après ça roch er nicht mehr nach Esprit de Citron.«
    »Joseph muss den Lokführer instruiert haben, den Zug vorwärts zu steuern, damit die Weichen neu gestellt werden konnten, um in den geheimen Tunnel zu fahren. Es gab keine Zeit zu verlieren. Dickinson kam aus der Toilette und verriegelte sie mit dem Generalschlüssel. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man die Leiche entdecken würde, aber er musste die Beweismittel loswerden. Simmonds sah das Blut und schlug Alarm, und Dickinson versteckte den Schlüssel in dem Eiskübel. Warum taten Sie das, Dickinson? Sie wollten wohl, dass wir ihn finden. Damit wir die Leiche und Ihre Handarbeit sahen und den ganzen Zug mit Gerede über einen Mord in Panik versetzen konnten.«
    »Jetzt muss ich etwas beichten«, sagte Sergeant Langland, der – wie der geneigte Leser sicher weiß – nach wie vor nackt war. »Kurz nachdem der Zug nach hinten in den Tunnel eingefahren ist, traf ich im Gang auf Dickinson, und er gab mir ein hübsches Sümmchen dafür, diesen jungen Herrn« – er wies auf Bertrand – »im hinteren Teil des Zuges zu beschäftigen. Er hatte wohl mitbekommen, wie die Jungs und ich ihn angesehen hatten. Um die Wahrheit zu sagen, hatten wir schon Wetten abgeschlossen, wer ihn zuerst flachlegen würde, ehe wir in London waren.«
    Bertrand wirkte verblüfft.
    »Wir wollten dir nicht wehtun, Junge. Wir waren nur der Meinung, dass du mit vier geilen schottischen Soldaten schon fertig würdest.«
    » Oh, ça alors …«, brachte Bertrand errötend hervor; mehr sagte er allerdings nicht.
    »Also war Bertrand am einen Ende des Zuges abgelenkt«, sagte ich, »und mich beschäftigten Sie am anderen, nicht wahr? Überaus clever, Dickinson. Sie machten sich meine Eitelkeit wirklich hervorragend zunutze. Ich freute mich maßlos darüber, die rechte Hand eines Kriminalkommissars sein zu dürfen. Sie wussten ganz genau, wie Sie mich um den Finger winkeln konnten. Ja, ich hätte alles getan, was Sie mir sagen. Wäre da nur nicht dieser verfluchte Zitrusduft gewesen. Ich hätte alles geschluckt – in jedem Sinn des Wortes. Aber irgendwas passte nicht. Irgendwas brachte mich dazu, im entscheidenden Moment auf Abstand zu gehen.«
    »Gott sei Dank hast du so einen guten Geruchssinn, Mitch«, sagte Morgan und strahlte mich bewundernd an.
    »Und während alle so schön beschäftigt waren, entfernte Joseph die Leiche aus der Toilette, wickelte sie in den Teppich und versteckte sie im Tunnel. Sobald das erledigt war, lief er zur Lok, hieß den Lokführer losfahren und stieg dann wieder unbemerkt ein.«
    »Wenn ich nur daran denke«, sagte Andrews, »dass ich bei Ihnen beiden im Speisewagen war und erzählte, wie ich mich in David Rhys verliebte, während dieser Kerl da« – er wies auf Joseph – »seinen Leichnam wie ein totes Tier entsorgte.«
    »Sie beschuldigten Andrews, Rhys getötet zu haben, und das, obwohl Sie sein Blut an den Händen hatten«, sagte ich. »Großer Gott, Dickinson, was können Sie vorbringen, um das zu leugnen?«
    Dickinson sagte nichts, sondern ließ den Kopf hängen. Alle schwiegen.
    Und dann sprang Andrews schlagartig auf und schrie: »Was hast du mit seinem Finger gemacht? Du Dreckschwein! Was hast du mit seinem Finger gemacht?«
    Er hätte Dickinson mit bloßen Händen umgebracht, hätten Shipton und Godwin ihn nicht zurückgehalten. Er wehrte sich gegen sie und brach dann zusammen.
    »Ach, der Finger«, sagte Dickinson, und plötzlich flackerte ein neues Licht in seinen Augen – es kam mir wie ein Abglanz der Hölle vor. »Können Sie das nicht erraten? Kommt schon, Leute. Ihr müsst es euch doch denken können.«
    Wir sahen uns an – Arthur, Bertrand, Simmonds, Taylor, die Polizisten, die Soldaten, die Reporter –, als müsse doch wenigstens einer von uns die Antwort kennen.
    »Ihr Narren!«, schrie Dickinson. »Ihr werdet ihn nie
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