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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures
Autoren: Vince Flynn
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spielte sich hauptsächlich draußen auf dem Rollfeld ab. Die Taliban wurden gern nachts aktiv, deshalb mussten sich die Piloten der Air Force und der Army um diese Zeit auf die Jagd machen. Vorgeschobene Operationsbasen wurden aus der Luft mit Nachschub versorgt, Spezialeinheiten machten sich bereit, um in feindliches Gebiet vorzudringen, und Verwundete wurden hereingebracht oder abtransportiert. Der Stützpunkt erstreckte sich auf rund 840 Morgen und war von über viertausend Leuten besetzt. Es war eine Stadt für sich, doch das Gebäude, in dem sie sich hier befanden, war dennoch etwas abgelegen.

    Das Hauptgefängnis befand sich fast in der Mitte des Stützpunkts, mehr als einen halben Kilometer entfernt. Das »Hilton«, wie das zweite Gefängnis genannt wurde, war vollautomatisiert; es gab zwei Verhörzellen und acht Haftzellen, alle mit Überwachungseinrichtungen ausgestattet. Die Zellentüren konnten ebenso wie die Stahltür, die zu den Zellen führte, nur vom Kontrollraum aus geöffnet werden. Es gab nur zwei Wege hinein und hinaus, und beide verlangten eine entsprechende Ausweiskarte samt Code. Nash hatte Rapp beides im Voraus gegeben.
    Nash schlenderte gemächlich zum Schreibtisch hinüber. »Was gibt’s, Seth?«, fragte er.
    Der neunzehn Jahre alte Mann wirkte nervös. »Wie’s aussieht, haben wir unerwarteten Besuch.«
    »Wer ist es denn?«, fragte Nash unschuldig, obwohl er es natürlich genau wusste.
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie hörten ein metallisches Klicken, als das Schloss an der Eingangstür geöffnet wurde. Dann folgten Schritte, und wenig später kamen sechs Männer in Airman-Battle-Uniform, dem Kampfanzug der Air Force, herein. Mitch Rapp führte die Gruppe an. Er trug einen schwarzen Adler auf beiden Seiten des Kragens, und das bedeutete, dass er einen viel höheren Rang innehatte als der junge Flieger. Als er an den Schreibtisch trat, sprang der junge Mann auf und salutierte zackig. Rapp erwiderte den Gruß. »Sind Sie Airman First Class Seth Jackson?«, fragte er.
    »Ja, Sir.«
    »Ich bin Colonel Carville. Air Force Office of Special Investigations.« Rapp streckte die rechte Hand aus und schnippte mit den Fingern, worauf ihm der Mann hinter ihm einen Umschlag reichte. Rapp zog den Brief aus dem
Umschlag und hielt ihn hoch, so dass der junge Mann ihn lesen konnte. »Das ist vom Secretary der Air Force«, sagte Rapp in knappem Befehlston. »Es ermächtigt mich, vorübergehend das Kommando in dieser Vernehmungseinrichtung zu übernehmen. Haben Sie noch Fragen, Jackson?«
    Der junge Mann schüttelte nervös den Kopf. »Nein, Sir.«
    »Gut.« Rapp wandte sich Nash zu und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Nash trug eine Fliegerkombi ohne Namen und Rangabzeichen. »Wer sind Sie?«, fragte Rapp.
    Nash grinste. »Ich fürchte, das kann ich Ihnen nicht sagen, wenn Sie keine Need-to-know-Befugnis haben, Colonel.«
    »OGA«, stieß Rapp verächtlich aus. Die Abkürzung stand für Other Government Agency, eine geläufige Umschreibung für die CIA. »Ihr gottverdammten Spione. Ihr macht doch überall nur Ärger.« Rapp wandte sich wieder Jackson zu. »Sind Sie bis null siebenhundert im Dienst?«
    »Das ist korrekt, Sir.«
    »Folgen Sie mir. Sie auch«, fügte er zu Nash gewandt hinzu. Rapp führte sie auf den Gang hinaus. Da waren Büros auf beiden Seiten. Rapp öffnete die Tür zur Linken und sagte zu einem der Männer aus seinem Gefolge: »Chief, entfernen Sie das Telefon und die Tastatur aus diesem Büro und passen Sie auf, dass dieser Spion nicht abhaut, bis ich es sage.«
    Rapp trat auf die andere Seite des Korridors und öffnete eine Tür. »Jackson«, sagte er zu dem jungen Flieger, »Sie gehen hier rein. Ich kann mich hoffentlich darauf verlassen, dass Sie nicht telefonieren … auch keine E-Mails … überhaupt keine Kommunikation. Ist das klar?«

    »Ja, Sir.«
    »Gut. Machen Sie ein Nickerchen auf der Couch und verlassen Sie das Zimmer nicht, bis ich es Ihnen sage. Verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    Rapp schloss die Tür, ging zu dem Zimmer auf der anderen Seite des Ganges zurück und öffnete die Tür. Nash sah ihn mit einem breiten Grinsen an. Die beiden Männer schüttelten einander die Hand und gingen den Gang entlang, am Kontrollraum vorbei und weiter in die kleine Cafeteria. Vier der fünf Männer, die mit Rapp gekommen waren, warteten dort. Nash ging auf den Ältesten zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    »General Dostum, danke, dass Sie gekommen sind.«
    Mit seinen eins zweiundsiebzig
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