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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle
Autoren: Robert L. Forward
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alles, sogar die Kleider, die ich anhabe. «
    Seine Hände liefen weiter über die Kontrollscheibe, und beide sahen zu, wie die Zahl oben auf dem Schirm anwuchs und sich schließlich stabilisierte, bis auf kleine Schwanku n gen in der fünften oder sechsten Dezimale nach Maßgabe der weiter stattfindenden Ein - und Verkaufstransaktionen in den Börsen und Rohstoffmärkten der ganzen Welt.
    »Etwa 61824 Millionen amerikanische Dollar, plus oder minus 1 Million «, sagte er.
    »Verflucht! « rief sie. »Ich dachte, es müßten inzwischen mehr als hundert Milliarden sein. Aber für ein Kind aus dem Elendsviertel von Phoenix ist es nicht schlecht. « Ihre A u gen lösten sich von den Zahlen und blickten ihm direkt ins G e sicht.
    »Liquidieren Sie das Ganze! « befahl sie. »Sie haben dazu sechs Wochen Zeit. «
    »Ja, Frau Vengeance «, sagte er mit hörbarem Schlucken. Dann erkundigte er sich mit offenkundiger Neugier: »We l che Pläne haben Sie für die Neuinvestierung? Schürfen auf den Jupitermonden? «
    Verschmitzt wie ein Kobold lächelte sie ihn an und en t gegnete : »Nein, ich werde nirgends neu investieren. Ich möchte, daß Sie alles zu Bargeld machen. Ich hätte gern zehn Millionen in Goldmünzen, eine Milliarde in Hunder t tausenddollar-Sche in en und den Rest in Tausendern und Hundertern. Dann mieten Sie bitte ein Lagerhaus dafür, d a mit ich kommen und mich davon verabschieden kann. «
    »Verabschieden? « fragte er verblüfft.
    »Allerdings «, sagte sie. »Ich werde alles der Universität von Arizona schenken. Dort, wo ich hingehe, habe ich ke i ne Verwendung für Geld. Ich mache einen Ausflug, M y croft. «
    »Einen Ausflug? «
    »Die großartigste Reise, die die Menschheit sich übe r haupt vorstellen kann. Ich werde zu den Sternen fliegen! «
     
    »Beim nächsten Schub ist die Sache sonnenklar, jede n falls für mich «, sagte George. »Wir brauchen wenigstens zwei Computerleute , die sich mit den Systemen auskennen, die in der › Prometheus ‹ installiert sind: die planetarischen Land e fahrzeuge und das atmosphärische Fluggerät. Für den Har d waresektor ist Karin Krupp, Astronautin und Raumfahrti n genieur, die erste Wahl. Für Software hätten wir D a vid Greystoke. Er hat die meisten Programme für die Co m puter geschrieben. «
    »Den kenn ich nicht «, sagte Jinjur. »Ein typischer Co m puter-Fachidiot vermutlich. Aber der Name klingt irgendwie bekannt . «
    »Visionen im Weltraum « sagte George, um ihr auf die Sprünge zu helfen.
    »DER David Greystoke? « sagte Jinjur. »Aber der ist doch ein Sonovideo-Komponist. «
     
    Auf dem Computerbildschirm leuchteten abstrakte Fo r men auf, die sich tiefblau und lavendelfarben miteinander ve r mengten und verschlangen, während schillernde orang e rote und weiße Kreise über die blauen Wogen rollten und darin eintauchten . Dann hielt die Schau plötzlich an, um mit etwas weniger rötlicher Lavendeltönung wieder neu zu b e ginnen.
    Der Bildschirm wurde kritisch von einem kleinen, hag e ren, ruhigen jungen Mann mit orangefarbenem Haar be o bachtet einem Computer-Gnom . Die langen Finger seiner schlanken Hände spielten auf einer besonderen Eingabeko n sole und steuerten die vom Computer erzeugten Bilder auf dem Schirm. Nach Abschluß dieser Folge speicherte er sie und kombinierte sie dann mit verschiedenen anderen. Er schob seine Brille wieder auf seine lange, schmale Nase hoch, lehnte sich in seinem Arbeitssessel zurück und b e trachtete die Darbietung, als der Computer die gesamte S e quenz aus seinem Speicher abspielte.
    Als sich die künstlerische Computershow ihrem Ende n ä herte, erschienen oben auf dem Schirm weiße Buchstaben:
     
    P O ST FÜR DAVID GREYSTOKE.
     
    David nahm die Worte zur Kenntnis, wartete aber das Ende der Aufzeichnung ab, ehe er sagte: »Post vorlesen! «
    Der Schirm wurde leer, und es erschien ein kurzer Brief, der rasch abrollte und dann stehen blieb. Davids Augen wurden immer größer, als er die Nachricht las. Ein stilles, zufriedenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dann griff er nach seiner Sonovideo-Schalttafel . Während die volle B e deutung der Meldung in seinen Körper drang, weitete sich seine Seele aus und schuf durch seine Finger ein neues opt i sches Meisterwerk, einen hinreißenden Blick auf die Schönheit des Alls, wie man es von der Brücke eines Ste r nenschiffs aus erschaut, welches das Sonnensystem verläßt und den Sternen zustrebt. Als das Schiff sich dann einem fernen, tiefroten
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