Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle
Autoren: Robert L. Forward

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seriösen Wissenschaftler angestanden hätte.
    Richard hatte sich mit stoischer Gelassenheit damit abg e funden , daß für jeden Posten der Besatzung Hunderte von Bewerbungen eingegangen waren. Nachdem ihm in seinen zwanziger Jahren bei einer Bergrettungsaktion zwei Zehen abgefroren waren, nahm er an, daß diese geringfügige körpe r liche Behinderung genügen wurde, um ihn von der Tei l nahme an der Expedition auszuschließen. Es war zwar kein großes Handicap; aber warum sollte man bei einem Dutzend junger, intelligenter, hochqualifizierter Bewerber einen he r auspicken , der so blöd gewesen war, sich zwei Zehen abz u frieren ?
    »Mensch Sam «, sagte Richard, »tut mir ja schrecklich leid, dich so im Stich zu lassen, wo wir schon mit fünf Ei s proben im Verzug sind. «
    »Bist du wieder auf eine Schicht Kieselsteine gestoßen? « grinste Sam, und sein Gesicht wurde beim Sprechen immer noch breiter. »Aber das ist weder dein Problem noch me i nes. Du läßt mich keineswegs im Stich. «
    »Aber all diese Bohrkerne …« protestierte Richard.
    »Die sind alle das Problem des nächsten Direktors «, sagte Sam. »Du bist nicht als einziger für diese Expedition ausg e sucht worden. Wir fliegen beide zu den Sternen! «

    »Wir brauchen zwei Piloten für den Schwertransport «, sagte Jinjur. »Dieser hübsche junge Astronaut mit dem Stottern a men Thomas St. Thomas ist offensichtlich erste Wahl. Mir stinkt aber dieses reiche Weibsstück Elizabeth Ve n geance. Warum haben die Gutachter sie gegenüber Hunde r ten von Bewerbern als Frachtpilot ausgesucht? Und warum sollte sie auf all ihre Milliarden verzichten wollen, um den Rest ihres Lebens in Konservendosen eingesperrt zu verbringen? Ich halte das nur für einen Reklametrick. «
    »Red war die erste, die auf dem Asteroidengürtel g e schürft hat und hat mehr Erfahrung mit der Landung auf kleinen Monden als irgend jemand sonst «, sagte George. »Und was die Milliarden betrifft, so war das die glückliche Entdeckung eines zehn Kilometer großen Asteroiden aus fast reinem Ni c keleisen. Haben Sie das Resümee gründlich durchgelesen? «
    »Nein, habe ich nicht «, sagte Jinjur. »Diesen Typ Frau kenne ich nur zu gut. «
    »Lesen Sie es noch mal! « sagte George. »Besonders den handschriftlichen Zusatz nach der Unterschrift. «
    General Jones wühlte sich durch die dicke Akte, wobei sie den Zahlen in dem Teil, der die finanzielle Seite betraf und der über dem Etat des Weltraumcorps zu liegen schien, keine Beachtung schenkte. Schließlich stieß sie auf die in Druckbuchstaben geschriebene Zeile nach der krakeligen Unterschrift. Sie sah aus wie die Krähenfüße eines Hilf s schülers und lautete:
    »Ich will zu den Sternen fliegen. «

    Eine hochgewachsene, aristokratisch wirkende Frau mit e i nem schmalen, sommersprossigen Gesicht ging über den Exoplüschteppich zum Kommunikator in der Wand. Sie b e rührte einen kleinen Kreis auf der Kontrollscheibe und m u sterte das Gesicht, das in Farbe auf dem Bildschirm e r schien. Sie runzelte leicht die Stirn, als ihre grünen A u gen über das Bild glitten. Dann griff sie mit der rechten Hand ruhig nach einer Bürste, die vor dem Bildschirm auf einem Tischchen lag. Mit dem linken Zeigefinger berührte sie gleichzeitig einen anderen Kreis auf der Kontrollsche i be. Das Bild auf dem Monitor wechselte zu ihrem Spi e gelbild. Nach einigen raschen Bürstenstrichen über ihr rotes Kur z haar war sie zufrieden. Sie löschte das Bild und rief ihren Finanzberater. Es dauerte nicht lange – ihre A n rufe hatten bei Homes and Baker, Pty., Vorrang .
    Das Gesicht eines jungen Geschäftsmannes erschien.
    »Guten Tag, Mycroft «, begrüßte sie ihn.
    »Guten Tag, Ms. Vengeance «, antwortete er. »Bei uns hier ist es zwar noch nicht früh am Morgen. Aber was kann ich für Sie tun? «
    »Wieviel beträgt heute mein Nettovermögen? «
    »Hmmm …«, machte er. »Das dauert ein paar Seku n den. « Während er noch sprach, huschten seine Finger über die Kontrollscheibe vor ihm; und die Zahlen erschienen auf beiden Bildschirmen.
    »Also, Ihre Aktien sind etwa 22475 Millionen wert. A u ßerdem haben Sie noch ungefähr 5 Millionen auf Ihren ve r schiedenen Scheck - und Kreditkonten, abzüglich alle r dings etwa einer Million in kurzfristigen Verpflichtungen …«
    »Nein, nicht nur meine Konten «, unterbrach sie ihn. »Ich meine meinen gesamten Nettobesitz: Unternehmen, Schür f rechte auf Asteroiden, Grundbesitz, Häuser, Autos –

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