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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters
Autoren: Thomas Brezina
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entfernt, sauste etwas durch die Luft. Mit einem leisen „Plingggg“ blieb es in einem Baumstamm stecken. Entsetzt drehte der Mann den Kopf und erkannte einen metallenen Stern mit nadelspitzen Ecken.
    Er blickte in die Richtung, aus der das Wurfgerät gekommen war und entdeckte zwischen den Büschen eine schwarze Gestalt. Langsam trat sie hervor und drohte ihm mit einem zweiten Stern.
    „W... w... was soll das?“ stotterte der Artist und wich entsetzt zurück.
    Ohne ein Wort zu reden, marschierte der Schwarze Ritter langsam – Schritt für Schritt – auf ihn zu. Dabei hob er den Todesstern höher und höher und zielte genau auf den Kopf des Mannes.
    „Sind Sie wahnsinnig? Wollen Sie mich umbringen? Was habe ich Ihnen getan?“ keuchte Ernst Herzog.
    Wieder erhielt er keine Antwort. Der Ritter machte eine lockere Bewegung aus dem Handgelenk, und schon rotierte das metallene Schreckensding auf Herrn Herzog zu. Dieser konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken. So flog der Stern über ihn hinweg und blieb wieder in einem Baum stecken.
    Der Artist überlegte, ob er flüchten sollte. Doch das erschien ihm zu gefährlich. Bestimmt hatte dieser Ritter noch weitere Waffen bei sich, und er konnte – wie man sah – sehr gut damit umgehen.
    Die schwarze Gestalt machte nun mit dem Helm eine Bewegung in die Richtung des Baumes, in dem der zweite Stern steckte.
    Ernst Herzog drehte sich um und sah einen schwarzen Zettel, der auf einem der unteren Äste aufgespießt war.
    „DU HAST DIE WAHL!“ stand darauf. „KLETTERE UM 4 UHR NACHMITTAGS AUF DEN TURM DER TODESSPRINGER. ER IST NUR 30 METER HOCH. WENN DU OBEN BIST, WIRST DU WEITERE ANWEISUNGEN ERHALTEN. TUST DU ES NICHT, WERDEN VIELE STERNE IN DAS PUBLIKUM FLIEGEN!“
    „Sie sind wahnsinnig“, rief der Artist. „Was habe ich Ihnen getan. Warum wollen Sie mich zu so einem Irrsinn zwingen?“
    In seinem Kopf rotierten die Gedanken wild durcheinander. Wenn er auf den Turm kletterte, befahl ihm dieser Schwarze Ritter vielleicht zu springen, und das würde seinen sicheren Tod bedeuten. Folgte er seinen Anweisungen nicht, machte der Verrückte seine Drohung unter Umständen wahr.
    Der Schwarze Ritter machte mit den gepanzerten Händen eine fragende Bewegung. Er wollte eine Entscheidung hören.

Neue Rätsel
     
     
    „Ich... ich...“, stammelte Ernst. „Ich...“ Er fuhr sich durch sein schütteres, graues Haar und wischte den Schweiß von der Stirn. Seine Augen weiteten sich, und er begann an seiner Unterlippe herumzunagen. „Ich...!“ mehr brachte er nicht heraus.
    Der Schwarze Ritter wurde ungeduldig. Er deutete ihm, nun schnell mit einer Antwort herauszurücken.
    „Hände hoch!“ ertönte es da hinter der gespenstischen Gestalt. Der Schwarze Ritter drehte sich um und wollte nach einem seiner Kampfsterne greifen. Doch er kam nicht dazu. Ernst Herzog stürzte sich auf ihn und riß ihn zu Boden. Das Metall der Rüstung krachte und klirrte, als es aufschlug. Der Trapezartist hatte Bärenkräfte und preßte die Arme des Ritters fest auf den Boden. Zu seiner großen Überraschung merkte er, daß der Mann keinen großen Widerstand leistete. Er strampelte ein wenig mit den Beinen und versuchte nach Ernst zu treten. Doch er erreichte damit gar nichts.
    Hinter einem Busch trat plötzlich unter leisem Schnaufen Felicitas hervor und blies lässig über eine Pistole mit langem Lauf. „Das habe ich in einem Western gesehen“, sagte sie zufrieden. Hinter ihr kamen nun Axel, Poppi und Dominik und warfen einen vorsichtigen Blick auf den im Gras liegenden Schwarzen Ritter.
    „Du hast geglaubt, du kannst uns austricksen“, schnaubte Tante Fee verächtlich. „Dazu mußt du früher aufstehen. Wir sind nämlich per Autostopp gekommen. Wenn ich mich mitten auf die Fahrbahn stelle, hält jeder Autofahrer an. Er will schließlich nicht seinen Blechkübel beschädigen!“ Felicitas mußte über ihren eigenen Scherz lachen. „Und jetzt herunter mit dem Helm. Du hast lange genug alle terrorisiert. Dein Spiel ist zu Ende!“
    Axel wagte sich vor und zerrte an dem metallenen Helm. Unwillige Laute waren darunter zu hören. Doch schließlich hatte er es geschafft und starrte völlig entgeistert auf den Kopf, der zum Vorschein gekommen war.
    „Ein... ein... Mädchen“, stieß Poppi hervor. „Das ist ja ein Mädchen!“
    „Eine junge Dame“, korrigierte sie Tante Fee, die aber ebenso erstaunt war. „Eine junge Dame, von der ich auf der Stelle eine Erklärung wünsche.“
    Das
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