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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters
Autoren: Thomas Brezina
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ein schwarzer Arm wurde herausgestreckt.
    „Der Schwarze Ritter!“ brüllte Axel erschrocken. „Das ist er!“

Der schwarze Brief
     
     
    Tatsächlich trug der Mann am Steuer den Metallhelm mit dem schmalen Sehschlitz.
    Doch viel entsetzlicher war der Gegenstand, den er in der Hand hielt. Es handelte sich um zwei Metallkugeln, die durch eine Kette verbunden waren. Der Ritter ließ sie zwischen seinen Fingern kreisen, gab Gas und schleuderte sie dann mit voller Wucht auf das Auto von Felicitas.
    Das Wurfgeschoß knallte gegen die Windschutzscheibe und schlug ein Loch. Der Rest des Glases zersplitterte in winzige Stückchen, die aber nicht auseinanderfielen. Es handelte sich um Sicherheitsglas, das trotzdem ganz blieb.
    Allerdings sah Tante Fee überhaupt nichts mehr. In Panik verriß sie den Wagen nach rechts und hoffte, daß in der Zwischenzeit kein Auto aufgeholt hatte. Sie schaltete die Warnblinkanlage ein, bremste ab und fuhr zur Seite.
    Felicitas stellte den Motor ab und preßte die Hände auf die Brust. Ihr Herz pochte so laut, daß sie jeden Schlag hören konnte.
    „Ist euch etwas passiert?“ fragte sie die Knickerbocker leise.
    „Nein... nein... alles okay“, kam die zaghafte Antwort. Alle drei standen noch unter Schock.
    Axel griff zwischen die beiden vorderen Sitze und hob das Wurfgeschoß auf. „Wenn das einer von uns auf den Kopf bekommen hätte“, murmelte er.
    Auf jeden Fall hatte sie der Schwarze Ritter abgehängt. Dieser gerissene Ganove dachte auch wirklich an alles. Nun hatte er sämtliche Verfolger aus dem Weg geräumt und freie Bahn...
    Im Safaripark herrschte an diesem Tag Hochbetrieb. Erstens waren viele Leute gekommen, die mit ihrem Wagen durch das weitläufige Gelände fahren und Raubkatzen, Giraffen, Elefanten und Zebras sehen und photographieren wollten. Und zweitens gab es Hunderte Besucher der Wohltätigkeits-Veranstaltung „Rettet den Safaripark“.
    Im Erlebnis- und Abenteuerbereich neben dem Wildpark waren nicht nur Todesspringer aus Accapulco, eine Trampolinshow und rechnende Papageien zu bewundern. Auf einer großen Bühne traten auch zahlreiche Popstars und Schauspieler auf, die das Publikum unterhielten, sangen, und tanzten und Geld sammelten. Für halb vier waren Artisten aus dem Zirkus Alberto angekündigt.
    Ernst Herzog, der Chef der Torpedos, warf einen Blick auf die Uhr. Es war 15 Uhr und damit höchste Zeit, mit dem Aufwärmen der Muskeln zu beginnen. Er war dafür bekannt, aus dem Stand einen Salto nach dem anderen schlagen zu können. Für heute hatte er sich einen neuen Rekordversuch vorgenommen.
    Gerade als er mit den gymnastischen Übungen begann, kam ein kleines Mädchen zu ihm gelaufen. „Für dich“, sagte es, grinste über das ganze Gesicht und überreichte ihm einen zusammengefalteten, schwarzen Zettel.
    Herr Herzog überflog die Nachricht und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
    „VERHINDERE EIN GROSSES UNGLÜCK. Unterschrift „R“ stand da in weißen Großbuchstaben zu lesen. Weiter hieß es: „TREFFPUNKT SOFORT HINTER DEM LAGERHAUS“.
    Ein großes „R“. Ernst erschrak und ließ den Zettel wie eine heiße Kartoffel fallen. Hatte nicht auch ein „R“ auf seinem Wohnwagen geprangt, als er mit brennenden Pfeilen beschossen worden war. „Was soll ich tun?“ überlegte er. „Falls tatsächlich dieser mysteriöse Schwarze Ritter dahintersteckt, kann das für mich lebensgefährlich werden. Wenn ich aber nicht hingehe, wer weiß, was er dann unternimmt.“
    Ernst Herzog war meist ein Mann von schnellen Entschlüssen. Er zögerte selten, und was er einmal festgesetzt hatte, das zog er auch durch. Heute war er allerdings ratlos. Sollte er jemandem davon erzählen?
    Schließlich entschloß er sich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Er atmete tief durch und erkundigte sich bei einem der Wärter, wo er das Lagerhaus des Safariparks finden konnte.
    Es befand sich ungefähr fünf Gehminuten vom Erlebnispark entfernt und lag am Ende einer kurzen Zufahrtsstraße zwischen den Bäumen.
    Ernst hatte es bald gefunden und sah sich suchend um. Dann räusperte er sich und rief: „Hallo! Ich bin hier! Was wollen Sie?“
    Keine Antwort. Rund um ihn war nur das muntere, sommerliche Gezwitscher der Vögel zu hören.
    „Hallo!“ wiederholte der Artist. Nun etwas lauter und deutlicher. Angst schwang in seiner Stimme mit. „Hallo! Sie haben mir eine Nachricht geschickt. Was wollen Sie von mir? Wer sind Sie?“
    Ungefähr zehn Zentimeter von seiner Wange
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