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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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erfahren, die er nie mehr vor ihr sollte verbergen können. Es bekümmerte sie nicht, daß sie nicht das Recht dazu hatte. So wie sie nun, hatten ihre Vorfahren und die alten Vulkanier sich ihre Gefährten genommen. Es mußte geschehen, sollte nicht Omne erscheinen und ihr diesen Mann für immer nehmen. Die Brücke mußte aufgebaut werden.
    Aber sie konnte seinen Widerstand nicht brechen. Er stieß sie erneut von sich fort, doch sie packte seinen Arm und drehte ihn so, daß James auf eine Schlafplattform sank und sich nicht rühren konnte. Sie stieß in sein Bewußtsein vor und prallte auf Barrieren und Todesangst. Unwillkürlich zog sie sich etwas zurück.
    »Nein«, flüsterte er. Dann, lautlos in seinem Bewußtsein: Nein … Ich … will es nicht! Ich … kann nicht! Nicht jetzt! Noch nicht! Er konnte nicht atmen und sich nicht bewegen. Nur sein Zorn gab ihm Kraft. Etwas in ihm sehnte die Verschmelzung herbei, so wie er in der Vergangenheit Frauen in seinen Armen gehalten hatte und besaß. Doch nicht dies! Tun Sie es nicht! flehte er lautlos. Tun Sie es mir nicht an … uns! Ich bin nicht Ihr Eigentum!
    Er war kräftig für einen Menschen, entschlossen und stark, doch nicht stark genug für sie.
    Natürlich sind Sie’s! Das Eigentum des Siegers!
    Ich gab Ihnen mein Leben, nicht mehr! Hören Sie auf, bevor Sie auch das verlieren!
    Sie gab auf. Sie würde niemals wissen, wo er war und was er tat. Sein Flehen berührte etwas tief in ihr. Eines Tages würde er fort sein, und sie würde nicht wissen, ob in den Kerkern des Imperiums oder bei Omne – oder als Geisel bei anderen, die wußten, was er ihr bedeutete. Dies ließ sie ihn sehen.
    Ihre Augen klärten sich. In James’ Blicken lag Verstehen für sie, für ihre Ängste und ihre Qualen. Seine Lippen bebten. In diesem Moment war er nahe daran, sich ihr zu öffnen. Er konnte es nicht.
    Diesmal war sie es, die ihn küßte – ein Kuß, der bis in die Tiefen seiner Seele reichte. Er war steif und sein Mund kalt. Ganz kurz nur ließ sie ihn in ihr Bewußtsein blicken und zeigte ihm, was er ihnen beiden vorenthielt.
    Er keuchte, doch die Barrieren blieben. Endlich zog sie sich völlig aus ihm zurück und entließ ihn aus ihrem geistigen Griff.
    Er wand sich unter ihr und wußte, daß er gewonnen hatte. Oder sie?
    Sie ließ ihn mit sich allein, und mit seinem Schmerz.
    »Wir werden beide den Tag erleben, an dem wir diesen Moment bedauern«, sagte sie leise. »Ich am meisten.«
     

 
1.
     
    Kirk schlug die Augen auf, um Spock bei ihm Nachtwache halten zu sehen. Dies war nichts Unnormales. Und doch fühlte der Captain, daß etwas Furchtbares geschehen war. Mit dem Schiff? Kaum. Die Enterprise flog ruhig. Der Fehler lag in ihm. Er fühlte sich allein, auf eine schreckliche Weise allein, wie er es nie im Leben gewesen war. »Spock?«
    Der Vulkanier erhob sich steif. »Captain?« Die Wildheit des Urvulkaniers, die Spock in der vergangenen Nacht gezeigt hatte, war von seinem Gesicht verschwunden. Er trug eine Maske, seine perfekte Selbstbeherrschung – und sie schien ihm nicht länger zu passen. »Schiffsfunktionen normal, Sir«, sagte er.
    »Spock, Ihre Funktionen!«
    Die Maske schien für einen Moment zu verrutschen. »Nicht normal, Sir.«
    »Sie sind mit Ihren Gedanken woanders«, sagte Kirk.
    »So wie Sie, Captain.«
    »Ich besitze keine psychischen Kräfte wie Sie.«
    »Was immer Sie besaßen, nennen Sie’s Intuition, Glück, Ahnungen, damit ist es fürs erste vorbei. Es ist meine Schuld, Sir. Ich bin nicht in der Lage, die Folgen für Ihr Kommando abzuschätzen. Es war ein psionisches Ausbrennen. Ich hätte wissen müssen, wie weit ich gehen durfte. Ich fürchte, wir sind nun beide psionische Nullen.«
    »Für wie lange?« wollte Kirk wissen.
    »Unbekannt. Es gab noch nie einen solchen Fall.«
    »Vielleicht … für immer?«
    »Unbekannt. Alle Versuche, die Hypothese zu überprüfen, würde den Effekt nur noch verstärken und zusätzliche Schäden anrichten.«
    »Versuchen Sie es, Mr. Spock. Augenblick. Wenn Sie recht haben, können wir so nichts ausrichten … gegen Omne.«
    Die Geste des Vulkaniers machte deutlich, daß er selbst zuvor zu diesem Schluß gekommen war. Doch er berührte Kirks Stirn. Es geschah nichts.
    James hatte es vorausgesagt: Der wirkliche Spock würde sich zurückziehen müssen, um seine Kräfte wieder aufzubauen. Kirk fühlte Erleichterung über das Scheitern des Kontakts. Wäre dieser Spock Omne gewesen …
    Doppel-Vulkanier, würde McCoy
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