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Der Fall Giftnudel

Der Fall Giftnudel

Titel: Der Fall Giftnudel
Autoren: Ursel Scheffler
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Sie heißen Max Kurz und Fiete Bündig und sind an diesem Morgen im Anflug auf die Primelallee 13. Dort wohnt der ehemalige Bankdirektor Jason. Aus gut unterrichteter Quelle wissen Max und Fiete, dass Jason alt und bettlägerig ist.
    Sie parken den Telekom-Lieferwagen, den sie sich eigens für ihre dunklen Pläne „geliehen“ haben, vor dem Haus und setzen ihre Sonnenbrillen auf.
    Fiete späht über den Gartenzaun.
    „Seine Alte ist im Garten!“
    „Dann ist nur noch Emily im Weg“, antwortet Max und grinst. „Die ist fast blind und halb taub. Also: Kein Problem.“ Max klingelt.
    Es dauert ein Weilchen, bis die alte Haushälterin Emily, die schon seit über vierzig Jahren für die Familie Jason arbeitet, an die Haustür kommt. „Sie wünschen?“

    „Telekom. Ihr Telefon muss neu vermessen werden.“
    „Was muss gegessen werden?“, fragt Emily und hält die Hand ans Ohr.
    „Te-le-fon!“, sagt Max laut und deutlich. „Kaputt!“
    „Ach ja? Kommen Sie rein.“
    Max überprüft das Telefon in der Diele. Dann schüttelt er den Kopf.
    „Hören Sie selbst!“ Er reicht den Hörer weiter. „Es tutet nicht.“ Das ist kein Wunder, denn Fiete hat inzwischen unbemerkt den Stecker herausgezogen.
    „Wir müssen im Keller nachsehen!“, sagt Max und zieht Handschuhe an, ehe er die Türklinke anfasst.
    „Keller nachgehen? In Ordnung!“, sagt Emily und geht voraus. Unten im Keller zieht Max plötzlich ein Seil aus der Tasche und hält es Emily vors Gesicht.
    „Kein Mucks, verstanden?“
    Emily nickt ängstlich. Max und Fiete fesseln sie an ein Heizungsrohr im Keller.

    „Jetzt der Alte!“, flüstert Fiete. Sie steigen die Treppe zum Krankenzimmer hinauf.
    Mit dem alten Jeremy Jason haben sie leichtes Spiel. Er liegt krank und schwach im Bett. Als er die beiden maskierten Männer erblickt, wird er vor Schreck sofort ohnmächtig.
    „Mist!“, murmelt Fiete. „Und wer verrät uns jetzt die Kombination vom Safe?“
    „Seine Alte natürlich!“, sagt Max. „Wir müssen sie ins Haus locken. Aber wie?“ Fiete späht durch das Küchenfenster in den Garten, wo Frau Jason, die eine begeisterte Hobbygärtnerin ist, die Erdbeerbeete harkt.
    „Kleinigkeit!“, grinst Max. Er nimmt ein herumstehendes Einmachglas und wirft es durch das Küchenfenster in den Garten. Dann greift er nach dem Küchenmesser.
    Frau Jason hört ein klirrendes Geräusch. Sie dreht sich um und sieht erschrocken auf das Küchenfenster. Weshalb ist es plötzlich zerbrochen? Sie läuft ins Haus.
    Als sie in der Küche steht, spürt sie einen spitzen Gegenstand im Rücken. Eine dunkle Stimme sagt: „Die Kombination des Safes! Sofort! Oder ich schlitz Ihnen ein paar Knopflöcher in die Rippen!“
    Frau Jason ist schockiert. Sie weigert sich zunächst, die Geheimnummer zu verraten. Als sie aber den zweiten maskierten Mann entdeckt, der jetzt hinter der Küchentür hervorkommt, begreift sie, dass Widerstand zwecklos ist.
    „Mein Mann, was ist mit meinem Mann?“, ruft sie aufgeregt.
    „Stumm wie ein Fisch, aber er lebt. Sie müssen ihm nachher bloß die Klebestreifen von den Kiemen kratzen!“, knurrt Fiete hinter seiner Maske.
    Um die schreckliche Situation für ihren kranken Mann so schnell wie möglich zu beenden, verrät Karin Jason die geheime Safenummer. Innerhalb von drei Minuten ist der Tresor geleert. Wertpapiere, Geld und Schmuckstücke wandern in einen Kopfkissenbezug.
    Frau Jason wandert dagegen unter dem Druck des Küchenmessers in die Speisekammer. Fiete und Max fesseln sie und verbinden ihren Mund mit einem Küchentuch. Dann schließen sie die Tür und schieben den Kühlschrank davor.
    Wer weiß, wie die Sache für die drei alten Leute ausgegangen wäre, wenn nicht zehn Minuten später die Krankenschwester Elli Thoma vorbeigekommen wäre, die sich in unregelmäßigen Abständen um den alten Herrn kümmert.
    Als auf Ellis Klingeln hin niemand öffnet, geht sie um das Haus herum. Sie sieht das eingeschlagene Küchenfenster und läuft zum Nachbarn Rudolf Ricke. Gemeinsam gehen sie ins Haus. Als erstes befreien sie den alten Jeremy Jason, der schon einen knallroten Kopf hat, weil er kaum Luft bekommt.
    „Herr Jason!!!“, ruft Schwester Elli besorgt und reißt das Klebeband von Mund und Händen.
    „Räuber!“, schnauft der alte Mann. „Mit Masken! Sie kamen durch die Tür. Was ist mit Karin? Haben sie ihr etwas getan?“
    „Beruhigen Sie sich! Wir kümmern uns um alles!“, sagt Schwester Elli. Sie gibt Jason ein
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