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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt
Autoren: Katherine McLean
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Stel­le.“
    Sie nah­men nicht gern Be­feh­le an. Ei­ner von ih­nen hob den Arm, wie ein Ma­gier, um mich von ei­nem Blitz er­schla­gen zu las­sen. Ich zwang ihn mit ei­nem Blick, den Arm wie­der zu sen­ken.
    „Ich bin noch freund­lich“, sag­te ich. „Ich set­ze nicht mal mei­ne vol­len Kräf­te ein. Und ich ha­be noch mehr Tricks in der Hin­ter­hand als ihr.“ Dann sag­te ich: „Ihr habt mich un­ter­bro­chen, als ich ge­ra­de ei­nem Witz zu­hör­te, den mir ein Freund er­zähl­te. Lei­der kam ich nicht mehr da­zu, die Poin­te zu hö­ren. Schickt mich al­so zu­rück.“
    Sie sa­hen ein­an­der an. Sie fühl­ten sich be­lei­digt und muß­ten die Luft an­hal­ten, so sau­er wa­ren sie. Aber sie sa­hen nun ein, daß ich, so­lan­ge ich dort saß und sie in der Um­ge­bung ih­rer ei­ge­nen Ber­ge ver­spot­te­te, von kei­nem Nut­zen für sie war. Ich war nicht für ih­re Zwe­cke ge­eig­net. Kei­ner von ih­nen hat­te einen trif­ti­gen Grund auf La­ger, mich da­zu­be­hal­ten.
    Die Äl­te­ren um­kreis­ten die Grup­pe der Jün­ge­ren. Kom­men­ta­re wur­den aus­ge­tauscht. Sie zuck­ten die Ach­seln. Dann nick­ten sie. Die Grup­pe for­mier­te sich zu ei­nem Kreis. Sie schlos­sen die Au­gen und schick­ten mich zu­rück.
    Es war ei­ne in­ter­essan­te Pro­ze­dur. Sie be­stand aus ei­ner Mi­schung aus Raum, Zeit, der vier­ten Di­men­si­on und schie­rer Vor­stel­lungs­kraft.
    Ich er­schi­en wie­der in New York und stand auf mei­nem Kran­ken­bett.
    Ah­med stand da und hat­te ei­ne Hand auf dem Te­le­fon. Ich spür­te sei­nen Schock. Er ließ die Luft vi­brie­ren. Die Wän­de wa­ren rot­braun und fest. Al­les fühl­te sich fest und gut an. New York, Ich war wie­der in mei­ner Stadt.

 
Nachwort
     
    Ka­the­ri­ne An­ne MacLean wur­de am 22. Ja­nu­ar 1925 in Glen Ridge, New Jer­sey, ge­bo­ren. Sie be­such­te das Bar­nard Col­le­ge in New York und er­warb 1950 einen B.A., gra­du­ier­te spä­ter in Psy­cho­lo­gie und ar­bei­te­te zeit­wei­se als La­b­or­tech­ni­ke­rin in der Qua­li­täts­kon­trol­le ei­nes Wer­kes der Le­bens­mit­tel­in­dus­trie. In ers­ter Ehe war sie mit dem SF-Au­tor Charles Dye ver­hei­ra­tet – un­ter sei­nem Na­men ver­faß­te sie üb­ri­gens drei Kurz­ge­schich­ten –, in zwei­ter Ehe mit dem Fan­ta­sy­au­tor Da­vid Ma­son, und mit ih­rem drit­ten Mann, Carl West, hat sie kürz­lich ein Ge­mein­schafts­werk un­ter dem Ti­tel Dark Wing ver­öf­fent­licht. Auch mit ih­rem Sohn Chris Ma­son war ei­ne Zu­sam­men­ar­beit pro­jek­tiert, aber die­se Ar­beit ist of­fen­bar bis­her noch nicht ver­öf­fent­licht wor­den. Ih­re Kar­rie­re be­gann Ka­the­ri­ne MacLean mit ei­ner 1949 un­ter dem Ti­tel „De­fen­se Me­cha­nism“ in As­toun­ding ver­öf­fent­lich­ten Kurz­ge­schich­te. Sie war ei­ne der ers­ten weib­li­chen SF-Au­to­ren und er­warb sich mit ei­ner Rei­he von Kurz­ge­schich­ten bald den Ruhm, na­tur­wis­sen­schaft­li­che The­ma­tik mit psy­cho­lo­gi­schen und so­zio­lo­gi­schen Kom­po­nen­ten zu ver­bin­den. In den fünf­zi­ger Jah­ren schrieb sie ei­ni­ge vor­züg­li­che Er­zäh­lun­gen, die zum Teil auch in ei­ner Rei­he von An­tho­lo­gi­en im­mer wie­der nach­ge­druckt wur­den und wer­den. Zu die­sen her­aus­ra­gen­den Sto­ries ge­hö­ren zum Bei­spiel „In­com­mu­ni­ca­do“, „Un­hu­man Sa­cri­fi­ce“, „Pic­tu­res Don’t Lie“ und „The Snow­ball Ef­fect“ (letz­te­re er­schi­en üb­ri­gens in dem Moewig-Ta­schen­buch Ko­per­ni­kus 4 ). Ihr ers­ter Ro­man kam 1958 in As­toun­ding her­aus und er­leb­te 1962 ei­ne Buch­ver­öf­fent­li­chung. Er ent­stand in Ge­mein­schafts­ar­beit mit Charles V. de Vet und ist for­mal ei­ne span­nen­de Space Ope­ra, die al­ler­dings einen in­ter­essan­ten so­zio­lo­gi­schen Hin­ter­grund auf­weist. Ei­ne Kurz­ge­schich­ten­samm­lung er­schi­en 1962 un­ter dem Ti­tel The Di­plo­ids. Ih­ren größ­ten Er­folg er­rang die Au­to­rin je­doch mit der 1971 ver­öf­fent­lich­ten Kurz­fas­sung des vor­lie­gen­den Ro­mans. Die­se No­vel­le, in Ana­log (dem frü­he­ren As­toun­ding ) er­schie­nen, ge­wann den be­gehr­ten Ne­bu­la-Award, je­nen von
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