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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug
Autoren: W Hunt
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übersehen wurde.«
    »Meinetwegen.« Agropoulous zog einen Stuhl ans Bett heran, drehte ihn um und setzte sich so darauf, dass er die Arme auf die Rückenlehne legen konnte. »Ich habe verstanden, se Gyes’ru.« Der Zor nickte und veränderte ein wenig seine Flügelhaltung. »Also gut, Alan. Dann erzählen Sie mal weiter.«
     
    Den Vuhl war die strategische Bedeutung des Schwarmschiffs sehr wohl bewusst, weshalb sie es auch voller Eifer verteidigten. Die Admiralität ihrerseits gab für den Plan unverzüglich grünes Licht
und stellte zusätzliche Mittel zur Verfügung – in einem Krieg, der schon seit einer ganzen Generation geführt wurde, gab es nicht vieles, das auf eine grundlegende Verschiebung der Machtverhältnisse Hoffnungen wecken konnte. Admiral Erich Anderson war der Befehl erteilt worden, eine Eingreiftruppe aus neunzehn Schiffen zusammenzustellen, darunter sein eigenes Flaggschiff, die Emperor Ian , um das System einzunehmen und jegliche Gegenwehr vonseiten der Vuhl zu neutralisieren. Dennoch dauerte es fast sechzehn Stunden, ehe die Landefahrzeuge Richtung Asteroidenbasis starten konnten, auf der das Schwarmschiff seiner Fertigstellung entgegenstrebte.
     
    »Ich möchte wetten, er saß während der ganzen Schlacht am Steuer«, unterbrach Howe sich selbst. »So wie sein Ururgroßvater.«
    »Würde ich auch so sehen. Aber ich war zu der Zeit auf der Kenyatta II . Könnten wir jetzt auf …« Agropoulous hielt inne und sah zu Gyes’ru. »Also gut, erzählen Sie es so, wie Sie wollen.«
     
    Die Kenyatta II , ein Flottentransporter der sechsten Generation, hatte sich dem Asteroiden genähert, um dort im Schutz einer Jägerstaffel ein Dutzend Landefahrzeuge der Marines abzusetzen. Diese Landefahrzeuge waren groß und unhandlich, dementsprechend schwer zu manövrieren, und einem Angriff hatten sie nur wenig entgegenzusetzen. Für sie gab es nur eine Aufgabe: das Ziel zu erreichen, durchzubrechen und den Marines zu ermöglichen, dass sie an Land gelangen konnten. Dieses Ziel war der so gut wie fertiggestellte Rumpf des Schwarmschiffs, wo jedes der Fahrzeuge für sich selbst einen Weg in das Innere finden musste, damit die Marines angreifen konnten. Der Auftrag für die Jäger war simpler; sie sollten die Fahrzeuge abschirmen und vor Attacken schützen.
    Zwölf dieser Landefahrzeuge verließen das sekundäre Hangardeck der Kenyatta II , zehn von ihnen erreichten unbeschadet den Asteroiden. Die anderen beiden bekamen Treffer ab, eines von ihnen
blieb jedoch manövrierfähig genug, um den Weg fortzusetzen, während das andere umkehren musste. Die taktische Station auf der Brücke der Ken kam zu dem Schluss, dass eine Reduzierung der Kampfkraft um acht Prozent nicht allzu sehr ins Gewicht fiel. Immerhin rechtfertigte dieser Verlust nicht den Abbruch der Mission. Wenig später erreichten die verbliebenen elf Fahrzeuge das Schwarmschiff und durchbrachen dessen Außenhülle. Wenige Minuten später stürmten über viertausend Marines das Schiff der Vuhl, während auf dem Holo im Kommandozentrum der Marines an Bord des Transporters ihre Positionen angezeigt wurden, die ihre Schutzanzüge übermittelten.
    Feldmodulatoren an ihren Anzügen – vergleichbar mit denen, über die jedes Gefechtsfahrzeug verfügte – schützten die Marines wenigstens zum Teil vor den feindlichen Fühlenden. Sie boten aber keinen hundertprozentigen Schutz vor den Dominationsversuchen der Vuhl-Fühlenden. Aus diesem Grund wurden die Trupps von menschlichen und Zor-Fühlenden begleitet. Einer von ihnen war Alan Howe.
    Seit neunzehn Jahren begleitete er Marines auf ihren Einsätzen, ob bei Absprüngen aus der Atmosphäre oder in Landefahrzeugen von dem Typ, der für diesen Angriff verwendet wurde. Er war kein Infanterist, aber er und die anderen Fühlenden spielten eine wichtige Rolle in einem Krieg gegen Aliens, die den Geist des Gegners kontrollieren konnten.
    Das Ziel, dachte Alan Howe, als er sich auf die Kollision des Landefahrzeugs mit dem Schwarmschiff gefasst machte. Das große, fette Ziel.
    Er hatte bis acht gezählt, dann die Schleuse durchquert und seine Waffe feuerbereit in der Hand gehalten. Die meisten anderen waren ihm zwei bis drei Sekunden voraus, doch es war eine deutliche Steigerung gegenüber seinem ersten Atmosphärenabsprung von der Masaryk nach Mashore Reach. Eine halbe Minute hatte es gedauert, ehe es ihm gelang, sich aus der Sprungkapsel zu befreien, und die nächsten eineinhalb Minuten verbrachte er damit,
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