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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit
Autoren: James P. Hogan
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Während Paskoe redete, sah er in die
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    niedrigere Kabine des Kriechfahrzeugs hinein. Der Fußboden war mit Staub und größeren Trümmern bedeckt. Lichtstrahlen fielen durch mehrere gezackte Löcher, die in die hintere Wand gerissen worden waren. Wahrscheinlich war das, was die Löcher gerissen hatte, schnurstracks hindurchgeflogen und hatte Cummings von vorne erwischt, als er von der anderen Richtung hineinklettern wollte.
    „Was ... was ist mit Jerry?" fragte Cummings stockend.
    „Ihn hat es ohne Deckung erwischt." Paskoe wandte sich von der Tür ab und begann, die unmittelbare Umgebung zu untersuchen. „Ich schätze, er muß weggeblasen worden sein. Sieht schlecht aus . . . Augenblick mal. Ich glaube, ich sehe ihn." Er konnte die verdrehte Gestalt von Fields gerade noch ausmachen, die zusammengesunken am Fuß eines runden Felsens in zehn oder zwanzig Metern Entfernung in einem Haufen von Staub lag, der sich dort gebildet hatte. Die Schicht aus grauem Puder, die ihn bedeckte, war so dick, daß Paskoe ihn zunächst für eine unregelmäßige Felsengruppe gehalten und nicht beachtet hatte. Cummings blieb still, hielt sich weiter an dem Haltegriff fest und versuchte, Luft zu schnappen.
    „Das ist er", sagte Paskoe. „Er bewegt sich nicht. Sieht so aus, als sei er ziemlich schwer getroffen worden. Bleiben Sie hier und rühren Sie sich nicht. Ich gehe hin."
    Mit einigen langsamen Sätzen überbrückte er die Entfernung bis zu der Stelle, an der Fields lag, und begann hektisch, den Staub mit seinen behandschuhten Händen zur Seite zu schaufeln. Fields Helm war unversehrt. Paskoe kratzte die Schicht von zusammengebackenem Mondstaub von seiner Sichtscheibe und sah auf das Gesicht dahinter. Es war blaß, die Augen waren geschlossen, und er konnte kein Lebenszeichen entdecken. Es fanden sich aber zumindest keine der grauenhaften Anzeichen für Dekompression. Also bestand noch Hoffnung. Paskoe arbeitete schnell und machte den Rest der Gestalt frei.
    „Was gibt es für Neuigkeiten?" erklang Cummings Stimme in seinem Helm. Sie machte einen angespannten Eindruck. Er war offensichtlich auf das Schlimmste vorbereitet.
    „Könnte schlimmer sein", antwortete Paskoe. „Keine Dekompression, aber wenn er noch lebt, ist er bewußtlos. Sein Schultersack ist völlig zerschmettert. Er wird sich also nicht lange halten, wenn wir ihn nicht herausholen. Ein großer Brocken muß ihn direkt am Rücken getroffen haben."
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    „Irgendwelche Atemgeräusche?”
    „Kann ich nicht sagen. Ich habe nichts gehört, obwohl ich meinen Eingang voll aufgedreht habe, aber ich denke, sein Funkgerät ist wahrscheinlich tot."
    In diesem Augenblick kam eine weitere, zittrig klingende Stimme durch.
    „Kal, sind Sie das? Seid ihr da draußen noch am Leben?"
    Paskoe warf seinen Kopf instinktiv herum, um zu dem Kriecher zurückzusehen. „Mit Ihnen ist also alles in Ordnung. Wie ist die Lage da drinnen?"
    „Die schlimmsten Schäden sind unten", antwortete Chauverier. „Hier oben haben wir Druck verloren, aber es war nicht explosiv —nur kleine Löcher. Die Kompensatoren haben es lange genug ausgeglichen, daß ich meinen Helm aufsetzen konnte."
    „Wie geht es Joe?" fragte Paskoe.
    „Der hat sich an dem Zentralschott k. o. geschlagen. Ich habe ihm den Helm angezogen. Er ist noch nicht wieder bei sich, aber mit ihm dürfte alles in Ordnung sein. Ich habe gehört, wie ihr über Jerry gesprochen habt. Wie geht es Tim?"
    "Scheint alles klar zu sein bei ihm, aber seine Sichtscheibe ist hinüber, und er kann nichts sehen. Im Augenblick ist Jerry das Problem. Wir müssen ihn hier herausschaffen. Sagten Sie, die Kabine ist auf dem Nullpunkt?"
    "Alles ist außer Funktion", antwortete Chauverier. „Wir werden ein Notzelt benutzen und warten müssen, bis ein Hilfsschiff aufkreuzt. Vorsicht, ich schicke euch jetzt ein Zelt heraus. In einer Minute komme ich mit zwei Raumanzügen selbst auch heraus und helfe euch."
    „Was ist mit Joe?" fragte Paskoe.
    „Der wird es hier schon eine Zeitlang aushalten. Wir können ihn dann herausschaffen, wenn das Zelt steht."
    „In Ordnung."
    Ein Paket, das wie ein Heubündel aus Gummi aussah, stieß sich von seinem Depot in der Nähe des einen Fahrzeugsenders selbst aus und blies sich sofort zu einem grell orangefarbenen Notzelt für sechs Personen auf. Paskoe befreite den unteren Teil von Fields Beinen von dem Geröll und begann, an der noch immer reglosen Gestalt zu zerren. Gerade, als er das Zelt erreichte, flogen zwei
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