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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller
Autoren: Jeff Povey
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leere »Kentucky Fried Chicken«-Packung gelegt. Das Paradies für Couch Potatos. Betty habe ich in die Toilette gezerrt und dort liegen lassen. Eigentlich weiß ich nicht, warum, doch ich wollte nicht, dass sie im selben Zimmer wie Agent Wade liegt. Das hätte er nicht verdient.

    Schließlich habe ich auch das Bild von der Überwachungskamera gefunden, auf dem zu sehen ist, wie ich Errol Flynn töte. Es steckte unter den losen Fliesen in meiner Küche, denselben Fliesen, die ich herausbrechen wollte, als ich vor inzwischen zwei Monaten versucht habe, ihm zu entkommen. Als ich das Foto erneut betrachte, stelle ich fest, das man darauf so gut wie nichts erkennen kann - es erinnert mehr an ein Bild von E.T, der mit seinem langen roten Finger in einem Sack herumstochert, der mit einem BH umwickelt ist - doch sicherheitshalber zerreiße ich das Foto in kleine Schnipsel und werfe sie in den Müllschlucker. Jetzt fühle ich mich wie ein freier Mensch.

    Wie ein neuer Mensch.

GERONIMO

    EPILOG: BUNDESAGEHT
    Das war sie also. Meine Geschichte. Zumindest bis hierher. Chicago ist nur einer von vielen Orten, die ich besuchen will. Ich fahre mit Agent Wades Wagen durch die Gegend, zücke seine Marke und kann praktisch überall kostenlos parken. Selbst auf Behindertenparkplätzen. Ja, oft lege ich mich auf die Lauer, während einer von ihnen auf den für ihn reservierten Stellplatz zusteuert, nur um dann aufs Gas zu drücken und vor ihnen in die Lücke zu schießen. Mit der FBI-Marke vor ihren wütenden, selbstgerechten Gesichtern herumzuwedeln, ist einer meiner absoluten Lieblingsscherze.
    Ich habe erneut meinen Namen gewechselt. Douglas Fairbanks Jr. gibt es nicht mehr. Ich nenne milch jetzt anders, und ich finde, das passt bestens zu meiner neuen Aufgabe.
    Erst gestern habe ich bei einer Frau an die Tür geklopft, aus der, wie ich glaube, mit der Zeit ein Serienkiller werden könnte. Die Frau, gut und gerne über sechzig - man ist nie zu alt dafür, lautet mein Motto - und gehbehindert, hat mich angestarrt, als hätte ich sie ertappt. Ich habe ihr die
FBI-Marke unter die Nase gehalten. »Hi, ich dachte, es wäre nur fair, Sie zu warnen, dass ich weiß, was Sie vorhaben. Ihre mörderischen Absichten sind uns bekannt, also nehmen Sie sich in Acht. Ich werde ein Auge auf Sie haben!«
    »Was sagen Sie? Sie müssen lauter sprechen...«
    »Eine falsche Bewegung, und Sie kriegen es mit mir zu tun, schneller als Sie Elizabeth Taylor sagen können.«
    Auch wenn die Frau sich größte Mühe gab, konnte sie mir absolut nichts vormachen, und ich denke, sie weiß das inzwischen auch selbst. Wenn man so viel Zeit mit Killern verbracht hat wie ich, erkennt man sie auf den ersten Blick.
    Ich habe vor, jeden potenziellen Serienmörder aufzusuchen, den ich aufspüren kann. Ich werde jedem von ihnen einschärfen, dass ich mit seinem Fall beschäftigt bin. Im Kofferraum des Wagens liegt Agent Wades Schreibmaschine, und jeden Monat tippe ich einen Bericht und schicke ihn an die FBI-Zentrale in Quantico, nur damit sie wissen, dass ich dort draußen unterwegs bin und im Land für Sicherheit sorge. Ich bin dafür geboren.

    Ich schalte Agent Wades Diktiergerät aus. Das viele Reden hat mich durstig gemacht, und ich nehme einen großen, erfrischenden Schluck Bier. Dann lehne ich mich zurück, in der Zwei-Personen-Nische, wo - es kommt mir vor, als wäre es in einem anderen Leben gewesen - früher Roger und Rock gesessen haben. Ich werfe einen Blick
in die Ecke, in der der Club sich zum ersten Mal getroffen hat.
    Ich kann förmlich den Zigarettenrauch sehen, der in kleinen Schwaden zur Decke aufsteigt. Vertraute Gesichter erscheinen, lautes Gelächter ertönt, es gibt einen Streit, Hände geben der Kellnerin Zeichen, jemand präsentiert einen Zaubertrick. Ich schnappe Dialogfetzen von Stimmen auf, die ich nie vergessen werde.
    »Ich töte, also bin ich.«
    »Hey, Larry trägt eine neue Krawatte. Hat etwa heute jemand Geburtstag?«
    »Gütiger Himmel, die Schlampe wollte es so. Sie hat mich angefleht: ›Tu’s, tu’s, tu’s.‹«
    »It’s in his kiss, that’s what it is.«
    »Ich verwandle Leute in Stein. Also nicht wirklich, versteht ihr, ich ersetze ihr Blut durch Gips. Meine Frau glaubt, dass ich einen Töpferkurs mache.«
    »Hey, Dougie...«
    »Yo, Dougie... großer Mann. Hey, schön dich zu sehen.«
    »Dougie, hier drüben... Hab dir einen Platz freigehalten.«
    »Dougie... dieser Club wäre nichts ohne dich.«
    »Dougie...«
    »Yo,
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