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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
Autoren: Glenda Larke
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finden. Und dann hatte er gehört, wie Temellin zu Ligea gesagt hatte: » Ich will ihn nicht.« Selbst jetzt noch konnte er den Klang seiner Stimme hören, die Kälte in diesen Worten.
    Temellin hatte ihn nicht gewollt. Es schmerzte noch immer, selbst nach so vielen Jahren. Vielleicht hatte Ligea Temellin erzählt, dass sein Sohn außerstande war, seine Macht zu handhaben, und deshalb hatte Temellin die zurückweisenden Worte gesprochen– ein Illusionist, der sich nicht für seinen Sohn interessierte, weil dieser kein richtiger Magor war. Auch wenn er einen goldenen Cabochon besaß.
    Süßes Elysium, wie sollte er seinen Vater stolz auf sich machen, wenn er seine Macht weder gezielt herbeirufen konnte noch imstande war, sie zu kontrollieren, wenn sie denn kam? Wie konnte er jemals Illusionist werden? » Wer«, fragte er sich, » würde einen Illusionisten wie mich haben wollen?«
    Er atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Jetzt war keine Zeit für Selbstmitleid. Er musste herausfinden, wie der Cabochon zu beherrschen war. Wenn nötig, würde er bis zur Erschöpfung üben. Er würde hart arbeiten. Und er würde vorsichtig sein. Nie wieder würde er versuchen, seine Macht zu benutzen, wenn er auf sich allein gestellt war, für den Fall, dass er jemanden verletzte. Er nahm sich vor, nie wieder die Beherrschung zu verlieren oder seiner Angst nachzugeben, denn in genau diesen Momenten neigte er dazu, die Kontrolle zu verlieren. Und er würde Temellin zeigen, dass er ein echter Magoroth war, ein richtiger Illusionisten-Erbe. » Ich muss ihn stolz auf mich machen«, dachte er. » Und das werde ich, das schwöre ich, ich werde es tun.«
    Abgesehen davon musste er stark sein, um Tarran zu helfen. Tarran war von ihm abhängig, er verbrachte so viel Zeit wie möglich in dem Refugium, das er in Arrants Geist fand, um geistig gesund zu bleiben. Oh Bruder, sagte er, ohne zu wissen, ob Tarran ihn hören konnte, ich würde alles tun, damit du es leichter hast. Es hätte so leicht geschehen können, dass Ligea an Stelle deiner Mutter gestorben wäre, und dann wäre ich zum Illusionierer geworden.
    » Ernste Gedanken?«
    Er zuckte zusammen, dann fluchte er innerlich. Er hätte in der Lage sein müssen zu spüren, wie Garis sich näherte; stattdessen hatte er sich erschreckt. » Ja. Ich… ich muss über vieles nachdenken. Magor, kann ich dich etwas über die Illusion und die Illusionierer fragen?«
    » Natürlich. Aber nenn mich nicht Magor. Es macht mich viel zu alt.«
    » Aber das bist du doch auch. Oh, ich meine, nun– älter als ich zumindest.«
    Garis gab ein lautes Seufzen von sich. » Wieso denken die Jungen immer, dass alle Erwachsenen schon uralt sind? Meine Tochter hält mich für alt genug, dass ich hätte geboren sein können, als die Menhire errichtet wurden. Ich bin tatsächlich zehn Jahre jünger als deine Mutter. Also lass das mit dem Magor und nenn mich Garis.« Er lächelte freundlich, und Arrant lächelte zurück. » Also, was genau willst du wissen? Wie viel hat Sarana dir erzählt?«
    » Nun, sie sagte, dass die Illusionierer im Laufe der Jahrhunderte schwächer geworden sind. Dass sie die Illusion geschaffen haben, aber jetzt erleben müssen, wie sie von den Geschwüren der Verheerung hinweggerafft wird. Und dass sie gehofft haben– geglaubt haben–, dass die Ankunft eines neuen Illusionierers, eines menschlichen Embryos, sie stark genug machen würde, um sich dem widersetzen zu können. Aber es hat nicht funktioniert. Jedes Jahr verschwindet ein bisschen mehr von der Illusion, während die Geschwüre immer größer werden.«
    Garis runzelte kurz die Stirn. » Nun, wir sind in letzter Zeit nicht mehr in der Illusion gewesen, weißt du. Wir haben sie verlassen, als Kardiastan sich von den Tyranern befreit hatte. Das war vor– sechs Jahren? Also wissen wir nicht genau, was seither passiert ist. Wir vermuten, dass sich alles zum Besseren entwickelt hat– oder entwickeln wird, während Pinars Sohn aufwächst.«
    Arrant schüttelte den Kopf. » Es ist nicht besser geworden.« Die Illusionierer hatten mehr gelitten, während Tarran älter geworden war, nicht weniger, aber sie wussten nicht, warum. Vielleicht hatten sie nur wild drauflos raten können, was ihnen eventuell helfen würde, und sich geirrt. Was hatte Tarran noch gesagt? Ich brauche dich. Wir haben vielleicht nicht mehr viel Zeit. Komm nach Hause. Vielleicht fällt dir etwas ein, wie du uns helfen kannst, wenn du kommst.
    Garis starrte ihn verwundert
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