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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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hat es aber geschafft, sie in Sicherheit zu bringen. Einige aus der Eskorte haben überlebt und die Räuber in die Flucht geschlagen, und dann haben sie Cecily, die alte Meg und die Toten nach Hause gebracht. Sobald ich erfuhr, was passiert war, habe ich jemanden losgeschickt, der mir das Mädchen bringen sollte, aber es gab Verwandte, die sie nicht mehr gehen lassen wollten.«
    »War ihr Vater denn reich?«
    »Aye. Er hatte Geld und Ländereien, und jetzt herrschen die Verwandten dort über alles. Sie tun es für das Mädchen, behaupten sie. Aber ich habe mir oft über den Angriff Gedanken gemacht. Vielleicht hatten seine Verwandten sogar die Hand im Spiel.«
    »Aber sie haben sich des Mädchens nicht entledigt.«
    »Cecily hat es nach Hause geschafft und ist nie mehr weggegangen. Und da sie eine Frau ist, bestimmen die anderen über alles, was sie besitzt.«
    »Aye, das nährt natürlich den Verdacht, auf welche Weise ihre Familie ums Leben kam.«
    Angus nickte. »Das finde ich auch. Wirst du nach Kirkfalls reiten und meine Nichte holen?«
    »Aye. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich sie heirate.«
    »Nicht einmal, wenn du dadurch zu meinem Erben wirst?«
    »Nay, nicht einmal dann, so verführerisch es auch ist. Ich kann mich nicht nur aus einem solchen Grund an eine Frau binden. Es muss mehr sein.«
    »Sie ist ein hübsches kleines Ding mit dunkelroten Haaren und großen grünen Augen.«
    Das klang vielversprechend, doch Artan ließ sich nicht erweichen. »Als du sie zum letzten Mal gesehen hast, war sie noch ein Kind. Du weißt nicht, was für eine Frau aus ihr geworden ist. Ein Mädchen kann noch so hübsch sein, doch blinde Lust verfliegt rasch, und plötzlich findet sich ein Mann neben einem hübschen Mädchen wieder, das kalt wie Eis ist, oder boshaft oder ein Dutzend anderer Dinge, die das Leben an ihrer Seite zur Hölle machen können. Nay, ich kann dir jetzt nicht versprechen, deine Nichte zu heiraten. Aber auf dem Weg zurück werde ich genug Zeit haben, sie kennenzulernen.«
    »Na gut, du wirst schon sehen – du wirst sie mit Freuden heiraten wollen. Sie ist ein süßes, sanftes, fügsames Mädchen, eine wahre Lady, die dazu erzogen worden ist, ihrem Gemahl ein Quell der Freude zu sein.«
    Artan fragte sich, wie viel von diesem überschwänglichen Lob wohl zutraf, doch dann zuckte er die Schultern und fing an, seine Reise zu planen.

2
    E in räudiger Köter, eine schleimige, warzenübersäte Kröte, ein … ein …« Cecily, die in ihrer Schlafkammer auf- und abgelaufen war, blieb stehen und runzelte die Stirn, während sie versuchte, sich noch ein paar weitere passende Schmähungen für den Mann einfallen zu lassen, mit dem sie demnächst vermählt werden sollte.
    »M’lady?«
    Cecily blickte zur Tür, an der ihre sehr junge Zofe stand und besorgt hereinspähte. Sie versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen. Joan wagte sich zwar herein, wirkte jedoch immer noch ziemlich beunruhigt. Offenbar hatte Cecily es nicht geschafft, eine freundliche Miene aufzusetzen, aber ihr war einfach nicht danach.
    »Ich soll Euch beim Ankleiden für den Beginn der Feierlichkeiten helfen«, sagte Joan und begann, die Kleider einzusammeln, die Cecily an diesem Tag tragen sollte.
    Mit einem tiefen Seufzer zog Cecily ihr Gewand aus und ließ sich von dem Mädchen für das Festmahl in der großen Halle einkleiden. Sie musste sich unbedingt beruhigen, bevor sie sich ihren Verwandten, all deren Freunden und ihrem Verlobten stellte. Ihre Verwandten waren der Meinung, dass sie eine ausgezeichnete Ehe für sie arrangiert hatten, und damit standen sie sicher nicht allein: Sir Fergus Ogilvey war ein mächtiger, reicher Mann, er war nicht zu alt und hatte es im Dienst des Königs zum Ritter gebracht. Cecily hingegen war die verwaiste Tochter eines Gelehrten und einer Frau aus den Highlands. Außerdem war sie schon zweiundzwanzig und hatte widerspenstige rote Haare, eher bescheidene Kurven und Sommersprossen.
    Sie war eine schwere Prüfung für ihre Verwandten und hatte deren Fürsorge mit Ungehorsam und Aufsässigkeit vergolten. Deshalb waren sie ihr gegenüber ziemlich abweisend. Cecily hatte zwar immer wieder versucht, ihre Liebe und Anerkennung zu erringen, aber es war ihr nie gelungen. Die Vermählung war ihre letzte Chance, und obgleich sie den Mann, den sie bald heiraten sollte, zutiefst verachtete, würde sie die Schultern straffen und ihn als ihren Gemahl akzeptieren.
    »Ein Pickel am Arsch des Teufels«, murmelte
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