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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Autoren: Harald Lesch
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Gerülpse wieder raus. In der Schwerelosigkeit allerdings bleibt das alles da unten drin. Also wenn man sich da einen ordentlich reingießt, sagen wir mal eine Flasche Sprudelwasser, dann kriegt man eine dicke Wampe. Einen Blähbauch. Deswegen ist die Aufnahme von einem Glas Bier - stellen Sie sich mal vor, Sie wollen sich ein Glas Pils eingießen, sieben Minuten zapfen ist ja nicht möglich, aber Sie haben vielleicht eine Flasche dabei -, tja, das können Sie vergessen.
    Das ganze Leben in der Schwerelosigkeit ist irgendwie total glücklos, überhaupt nicht schön. Also überhaupt nicht. Es ist kein Wunder, dass die Leute nach einer Weile wieder froh sind, nach Hause zu kommen. Der Blick durchs Fenster auf die Erde ist ja mal ganz schön, aber’n richtiges Bier trinken oder was Ordentliches essen, das ist es doch eigentlich! Das ist Balsam für die Seele.

Meine Semmel und ich
    Essen im Weltraum I
    Man muss jetzt natürlich unterscheiden: Befindet man sich gerade in einer Rakete, die mit großer Geschwindigkeit beschleunigt wird und davonfliegt, oder befindet man sich im freien Fall. Also: Entweder fliegt die Rakete hoch, oder die Raumkapsel oder Raumstation bewegt sich im freien Fall um die Erde. Das Erste ist eigentlich relativ langweilig. Wenn die Rakete beschleunigt wird, dann kann man genauso essen wie unten auf der Erde, weil man seine Schwerkraft spürt und alles ist gut.
    Interessant wird es eigentlich erst, wenn Sie versuchen, in der Schwerelosigkeit etwas zu sich zu nehmen. Das ist nämlich gar nicht schön. Das ist sogar richtig uäh. Weil, man serviert Ihnen da oben ja gar kein richtiges Essen, sondern so etwas Eingeschweißtes, Gefriergetrocknetes, das anschließend mit warmem Wasser wieder irgendwie weich gemacht wird. Also quasi Pampe. Das muss natürlich auch so sein, denn es dürfen ja schließlich keine Krümel in der Weltgeschichte herumfliegen.
    Stellen Sie sich mal vor, Sie beißen in der Schwerelosigkeit in so eine richtig frische, frisch gebackene, knusprige Semmel. Oder in ein Brötchen, ganz wie Sie wollen. Aber frisch muss es sein. Und dann beißen Sie
da rein und Hunderttausende von Krümeln machen sich auf ihren Weg quer durch die Raumstation. Das Unangenehme an diesen Krümeln ist ja, dass sie natürlich genau dahin fliegen werden, wo sie irgendeinen technischen Schaden anrichten können.
    Sie haben jetzt also fünf Astronauten, die da sonntagmorgens - wobei, das ist schwierig für die, weil die ja immer um die Erde herumkreisen und gar nicht wissen, haben sie Nacht oder Tag - also, die irgendwann am Sonntag so richtig in ihre Semmeln beißen und dann vielleicht noch versuchen, ein frisch gekochtes Ei … Stellen Sie sich die Sauerei mal vor! Da läuft denen das Eigelb über den Löffel drüber und das Ganze in der Raumstation … und wer wischt den Dreck wieder auf?
    Das wäre mal eine Frage, die die Menschheit wirklich bewegt! Und weil das so irre ist, dieses Thema, muss ich gleich noch einen zweiten Teil dazu machen.

Schwereloser Gurkensalat
    Essen im Weltraum II
    Allein schon das Frühstück ist in der Schwerelosigkeit ja praktisch nicht auszuhalten! Aber stellen wir uns jetzt einmal vor, es ist Mittagessen- oder Abendbrotzeit und man möchte es aus kulinarischer Sicht ein bisschen schön haben. Oder auch nur gesund.
    Unseren fünf Freunden im All schwebt ein Salat vor, knackig und voll mit Vitaminen. Nehmen wir mal an, sie haben mitgedacht und eine Gurke mitgenommen. Die können sie ja in der Schwerelosigkeit so richtig schön in die Schwerelosigkeit hineinlegen. Die bleibt dann auch da - zumindest, wenn sie sie genau hinlegen.
    Aber jetzt versuchen Sie mal, in der Schwerelosigkeit die Gurke an- und Scheiben von ihr abzuschneiden. Wissen Sie, was die Gurke dann macht?
    Also, wenn Sie die von oben mit dem Messer, natürlich nicht mit der Hand, kein Mensch schneidet eine Gurke mit der Hand, also, wenn Sie die jetzt mit dem Messer durchzuschneiden versuchen, dann wird der Anstoß durch das Messer die Gurke dazu bringen, flupp, einfach wegzuschießen. Und Sie fliegen der Gurke hinterher.
    Sie sehen, schon das einfache Anrichten, also das einfache Anrichten eines so einfachen Gerichts wie Gurkensalat, ist in der Schwerelosigkeit die Hölle. Deshalb
gibt es wahrscheinlich auch noch keine extraterrestrischen Kochsendungen im Fernsehen. Da müssten sich die beiden Herren mit ihren Schnäuzern einen anderen Slogan überlegen, mit lecker ist da nichts mehr.
    Aber letztlich ist das dann auch
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