Der Auftrag meines Lebens! Band 3

einige Flugkilometer hinter mir hatte. Als Vampir, mit all den verstärkten Emotionen und den empfindsameren Sinnen wurde alles irgendwie schlimmer. Wenn Maurice etwas davon bemerkte, besaß er den Anstand, kein Wort darüber zu verlieren.
    Als wir schließlich die Maschine bestiegen und unseren Platz – in der ersten Klasse - einnahmen, beugte er sich zu mir und flüsterte: „Gleichmäßig ein- und ausatmen. Denk an etwas Schönes.“
    Soviel dazu, dass er meine Abneigung gegen das Fliegen nicht bemerkt hatte …
    Entgegen meiner inneren Unruhe verlief der gesamte Flug sehr ruhig und wir setzten planmäßig in Paris auf. Maurice erklärte mir, dass wir das restliche Stück mit einem Mietwagen hinter uns bringen würden. In einem, wie mir schien, fließendem Französisch einigte er sich mit der Angestellten am Schalter und lieh eine hochpreisige Limousine der Marke Mercedes. Eines musste ich ihm lassen: Wenn Maurice auf Reisen ging, dann mit Stil.
    Vielleicht wollte er sich und mich auch einfach nur davon ablenken, weshalb wir eigentlich unterwegs waren. Vielleicht genoss er auch einfach nur die Möglichkeiten, die Geld mit sich brachte. Ich wusste es nicht.
     
    Die Landschaft zog an uns vorbei und ich genoss den Ausblick. Wenn ich bisher in anderen Ländern unterwegs gewesen war, hatte ich nur Augen und Ohren für meine Aufträge gehabt und jegliche Schönheit gar nicht beachtet. Diesmal war es anders, vielleicht auch, weil meine Sinne geschärft und meine Wahrnehmung gesteigert war. Auch hatte ich den Eindruck, die Zeit flog nur so vorbei und Maurice schien unruhiger zu werden, je länger wir unterwegs waren. Ich verstand ihn, wenn auch nur ansatzweise. Wäre er in Kürze am Ziel? Bekäme er seine Seele zurück oder musste unsere Suche nach der richtigen Frau weiter gehen? Die Ungewissheit ließ auch in mir Nervosität wachsen, während ich aus dem Fenster sah und die französische Landschaft betrachtete.
     
     
    Fortsetzung folgt …
     

Über den Autor:
    Der Autor, der unter dem Namen Nik Simon Martin schreibt, entdeckte erst mit dreißig Jahren die Freude am Schreiben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf homoerotischen Geschichten. Nik S. Martin ist ein Pseudonym, welches sich durch ein Wortspiel von seinem wirklichen Namen ableitet. Der Autor lebt in einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz und veröffentlicht Bücher und Kurzgeschichten unter einem weiteren Namen.
    www.nik-s-martin.de.tl