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Der Auftrag meines Lebens! Band 3

Der Auftrag meines Lebens! Band 3

Titel: Der Auftrag meines Lebens! Band 3
Autoren: Nik S. Martin
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auch mal ohne Schlaf aus. Morgen suchen wir uns aber ein Hotel, um auszuruhen. Wenn du müde bist, mach einfach die Augen zu.“
    Ich erwiderte nichts. Einfach die Augen zumachen! Im Sitzen schläft es sich ja auch gut. Selbst wenn ich die Rückenlehne verstellen würde, wäre an ein erholsames Schläfchen nicht zu denken.
     
    Irgendwann bin ich dann doch eingenickt. Als ich aufwachte, ging die Sonne gerade auf. Orientierungslos sah ich mich um und konnte Maurice nirgendwo entdecken. Das Auto parkte in einer Straße, die von kleinen Reihenhäuschen gesäumt wurde. Mit Vorgärten die mehr oder weniger gepflegt waren. Durch das einige Zentimeter geöffnete Fenster wehte Landluft ins Wageninnere. Mir schien, wir hatten die Adresse von Kandidatin Nummer zwei erreicht. Nur wo steckte Maurice? Ich glaubte kaum, dass er zu so früher Stunde bei der Frau geklingelt hatte. Keine zwei Minuten später wurde ich eines Besseren belehrt. Die Tür des Hauses, vor dem Maurice geparkt hatte, öffnete sich und der gut aussehende Vampir trat heraus. Er sagte noch etwas zu jemandem, der hinter ihm war, dann kam er auf das Auto zu und die Haustür schon wieder zugeschlagen. Entgeistert sah ich Maurice entgegen.
    „Wie kannst du so früh bei den Leuten klingeln?“, fragte ich ihn, kaum dass er sich hinters Steuer gesetzt hatte.
    „Weil ich es kann?“, erwiderte er mit einer Gegenfrage.
    Ich grunzte nur. „Und, ist sie die Richtige?“
    „Ich weiß es nicht. Es kann sein …“, sagte er und ich erkannte die Hoffnung in seinem Blick.
    „Aha. Und wie finden wir raus, ob sie die gesuchte Frau war oder nicht?“
    „Die Hexe muss das entscheiden.“
    Ich raufte mir durch die Haare und rieb mir die letzten Reste des Schlafs aus den Augen.
    „Sag mal – wenn alle Bedingungen zutreffen und es nur an der Frage der Jungfräulichkeit hängt, wie kannst du dir dann unsicher sein? Da kann man doch nur mit Ja oder Nein antworten.“
    „Dachte ich auch. Die junge Frau hat etwas schräge Ansichten. Sie meinte, es wäre ihrem späteren Ehemann vorbehalten, das Jungfernhäutchen zu durchstoßen. Aber da sie nicht ganz abstinent sein will, bis ihr der passende über den Weg läuft, praktiziert sie nur Analverkehr …“
    „Äh!?“ Ich war genauso überfragt, wie Maurice. War sie jetzt unberührt, oder nicht? Irgendwie nicht und doch ja. Wie kompliziert!
    „Hunger?“, erkundigte sich Maurice.
    „Nein, nicht wirklich. Aber eine Tasse Kaffee wäre nicht schlecht.“
    „Okay“, sagte Maurice und startete den Wagen.
    „Hat sie dir nicht den Kopf abgerissen, als du geklingelt hast? Du musst die ja aus dem Bett geschmissen haben.“
    „Nein, warum sollte sie? Sie war sofort gefangen in meiner Ausstrahlung und hat fleißig geplaudert, als ich ihr Fragen stellte.“
    „Naja, einem Wildfremden zu erzählen, was man im Bett so anstellt, ist nicht gerade normal. Vor allem nicht zu so früher Stunde.“
    Maurice lachte leicht. „Sie wird sich gar nicht an mich erinnern. Du musst noch einiges lernen, Rene. Auch wenn du deinen Durst schon ganz gut unter Kontrolle hast, machen wir die nächsten Schritte erst, wenn ich sicher gehen kann, dass du dich im Griff hast.“
    „Okay. Und wo finden wir diese Hexe?“
    „In Südfrankreich …“ Maurice schmunzelte.
    „Jetzt erzähl mir nicht, da fahren wir mit dem Auto hin!“
    „Nein, wir fliegen. Ich will keine Zeit verlieren“, erwidert er und klopft sich auf die Brusttasche seines Hemdes.
    „Du musst es wissen. Es wäre wohl besser, wenn ich vorher noch einen Schluck trinke, ehe mich im Flugzeug der Durst überkommt.“
    „Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Du hast schnell gelernt, nur so viel zu nehmen, dass es dich stärkt. Ich denke, es wird Zeit, dass du bei einer menschlichen Vene trinkst.“
    Ich war mir da nicht so sicher. Bei Maurice beendete ich das Trinken zwar einerseits, weil ich glaubte, es wäre genug. Andererseits war da jedes mal diese unbändige Lust, die das Blut in den Hintergrund stellte.
    Skeptisch blickte ich ihn an.
    „Keine Sorge, ich werde dich im Auge behalten. Wenn du scheiterst, wiederholen wir den Versuch in ein paar Tagen.“
    Sein lockerer Tonfall wirkte auf mich nicht beruhigend. Eher das Gegenteil. Ich war nervös und wusste nicht, ob ich der Herausforderung gewachsen war.
     
    Maurice fuhr bis zum nächst größeren Ort und hielt vor einer Bäckerei. Durch das Schaufenster konnte ich Stehtische und eine gut gefüllte Auslage erkennen. Als wir eintraten,
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