Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission
Autoren: Will Hill
Vom Netzwerk:
den Gesichtern der Verlorenen und der Wiedergefundenen, und versank in eine traumlose Dunkelheit.

  
    Epilog I
    Doktor Alan McCall öffnete die Tür zur Krankenstation der Basis, in der Hand einen Styroporbecher mit Kaffee, und betrat den Raum. Er war in seinem Quartier gewesen und hatte tief und fest geschlafen, als die Nachricht von Direktor Seward auf dem Schirm seiner Konsole aufgeleuchtet hatte.
    benötige sofort bericht über verletzten jugendlichen zivilisten
    McCall hatte gestöhnt und sich langsam in seinem Bett aufgesetzt. Matt Browning lag immer noch in dem Koma, in das McCall und sein Stab ihn versetzt hatten – ein Koma, von dem sie nicht beabsichtigten, es vor Ablauf von weiteren achtundvierzig Stunden zu beenden. Aus diesem Grund war ein Bericht mit Sicherheit redundant, doch weil die Anordnung vom Admiral persönlich kam, würde der Arzt tun, was man ihm sagte.
    McCall durchquerte eilig die Krankenstation. Die Betten waren ausnahmslos leer; der Agent, der bei der gleichen Aktion verletzt worden war, die Matt Browning hierher geführt hatte, war inzwischen entlassen worden. Sie hatten jeden Tropfen Blut in seinem Körper ausgetauscht und die infizierten Zellen herausgespült, bevor der Verwandlungsprozess sich in seinem Körper hatte manifestieren können. Es war haarscharf gewesen, doch der Agent würde sich vollständig erholen. Er war in einen der Schlafsäle in den tieferen Ebenen umgelagert worden, um sich auszuruhen.
    Der einzige Patient in der Krankenabteilung war der Junge. McCall konnte den reglosen Umriss seines Körpers hinter der Milchglasscheibe der Intensivstation erkennen. Er öffnete leise die Tür – und erstarrte. Plötzlich schlug ihm das Herz bis zum Hals.
    Matt Browning hatte die Augen geöffnet.
    Beim Geräusch der sich öffnenden Tür wandte der Junge dem eintretenden Arzt langsam das bleiche, wächserne Gesicht zu und sprach drei Worte.
    »Wo bin ich?«
    McCall stürzte durch den Raum und nahm Matts Gesicht behutsam zwischen die Hände. Er leuchtete mit einer Lampe in die Augen des Jungen, dann legte er den Finger an seinen Hals und tastete nach dem Puls. Er fühlte sich kräftig und regelmäßig an. McCall rief über den Pager eine Krankenpflegerin herbei.
    »Wo bin ich?«, wiederholte Matt mit einer Stimme, die kaum mehr war als ein Flüstern.
    »Du bist in Sicherheit«, antwortete McCall, während er die Batterie von Maschinen kontrollierte, die an den Körper des Jungen angeschlossen waren. »Du bist an einem sicheren Ort.«
    Die Krankenschwester stürzte eilig in die Station und rief nach McCall.
    »Hier drin!«, antwortete er, und einen Moment später stand die junge Frau im Raum. Sie hieß Cathy und arbeitete erst seit drei Monaten in der Basis.
    »Gütiger Gott!«, rief sie und schlug die Hand vor den Mund.
    »Ich möchte, dass augenblicklich Bluttests durchgeführt werden«, sagte McCall. »Ich will, dass Sie sie persönlich nach unten ins Labor bringen und dort auf die Resultate warten, haben Sie das verstanden?«
    Die Krankenschwester starrte noch immer auf Matts blasses, verwirrtes Gesicht, doch dann erinnerte sie sich ihrer Ausbildung.
    »Ja, Doktor«, antwortete sie und machte sich an die Arbeit. Sie zog eine Spritze aus einer der Schubladen des Medizinschranks und beugte sich über Matts Arm. Der Junge zuckte zusammen, als die Nadel in seine Haut glitt, doch er wandte den Blick nicht von Doktor McCall ab, der rasend Notizen in seine Konsole tippte.
    »Doktor?«, fragte Matt leise, und McCall sah auf.
    »Ja, Matt?«
    »Ich weiß nicht, warum ich hier bin. Ich weiß überhaupt nicht, was los ist.«
    Der Junge verzog das Gesicht, und in seinen Augenwinkeln erschienen Tränen. McCall schob die Konsole in seine Tasche und ging neben dem Bett des Jungen in die Hocke.
    »Es ist alles okay«, sagte er freundlich. »Du hattest einen Unfall. Du wurdest schwer verletzt, Matt, und wir mussten dich für eine Weile schlafen legen. Aber du wirst wieder gesund.«
    »Ich will nach Hause. Ich will zu meiner Mum.«
    »Ich weiß, Matt, ich weiß. Einer meiner Kollegen wird sich noch mit dir unterhalten, und dann bringen wir dich nach Hause, sobald es möglich ist.«
    Die Krankenschwester zog die Nadel aus Matts Arm und rannte fast aus dem Raum zum Lift, der sie hinunter ins Labor brachte, tief in den Eingeweiden der Basis.
    McCall sah ihr hinterher, dann wandte er sich wieder Matt zu. »Erinnerst du dich daran, was passiert ist? An irgendetwas?«
    Matt schüttelte den Kopf.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher