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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission
Autoren: Will Hill
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zurückkehren, die an beiden Seiten des Dammwegs zwischen Insel und Festland warteten.
    Mutter und Sohn hatten während des Flugs nur sehr wenig geredet. Marie hatte ein wenig abgewandt von ihrem Sohn gesessen; die Scham über das, was Alexandru ihr angetan hatte – und was ihr Sohn hatte mit ansehen müssen –, war für sie immer noch nahezu unerträglich. Er hatte sie nicht bedrängt, sondern einfach neben ihr gesessen, den Kopf an der Rückenlehne, die Augen offen, und sie mit einem Lächeln im Gesicht angesehen. Larissa und Kate hatten ihn mit traurigen Blicken von der anderen Seite der Kabine aus beobachtet, genau wie Seward und Terry. Paul Turner hatte scheinbar geschlafen, die Augen geschlossen, den Kopf zurückgelegt. Jamie hatte kaum Notiz von ihnen genommen; er hatte die ganze Zeit über nur seine Mutter angesehen, voller Liebe und Erleichterung.
    Schließlich hatte sie doch zu ihm gesprochen. »Hör auf damit, Jamie. Ich weiß, dass du mich anstarrst.«
    Er hatte nicht geantwortet, aber er hatte auch nicht weggesehen.
    Sie wirbelte herum und funkelte ihn an. »Ich habe gesagt, du sollst damit aufhören!«, sagte sie aufgebracht.
    Dann bemerkte sie den Gesichtsausdruck ihres Sohnes, und die Wut verrauchte. Ihre Miene wurde weich, und sie streckte die Arme aus und zog ihn an sich.
    Jamie erwiderte ihre Umarmung und vergrub das Gesicht an ihrer Schulter. »Ich hab gedacht, ich hätte dich verloren, Mum«, sagte er leise. »Ich hab gedacht, ich würde dich nie mehr wiedersehen.«
    Sie brachte ihn zum Schweigen und hielt ihn fest. Auf der anderen Seite der Kabine lächelte Kate, dann sah sie Larissa an. Das Vampirmädchen weinte. Tränen liefen über ihre blassen Wangen, doch sie unternahm keinen Versuch, sie fortzuwischen.
    Als die Mina II am Ende der Landebahn zum Stehen kam, stolperten die erschöpften Männer und Frauen die Rampe hinunter und auf den warmen Asphalt. Marie ging allein und ohne Unterstützung, nachdem sie jedes Angebot, ihr zu helfen, abgelehnt hatte. Larissa schwebte ein paar Zentimeter über dem Boden, und Jamie lief neben Admiral Seward, der ihn mit mildem Staunen von der Seite musterte, als müsste er sich immer wieder klarmachen, dass der Junge tatsächlich Alexandru gegenübergestanden und den uralten Vampir besiegt hatte.
    Schweigend marschierten sie in Richtung Hangar, als plötzlich die großen Tore auseinanderglitten und Licht auf das Vorfeld fiel. Dann erfüllte Lärm die Luft, und Dutzende von Schwarzlicht-Agenten kamen herausgestürmt und liefen ihnen entgegen. Jamie warf einen nervösen Blick zum Admiral, doch Seward lächelte bloß.
    Die Menge schwarz gekleideter Männer und Frauen blieb vor Jamie und Seward stehen, und für einen winzigen Moment herrschte Stille. Dann begann ein einsames Händepaar zu klatschen, dann ein zweites, ein drittes, bis der Applaus ohrenbetäubend wurde, durchdrungen von Jubelrufen. Jamie wich einen halben Schritt zurück und spürte Admiral Sewards Hand in seinem Rücken. Verwirrt sah er den Direktor an.
    »Der Beifall gilt nicht mir«, sagte Seward leise, dann trat er einen Schritt zurück, sodass der Junge ganz allein stand, und fing ebenfalls an zu klatschen. Jamie war umgeben von den strahlenden Gesichtern seiner Kameraden und neuen Freunde und seiner Familie. Endlich stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, und er bewegte sich langsam in das Gedränge hinein, das ihn sofort in einem Tornado von Schulterklopfern, Umarmungen und Händeschütteln aufsog, der den erschöpften Jungen von den Beinen zu reißen drohte.
    »Es ist gut, Jamie«, sagte Marie Carpenter. »Es ist vernünftig so. In der Zelle bin ich gut aufgehoben, während wir überlegen, was zu tun ist.«
    Jamie sah seine Mutter an. Ihr Gesicht war offen und aufrichtig, ihre Augen weit, doch um ihre Mundwinkel flackerte Angst.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    »Natürlich bin ich das. Kommst du mich besuchen, wenn du dich ausgeschlafen hast?«
    »Klar. Versprochen.«
    »Ich begleite Sie nach unten«, sagte Terry und bot ihr seinen Arm.
    »Danke sehr«, erwiderte Marie, dann sah sie ihren Sohn an. »Danke, Jamie«, sagte sie erneut, und er lächelte ihr hinterher, als der Ausbilder seine Mutter aus der Einsatzzentrale begleitete.
    Die Müdigkeit drohte Jamie zu übermannen.
    Er sah sich um. Larissa und Kate unterhielten sich freundschaftlich, und Admiral Seward war tief in eine Unterhaltung mit Major Turner versunken. Er trat zu den beiden Männern und unterbrach sie.
    »Bitte
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