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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission
Autoren: Will Hill
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vor?«, fragte eine leise Stimme hinter Matt. Er war zu eingeschüchtert, um sich zu bewegen, warf nur einen Blick über seine Schulter und erblickte seinen Vater auf der schmalen Terrasse vor den Küchenfenstern. Greg Browning sah aus, als hätte jemand die Luft aus ihm herausgelassen.
    »Nehmen Sie Ihren Sohn mit ins Haus, Sir«, befahl der Soldat.
    »Ich will wissen, was hier vorgeht!«, beharrte Matts Vater. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich sage das nicht noch einmal, Sir«, entgegnete der Soldat. Er klang, als wäre er am Ende seiner Geduld. »Nehmen Sie Ihren Sohn, und gehen Sie ins Haus. Sofort.«
    Greg Browning sah aus, als wollte er widersprechen, doch dann überlegte er es sich anders.
    »Komm mit rein, Matt«, sagte er schließlich.
    Matt sah von seinem Vater zu dem Soldaten, der mit der Maschinenpistole auf seine Brust zielte. Hinter ihm sah er den zweiten Soldaten und die beiden Personen im Schutzanzug, die ihn aufmerksam beobachteten. Er wollte sich gerade abwenden und tun, was sein Vater von ihm verlangte, als das Mädchen im Blumenbeet den Kopf hob und den Mann im weißen Schutzanzug in den Arm biss.
    Im nächsten Augenblick brach die Hölle los.
    Der Mann schrie auf und riss seinen Arm aus dem Mund des Mädchens. Blut spritzte aus dem ausgefransten Loch des Plastikmaterials und landete auf dem Rasen.
    Der zweite Soldat riss seine Maschinenpistole herum, und der schwere Lauf der Waffe krachte gegen das Kinn des Mädchens. Sie sank in sich zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Der Soldat, der Matt aufgehalten hatte, senkte den Lauf seiner Maschinenpistole und drehte sich zu seinen drei Kameraden um. »Wie schlimm ist es?«, rief er.
    Die Frau im Schutzanzug kniete neben ihrem Partner und untersuchte die Wunde. Beim Klang der Stimme sah sie zu dem Soldaten hoch. »Ziemlich schlimm«, sagte sie. »Wir müssen ihn sofort von hier wegschaffen.«
    »Packen Sie das Subjekt ein«, befahl der Soldat. »Schnell.«
    »Dazu ist keine Zeit. Er braucht sauberes Blut, sofort.«
    »Er wird sein sauberes Blut bekommen. Packen Sie das Subjekt ein.«
    Einen Moment lang starrte die Frau den Soldaten aufsässig an, dann wandte sie sich von ihrem Kollegen ab und legte die weiße Trage flach auf den Rasen. »Helfen Sie mir«, sagte sie zu dem anderen Soldaten.
    Der Mann kauerte nieder und packte das Mädchen unter den Schultern, um es aus dem Blumenbeet zu ziehen. Matt gab ein erschrockenes Ächzen von sich, als er die Verletzungen ihrer unteren Körperhälfte sah.
    Beide Beine waren in der Mitte der Oberschenkel gebrochen, und die Knochen hatten ihren blutgetränkten schwarzen Rock durchbohrt. Ihr linker Fuß war am Knöchel völlig verdreht, und am rechten fehlten drei Zehen. Die roten Stummel waren im schwachen Licht deutlich zu erkennen.
    Matt rannte zu dem Mädchen. Er wusste nicht, was er tun sollte, nur, dass er irgendetwas tun musste . Er hörte seinen Vater rufen, doch er ignorierte ihn. Der Soldat, der das Mädchen mit seiner Waffe niedergeschlagen hatte, drehte den Kopf und sah ihn kommen. Er stieß einen Warnruf aus und wollte sich ihm in den Weg stellen, doch er war nicht schnell genug. Matt rutschte auf den Knien bis zu dem verletzten Mädchen und sah die Frau in dem Schutzanzug fragend an. »Kann ich irgendwie hel…«
    In diesem Moment schnellte der Arm des Mädchens nach oben, und ihre Fingernägel glitten über Matts Kehle. Matt spürte, wie seine Haut den Nägeln für eine Millisekunde widerstand, bevor diese sich in sein Fleisch gruben. Eine gewaltige Fontäne von etwas Rotem spritzte in die nächtliche Luft und sprudelte über sein Kinn und seine Brust.
    Er spürte keinen Schmerz, nur Überraschung und eine überwältigende Müdigkeit. Er starrte auf die dunkle Flüssigkeit, die immer noch in die Luft spritzte, und erst als er langsam hintenüber ins Gras sank, dämmerte ihm, dass es sein eigenes Blut war. In platschenden Tropfen landete es auf seinem Gesicht, und als sich seine Augen schlossen, spürte er, wie sich Hände auf seinen Hals pressten, und er hörte einen der Soldaten zu seinem Vater sagen, dass so etwas noch niemals zuvor geschehen war.

5
    In die Dunkelheit
    Jamie Carpenter träumte von seinem Vater.
    Als Jamie zehn Jahre alt war, kam sein Dad eines Tages von der Arbeit, die Hand unter dem Mantel verborgen, und verschwand nach oben, ohne seinen Sohn zu begrüßen. Seine Mum war damals in Surrey, um ihre Schwester zu besuchen. Nach einer kurzen Weile folgte Jamie seinem Vater die
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