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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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beliebige Person einsetzen. Genauso hätte ich Vincent van Gogh nehmen können oder auch Frau Schmidt aus
     dem Gemüseladen um die Ecke. Wir alle haben zahlreiche Atome anderer Menschen in uns. Alles, was vor uns auf der Erde existiert
     hat, war zumindest zum Teil aus Atomen zusammengesetzt, die sich genau in diesem Moment in Ihrem Körper befinden. Wenn man
     diese Betrachtung |25| ein wenig weiterspinnt, dann kommen wir zur Erkenntnis, dass allein in den letzten drei Wochen zahllose Atome durch Ihren
     Körper gereist sind. Das bedeutet, dass Sie innerhalb eines Jahres 98   Prozent Ihres Körpers atomar neu zusammensetzen. Ihr Gehirn ist also in ein paar Jahren aus ganz anderen Atomen zusammengesetzt
     als heute, trotzdem haben Sie gewöhnlich noch alle Erinnerungen und Erfahrungen Ihrer Vergangenheit gespeichert. Unsere Augen
     beispielsweise verändern sich, trotzdem können Sie Blau und Rot immer noch unterscheiden. Unsere Ideen, Hoffnungen und Überzeugungen
     bleiben, und wir können sie trotzdem neu definieren.
    All diese Überlegungen habe ich einem Vortrag von Dr.   Deepak Chopra entnommen. Sie veranschaulichen meiner Meinung nach sehr gut, dass es buchstäblich keine Grenzen gibt. Ich habe
     seinen Erkenntnissen nichts hinzuzufügen: Nicht nur zwischen Körper und Geist besteht ein enges Band, sondern generell ist
     alles mit allem verbunden. Eine simple, aber eindeutige Wahrheit.
    Nichts als heiße Luft
    Tauchen wir doch noch ein Stückchen weiter in Chopras Philosophie ein: Wenn alles aus Atomen besteht, woraus bestehen denn
     dann Atome? Jeder Physiker wird Ihnen auf diese Frage antworten, dass Atome aus einem Atomkern und einer Atomhülle bestehen.
     Der Kern enthält positiv geladene Protonen. Die Hülle wird aus negativ geladenen Elektronen gebildet, die auf Bahnen um den
     Atomkern herumrasen.
    Für unsere Betrachtung ist der Größenunterschied zwischen Kern und Hülle bemerkenswert. Sie können sich das Verhältnis so
     vorstellen: Hätte der Kern die Größe eines Kirschkerns, dann wäre die Hülle so groß, dass der komplette Kölner Dom hineinpassen
     würde. Bei diesem Satz sehe ich förmlich meine Chemielehrerin vor mir stehen und begeistert über Atome reden. Das wiederum
     bedeutet, dass selbst ein Atom bis auf ein |26| paar Teilchen aus Leere besteht! Aus nichts! Alles, was uns umgibt, auch Sie selbst, besteht aus schwingenden Teilchen, die
     wiederum aus Leere bestehen. Bei all meiner Begeisterung für diese Sicht der Dinge sollte ich jedoch nicht unerwähnt lassen,
     dass es sich im alltäglichen Leben für mich nicht als sinnvoll erwiesen hat, die Welt so zu betrachten: Steuere ich mit meinem
     Auto auf einen Baum zu, dann halte ich es als vernünftiger Mensch für sehr sinnvoll, diesem Baum rechtzeitig auszuweichen.
     Er besteht nämlich nur
fast
aus nichts, das bisschen kreisende Elektronen und Protonen im Kern reicht sehr wohl aus, um mein Auto beim Aufprall zu demolieren,
     genau wie ein Stock in der Hand eines gewaltbereiten Menschen mir im echten Leben den Kopf einschlagen kann. Dennoch finde
     ich es unglaublich faszinierend, dass alles um uns herum praktisch aus nichts besteht – und dennoch greifbar ist.
    Dieses Axiom würde ich gern auf unsere Gedanken übertragen. Sie sind nicht greifbar – dennoch sind sie ganz sicher da! Wie
     wir bereits gesehen haben, wirken sie sich auf unseren Körper und unsere Umwelt aus. Fast alles in Ihrer Umgebung verdeutlicht
     das: Der Stuhl, auf dem Sie sitzen, Ihre Kleidung und auch dieses Buch – all diese Dinge um Sie herum waren irgendwann einmal
     nur ein Gedanke im Kopf eines Menschen. Dieser Mensch hatte genügend Ausdauer, seinen Gedanken Realität werden zu lassen.
     Jetzt können Sie ihn anfassen. Unsere Gedanken sind also Teil von uns, auch wenn wir sie nicht greifen können. Wir denken
     täglich ungefähr 60   000 einzelne Gedanken. Fragen Sie mich bitte nicht, wie Forscher so eine Zahl bestimmen. Keine Ahnung, wie das geht. Aber
     vertrauen wir darauf, dass sie stimmt. Von diesen 60   000   Gedanken hängt ab, wie wir die Welt sehen und wie glücklich wir sind. Sehr bitter ist in diesem Zusammenhang die Tatsache,
     dass von diesen 60   000   Gedanken täglich nur circa 3000 neu sind! Psychologen gehen davon aus, dass wir 95   Prozent unserer Gedanken von gestern einfach heute wieder denken, da bleibt dann nur noch |27| Platz für 3000 neue. Das ist, gelinde gesagt, sehr wenig. Wenn ich mich gestern schon über das
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