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Den Jakobsweg erfahren

Den Jakobsweg erfahren

Titel: Den Jakobsweg erfahren
Autoren: Jürgen Frömmert
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Tagebuch zu pflegen. Jeder
von uns hat ein kleines Notizbuch mitgenommen. Timo und Siggi wollen aber erst
in der nächsten Woche mit dem Schreiben anfangen. Warten wir es mal ab. Dann
gehen wir wieder in die Gaststube zum Essen und zur Abrundung des Tages gönnen
wir uns noch das ein oder andere Bier (die Kellnerin meint beim Bezahlen zu
uns: „Wenn ihr jeden Abend so viel Geld ausgebt, dann wird das aber ein
teurerer Urlaub“). Um 22:00 Uhr ist Zapfenstreich und wir legen uns schlafen.
    145,3 gefahrene km
    8:25 gefahrene Zeit
    17,4 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit

22.04.2012
Sonntag
    Tag 2
    Rees – Valkenswaard (NL)
    Um 06:45 Uhr heißt es aufstehen
und packen. Nach dem Frühstück (wir haben nur fünf Brötchen in unserem Körbchen
an unserem Tisch und müssen uns schnell noch eines vom Nachbartisch
organisieren) zahlen wir die Rechnung (85 € mit Frühstück) und dann geht es
los.
    Das Wetter ist zunächst bedeckt
aber trocken. Nur der „Berg des Norden“ (Gegenwind) quält uns wieder mächtig.
Weil wir nicht in Formation fahren, sind immer wieder Wartezeiten nötig, damit
wir uns nicht zu weit von einander entfernen. Kurz vor Eindhoven sprechen wir
dann unser „Wort zu Sonntag“. Nun klappt es plötzlich mit dem Fahren in
Formation und wir können plötzlich Geschwindigkeiten über 20 km/h, statt der
zuvor gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 km/h, fahren. Das hätte
man gleich zu Beginn machen sollen.
    Weil wir alle ziemlich fertig
waren, haben wir Valkenswaard angesteuert, um dort in der Jugendherberge zu
übernachten. Auf den letzten Kilometern setzt wieder heftiger Regen ein. Dieser
bewirkt, dass das sensible Touchpad des Handys verrückt spielt und ich die
blaue Linie nicht mehr verfolgen kann. Zum Glück ist die Herberge jedoch gut
ausgeschildert, die wir dann um 17:05 Uhr erreichen.
    Die Fahrräder kommen in einen
abschließbaren Unterstand.
    In der Lounge der Herberge findet
gerade ein festliches Konzert mit einer Bilderausstellung statt. Hier fallen
wir mit unserer Radlerkleidung richtig auf. Nach dem Einchecken warten wir noch
eine Pause des Chors ab, um über die Bühne zu unserem Zimmer gelangen. Als wir
die Bühne betreten, erwarten einige Gäste wohl einen weiteren Show – Akt, denn
sie applaudieren...
    Die Zimmer in der StayOK
Jugendherberge haben Lager – Charme. Alles ist vandalismussicher ausgestattet.
Die Angestellten füllen die kalte Atmosphäre mit Freundlichkeit und Wärme. Nach
der Dusche sind wir wieder in die Lounge. Dort wird nach der Veranstaltung noch
gefeiert. Eine Frau, sie stellt sich mit ihrem Vornamen Geerdie vor, erklärt
uns, dass ihre Tochter in Eindhoven studiert und die Organisation dieser Feier
der Abschluss ihres Studiengangs ist. Sie lädt uns auf ein Bier ein und stellt
uns ihren Mann, ihrer Tochter und Freunde vor. Sie ist Lehrerin und sie hat wie
Marion und ich ebenfalls einen Parson – Russel Terrier. Es gibt also genügend
Gesprächsstoff. Als wir auf Nachfrage erklären, dass wir auf dem Jakobsweg
sind, ernten wir viel Beachtung und Zuspruch. Noel, ein Bekannter von Geerdie,
der, wie er sagt, Fernfahrer ist, empfiehlt uns, südlich von Bordeaux nicht
durch das Niemansland, das ist eine endlose Strecke die nur geradeaus führt,
sondern an der Atlantikküste entlang bis zu den Pyrenäen zu fahren. Dort gäbe
es leckeres Essen und gepflegte Getränke für wenig Geld. Da wir ohnehin schon
darüber nachgedacht haben, wird dieser Tipp in unseren Köpfen gespeichert und
sparen ist ja nie weg.
    Zur Verabschiedung geben uns
Geerdie und ihre Tochter noch Blumen, die an dem Abend als Dekoration gedient
haben, mit auf unseren Weg. Dann legen wir uns mit der nötigen Bettschwere in
unsere Kojen und schlafen genüsslich ein.
    113,5 gefahrene km, gesamt 258,8
km
    6:25 Std. gefahrene Zeit, gesamt
14:50 Std.
    17,9 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit

23.04.2012
Montag
    Tag 3
    Valkenswaard (NL) – Geradsbergen
(B)
    Um 08:00 Uhr heißt es: „Raus aus
den Federn (dem Schlafsack)“. Um 08:30 Uhr gibt es Frühstück in der Mensa. Vor
dem Essensaal hat sich schon eine lange Schlange gebildet, an die wir uns artig
anstellen. Als wir am Kaffeeautomaten ankommen, zeigt sich, dass der ein
Eigenleben hat. Der spinnt. Wenn die Taste für eine Tassenportion gedrückt
wird, kommt viel mehr Flüssigkeit heraus, als in eine Tasse passen würde. Eine
Mitarbeiterin sieht dass und ist wohl der Ansicht, dass wir zu blöd sind, diese
richtig zu bedienen (den richtigen Knopf zu
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