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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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aber nicht, weil er wusste, dass sie ohne Sex sterben würde.
    Er wollte ihren Job haben, wollte sie zu seiner Gefährtin machen, damit er sich die Herrschaft über die Höhle mit ihr teilen konnte. Doch so schön es auch wäre, die schwierigen Entscheidungen einfach auf jemand anders abzuwälzen, konnte sie Lycus nicht geben, was er wollte. Niemals und unter gar keinen Umständen könnte sie jemandes Gefährtin sein. Könnte nie wieder jemandem gehören.
    Seltsam … sie hatte tatsächlich in Erwägung gezogen, mit Bantazar zu schlafen, um an Informationen zu gelangen, hatte aber Probleme damit, sich mit einem Mann zusammenzutun, um unangenehme, wenn auch notwendige Pflichten abzuschieben, die ihr Geschäft am Laufen hielten und ihre Assassinen glücklich machten.
    Es musste etwas passieren, und das möglichst bald.
    Während sie Lycus fortschob, tat sie etwas, das sie nicht mehr getan hatte, seit sie herausgefunden hatte, dass sie ein Dämon war.
    Sie betete.

1
    »Es gibt Nächte, in denen die Wölfe schweigen und nur der Mond heult.«
    George Carlin
    »Du verdammpirter Mistkerl !«
    Con stieß ein harsches Lachen aus, als er Lucs gebrüllte Beleidigung hörte, obwohl er genau in diesem Augenblick mit so viel Wucht im Schnee auftraf, dass es einem Menschen die Oberschenkelknochen zerschmettert hätte. Aber Con war ein Dhampir, eine seltene Mischung zwischen Werwolf und Vampir, und war aus härterem Material gemacht. Als Werwolf war Luc genauso stark wie er, aber nicht annähernd so schnell, wie Con bewiesen hatte, als er aus dem fliegenden Helikopter gesprungen war, ehe sich Luc auch nur die Skibrille aufgesetzt hatte.
    Mit zwei mächtigen Sätzen befreite Con seine Skier aus dem tiefen Schnee, der nach wie vor die Schweizer Alpen bedeckte, und schon raste er im Zickzack den Berg hinunter. Der Himmel war klar und blau, und hier, über der Baumgrenze, wurde die Stille nur von dem leisen Geräusch der Rotoren und dem Zischen seiner Rossignols unterbrochen, die durch den frisch gefallenen Puderschnee glitten.
    Doch die trügerische Stille dauerte nur so lange an, bis auch Luc auf dem Schnee landete und Con erneut mit Verwünschungen überschüttete.
    Der Lärm des Hubschraubers verging, als der Pilot zusah, dass er von dort wegkam. Er hatte sie mit erstaunlichem Einfallsreichtum auf die verschiedensten Arten für verrückt erklärt, aber schließlich – für den vierfachen Betrag, den er für gewöhnlich fürs Heliskiing nahm – doch zugestimmt, sie noch höher hinaufzufliegen. Den armen Kerl hätte fast der Schlag getroffen, als Con ihn anwies, in zehn Metern Höhe über dem Schnee stehen zu bleiben, statt in der doch wesentlich geringeren Höhe, die seine menschlichen Kunden gewohnt waren.
    Aber nein, Con machte es sich nie leicht, und er machte auch nichts zweimal auf dieselbe Art. Als Luc und er das letzte Mal beim Heliskiing gewesen waren, waren sie aus geringerer Höhe gesprungen.
    Und die Lawinengefahr war erheblich kleiner gewesen.
    Der Pulverschnee lag dick auf einer instabilen Altschneeschicht; der Abhang war steil, und die Anstrengung, die es Con kostete, dort hinunterzufahren, war so gewaltig, dass er vermutlich am ganzen Körper zittern würde, wenn sie nach einigen Meilen erst das Höllentor unten im Tal erreichen würden.
    Gleich vor ihnen verwandelte sich der Berg in einen schroffen Abhang. Er sprang und spürte das Luftpolster unter seinen Skiern. Der Boden lag unfassbar weit unter ihm und war mit Felsen übersät, aber der Wind wehte ihm ins Gesicht, er atmete den Duft der Kiefern tief ein. Adrenalin strömte heiß durch seinen Körper.
    Das war die beste Art zu leben – oder zu sterben, je nachdem, wie er landete.
    Manchmal war es ihm wirklich egal.
    Er landete hart in einer Explosion aus Schnee und wäre beinahe kopfüber gestürzt, konnte sich aber in letzter Sekunde noch fangen, ehe er auf eine Stelle von durch den Wind verharschten Schnee geriet, der ihn sicherlich hätte stürzen lassen.
    Hinter sich hörte er Lucs Skier, die beim Wedeln mit lautem Kratzen durch den Schnee schnitten … und dann ein sehr viel unheilvolleres Geräusch.
    Con wandte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie sich Luc von einem schneebedeckten Felsen abdrückte, aber hinter ihm hatte ein Schneebrett begonnen, sich entlang großer Risse zu lösen und abzurutschen – die Geburtsstunde einer Lawine.
    »Luc!« Sein Herz hämmerte so fest gegen seine Rippen, dass es schmerzte, als Con seine Ski mit einem Satz so
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