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Dem Leben Richtung geben

Titel: Dem Leben Richtung geben
Autoren: Joerg Knoblauch , Johannes Hueger , Marcus Mockler
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berühmter und erfolgreicher Persönlichkeiten zu studieren. Fast alle hatten ein Ziel vor Augen, das sie erreichen wollten: einen Beruf, eine Erfindung, eine Aufgabe, ein Bauwerk ...
    Was haben Sie vor Augen? Wo wollen Sie in drei, fünf, fünfzehn Jahren oder am Ende Ihres Lebens stehen? Stellen Sie sich vor, Sie schauen mit 70 Jahren zurück auf Ihr Leben. Was soll Ihr Leben geprägt |17| haben? Was wollen Sie erreicht haben? Spüren Sie, welchen großen Einfluss die Beantwortung dieser Frage auf Ihr Leben hat? Es geht hierbei um die Kunst,
am Anfang das Ende im Blick
zu haben. Diese Kunst entscheidet mit über Ihre Lebensqualität. Es geht um vernünftiges und vorausschauendes Handeln. Wird dies zu einem Lebensstil, erspart es sehr viel unnötiges Leid und Schmerzen.
    Zugegeben, dem eigenen Leben Richtung zu geben, ist nicht leicht. Aber wenn Sie es nicht selbst tun, dann überlassen Sie diese Aufgabe eben Ihrer Schwiegermutter, Ihrem Chef, Ihrem Partner, Ihren Kindern. Wollen Sie das? Es ist Ihr Leben. Unser Leben ist etwas so unvorstellbar Kostbares; gehen wir damit um, als hätten wir nur eines davon.
    In unserer Beratungstätigkeit sind uns Hunderte von Menschen begegnet, die bisher nur Spielball der Wünsche und Erwartungen anderer waren. Irgendwann reicht es! Da war eine 75-jährige Frau, die bei einem unserer Seminare bedauerte, immer nur getan zu haben, was ihr Mann und die Umwelt von ihr erwarteten. Nach dem Tod ihres Mannes wollte sie nun endlich ihr Leben entdecken. Wenn sie so alt würde wie ihre Mutter, hätte sie noch 15 wertvolle Jahre, die sie endlich selbst gestalten wollte. Was für ein kluger Entschluss! Aber warum bis 75 warten?
    Sollten Sie zum ersten Mal vor dieser Herausforderung stehen, einen konkreten Plan für Ihr Leben zu entwerfen, fragen Sie sich bestimmt: Wie packe ich so etwas an? In Schule und Familie wird man selten so konkret, dass man einen Lebensentwurf auf Jahrzehnte konzipiert. Möglicherweise ängstigt Sie der Gedanke sogar, aus dem Gewohnten auszubrechen und aus Ihrem Leben etwas Neues zu machen. Doch es ist ein lohnendes Ziel! Seneca bringt es auf den Punkt: »Wenn ich nicht weiß, in welchen Hafen ich segeln will, dann ist kein Wind für mich der richtige.« Für uns bedeutet das: Wenn wir erst einmal wissen, wohin wir mit unserem Leben wollen, dann können alle Kräfte und Ressourcen in diese Richtung gelenkt werden.
    |18| Geben Sie Ihrem Leben Richtung! Werden Sie zum Hauptaktionär Ihres eigenen Lebens!
    Irrtum 2: »Meine aktuellen Projekte sind zu wichtig, um mich mit Lebensplanung beschäftigen zu können.«
    Ihr wichtigstes Projekt ist Ihr Leben! Es ist das einzige Projekt, dessen
Ausgang für Sie letztlich entscheidend ist.
    Waren Sie schon einmal in einer Filmstadt? Wunderbare Kulissen ziehen an einem vorbei, und man hat wirklich das Gefühl, in einer schönen Stadt zu sein. Aber wehe, man nimmt sich die Zeit anzuhalten und durch eine der schmuckvollen Türen zu gehen. Man ist ernüchtert. Ein billiges Lattengerüst hält eine Illusion aufrecht. Hinter der Fassade trifft man auf die Realität. Ist auch Ihr scheinbar gelingendes Leben nur Fassade, hinter der sich Plan- und Ziellosigkeit zeigen?
    Natürlich gehen wir davon aus, dass die meisten unserer Tätigkeiten wichtig sind. Doch steckt man erst einmal im Hamsterrad, ist es oft schwer zu unterscheiden: Ist die Sache wirklich wichtig oder nur scheinbar? Dreht sich das Rad zu schnell, bleibt zum Nachdenken keine Zeit mehr.
    Bedenken Sie deshalb den bedeutenden Unterschied zwischen »wichtig« und »dringend«. Bringt mich etwas meinem Ziel näher? Dann ist es wichtig. Oder ist es nur dringend? Dann erfordert es meine unmittelbare Aufmerksamkeit, ohne mich wirklich weiterzubringen. Das, was wir als wichtig bezeichnen, ist meist nur dringend. Einmal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen, ist wichtig. Haben Sie erst einmal Zahnschmerzen, wird es dringend. Über Jahrzehnte haben wir die für viele erstaunliche Beobachtung gemacht: Selten ist Wichtiges dringend, selten Dringendes wichtig. Im Kapitel »Offensiv umsetzen« werden wir näher darauf eingehen.
    Um wirklich und nur scheinbar lebenswichtige Dinge voneinander unterscheiden zu können, muss man sich regelmäßig Zeit nehmen. Zeit um anzuhalten, auszusteigen, hinter die (eigenen) Kulissen |19| zu schauen und zu überprüfen: Was ist tragfähig, um ein Leben darauf zu bauen – und was ist nur Schein?

    Besinnung ist ein altes und wiederentdecktes Wort für diese Zeit
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