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Delikates zum Dessert

Delikates zum Dessert

Titel: Delikates zum Dessert
Autoren: Katinka Dietz
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Dach über dem Kopf und einem netten Lebensstil hinter den seidigen Locken meiner Muschi verbarg.
    Nachdem ich in Wien bei ein paar Typen rausgeflogen war, fand ich bei den Orschowskis Unterschlupf, einem braven Ehepaar aus dem sechsten Bezirk. Hubert Orschowski hatte mich vor dem Obdachlosenasyl in der Innenstadt aufgelesen, um das ich dieser Tage herumschlich, ohne mich hinein zu trauen, denn ich schämte mich für meinen sozialen Abstieg.
    „Haushaltsarbeiten gegen Kost und Logis“, sagte Orschowski.
    Ich wusste nicht, was das bedeutete. Aber ich hatte solchen Hunger, dass mich nicht einmal die Vorstellung abschreckte, bei der Betreuung von fünf Kindern zu helfen.
    Amalia Orschowski war eine fleißige, einfältige Frau in ihren Dreißigern. Ihr Körper und ihr Gemüt waren gezeichnet von den Strapazen des Gebärens und der Brutpflege. Sie ließ mich hart arbeiten, war aber nett zu mir. Und sie kochte himmlische Mehlspeisen. Unter ihrer Ägide nahm ich sieben Kilo zu, was meinen Kurven glänzend zu Gute kam.
    Die Wochen vergingen und wurden zu Monaten. Ich fühlte mich, wenn auch nicht gerade zu Hause, so doch irgendwie heimisch in der Familie. Ich wusste nicht, wie lange ich bleiben sollte. Ich vertraute auf ein Zeichen Allahs, der meine Schritte lenken und mir mitteilen würde, wenn es an der Zeit war zu gehen.
    Eines Abends, als Amalia im Spital lag, um ihr sechstes Kind zur Welt zu bringen, stand Orschowski auf einmal in der Küche. Es war lange nach dem Nachtmahl. Normalerweise tauchte er um diese Zeit nie hier auf.
    „Willst du gleich ficken, oder machst du erst den Abwasch fertig?“, fragte er ohne Umschweife.
    Es war die Zeit, in der ich herausfinden wollte, was man alles mit Männern machen konnte, wenn sie scharf auf einen waren.
    „Ich werde abwaschen, die Kinder ins Bett bringen, und dann werde ich dich ficken, dass dir Hören und Sehen vergeht“, sagte ich, ohne vom Spültisch aufzublicken.
    Als ich ins Elternschlafzimmer kam, saß Orschowski schon halb entkleidet auf dem Ehebett. Angezogen sah er ja gar nicht so übel aus: ein untersetzter Herr Anfang 50 mit grauen Schläfen und lustigen Augen. Aber nun, da sein schwabbeliges Fleisch aus dem Unterhemd hervorquoll und man sah, dass seine Rückenbehaarung bis zum Nacken empor wucherte, bot er einen schlimmen Anblick.
    „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir zeigen, wie es geht“, sagte er und nestelte am Eingriff seiner Baumwollunterhose herum. Er rieb so lange an seinem Stummelchen, bis das entstand, was er einen Steifen nannte.
    Eine Gänsehaut überlief meinen Rücken. Ich hatte eine Art Eingebung. Bekam eine Ahnung davon, dass ich in der Lage war, Macht auszuüben.
    „Ich bin schon ganz gespannt darauf, wie es geht“, gurrte ich, machte die Augen groß und zog einen Schmollmund. „Aber lass uns erst etwas Nettes spielen, ja?“
    Er sah überrascht aus der Wäsche. Ich ging unbeirrt zu der Barockkommode hinüber, auf der Amalia ihre wenigen Toilettenartikel stehen hatte: ein bisschen Talkumpulver, Zitronen- und Lavendelwässerchen in schlichten Glasflaschen. Ich ergriff den einzigen Lippenstift, den die Gute besaß, und zog einen großen Miederschlüpfer sowie einen Monster-Cup-Büstenhalter aus einer Schublade – beides fleischfarben. Dann kniete ich mich zu Herrn Orschowski aufs Bett. Ich zog ihn aus und fasste ihn an, bis er schwitzte und schnaufte. Ich ließ ihn meinen Bauch lecken und seinen Finger in meine Muschi stecken. Dann malte ich ihm einen Kussmund in grellem Pink, zog ihm Amalias Hüftslip über sein Schwänzchen und schloss den BH über seinem graubehaarten Rücken.
    Einen Finger an die Lippen gelegt, winkte ich ihn aus dem Schlafzimmer heraus wie einen Verbündeten, mit dem gemeinsam ich etwas aushecken wollte.
    Bei den Kindern war alles ruhig. Ich drückte Orschowski den Staubwedel in die Hand, der an der Garderobe hing, küsste ihn auf den Mund und flüsterte ihm ins Ohr, was ich mir Hübsches ausgedacht hatte.
    „Einmal ganz hinunter ins Parterre und wieder zurück. Dann darfst du ihn reinstecken.“
    Ich öffnete die Tür zum Stiegenhaus. Die Orschowskis wohnten im obersten Stockwerk eines hohen Jugendstilgebäudes, dessen Treppenhaus schwarz-weiß gekachelt war. Die Stufen führten, gesäumt von wunderschönen Geländerverzierungen, über mehrere Stockwerke sowie zahlreiche Zwischengeschosse, so genannte Mezzanine , nach unten.
    „Los, lauf!“
    Natürlich zierte er sich, doch ich gab mich unerbittlich
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