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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition)
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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ihn lächeln sah.
    »Kriege ich dann auch einen neuen Computer?«, fragte Varnholt. »Meine Grafikkarte ist ein bisschen schwachbrüstig, und das neue Release von World of Wizardry ist ziemlich speicherhungrig.«
    Morani warf ihm einen tadelnden Blick zu, blieb jedoch stumm.
    »Jetzt bleib mal auf dem Teppich!«, warf Klausen ein. »Wir sollten Herrn Dr. Mischnick für sein Lob dankbar sein und sein Wohlwollen nicht ausnutzen, um irgendwelche Technikspielzeuge zu beantragen.«
    »Ich denke, Herr Eisenberg kann am besten beurteilen, welche Ausstattung seine Gruppe wirklich braucht«, sagte Kayser. »Ich vertraue da seiner Einschätzung vollkommen.«
    Alle sahen Eisenberg an.
    »Wir werden das im Team diskutieren. Ich komme noch einmal auf Sie zu, Herr Kayser«, sagte er. »Doch ich möchte eines richtigstellen: Auch wenn wir Informationstechnik eingesetzt haben, ist der Erfolg im Fall Körner nicht in erster Linie darauf zurückzuführen. Es sind die außergewöhnlichen Fähigkeiten meiner Mitarbeiter, auf die es hier ankam. Ich danke Ihnen für Ihr Lob, Herr Dr. Mischnick, aber mein eigener Beitrag zur Lösung dieses Falls ist nicht so groß gewesen, wie es scheinen mag. Es war Benjamin Varnholt, der mich überhaupt erst auf den Fall aufmerksam gemacht hat. Dank der erstaunlichen Fähigkeiten von Simon Wissmann konnten wir in kurzer Zeit den Zusammenhang zwischen den Vermisstenfällen herstellen. Mit Dr. Moranis Hilfe konnten wir ein klares Täterprofil erstellen und Körners Motive und Verhaltensweisen besser verstehen. Und Jaap Klausen war es schließlich, der den Täter überwältigt und in Gewahrsam genommen hat.«
    »Aber ohne Sie hätte das niemals funktioniert, Herr Eisenberg«, wandte Klausen ein. »Wir hätten uns ständig in die Haare gekriegt, statt effektiv zusammenzuarbeiten.«
    »Da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben«, stimmte ihm Varnholt zu.
    Und auch Morani nickte.
    »Zusammenarbeit wird meiner Meinung nach überbewertet«, kommentierte Wissmann. »Aber ich durfte immerhin meinen Schreibtisch behalten.« Er blickte kurz auf, was Eisenberg als Zeichen der Anerkennung und des Dankes deutete.
    »Na, dann sind wir uns ja einig«, sagte Mischnick. »Ich habe jetzt einen Termin mit dem Polizeipräsidenten, der ebenfalls seinen Dank ausrichten lässt. Wie Sie wissen, gönnen uns die Kriminellen keine Auszeit. Also nochmals danke und weiterhin viel Erfolg!«
    Sie erhoben sich und verließen gemeinsam das Büro. Auf dem Weg zum Teamraum fragte Morani: »Wie geht es Ihnen jetzt, Herr Eisenberg?«
    Er blieb stehen.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine den Tod Ihres Vaters. Die Tatsache, dass Körner keinerlei Reue gezeigt hat. Was empfinden Sie dabei?«
    Ihre Stirn war kraus, wie immer, wenn sie ihre erstaunliche Fähigkeit nutzte, hinter die Fassade eines Gesichts zu blicken. Eisenberg sah sich um. Kayser, Varnholt, Wissmann und Klausen waren vorausgegangen und bereits im Treppenhaus verschwunden. Sie waren für den Moment allein auf dem Gang.
    »Mein Vater war zweiundachtzig«, sagte er. »Und gesundheitlich stark angeschlagen. Er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Natürlich schmerzt es immer noch, vor allem die Art, wie er gestorben ist. Aber ich bin froh, dass wir Körner gefasst haben. Und ich weiß eins: Wenn mein Vater vorhin dabei gewesen wäre, er wäre sehr stolz auf uns alle gewesen.«
    Sie nickte.
    »Um dieses Wissen beneide ich Sie.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Sie ging nicht darauf ein.
    »Ich bin froh, dass Sie die Leitung der SEGI übernommen haben.«
    »Nett, dass Sie das sagen. Aber Sie haben selbst einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet. Ich war mir nach meinem Besuch hier in Berlin sehr unsicher, ob ich das Angebot von Herrn Kayser annehmen sollte. Ihre kurze, aber treffende Analyse meines Charakters hat dazu geführt, dass ich mich mit meinem Vater ausgesprochen habe. Er hat mir daraufhin zum ersten Mal gesagt, wie stolz er auf mich ist. Und das wenige Wochen vor seinem Tod. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen dafür bin. Damals ist mir klar geworden, dass Sie recht hatten: Die SEGI ist ein Team von Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, und es wäre sehr schade, wenn wir nicht einen Weg finden würden, diese Fähigkeiten zu nutzen.«
    Das Stirnrunzeln verschwand, und ein seltenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, hell und flüchtig wie ein Sonnenstrahl, der sich zwischen Wolken hindurchzwängt.
    »Dann freue ich mich umso mehr, dass Sie
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