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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Justin C. Skylark
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gab nur
einen Club, den „Fresh-Club“, den er zu seinen nächtlichen
Stamm-Aufenthaltsorten zählte. Im „Fresh-Club“ gingen
homosexuelle Männer ein und aus, und dennoch war der
Laden so etwas wie ein Insider Tipp. Neal kannte dort einige
Leute, dort fühlte er sich sicher und unbeobachtet.
    Ihm war schon vor Jahren klar geworden, dass er diese
homosexuelle Neigung hatte. Und als er anfing, diese
auszuleben, wurde er gleich maßlos enttäuscht. Zurück blieb
ein bitterer Beigeschmack, und Neal hätte sich gerne von
diesem „Laster“ befreit.
    Doch sein Körper schrie förmlich nach Abenteuern.
Wenn er sie nicht auslebte, kamen sie in seinen Träumen.
Er spürte deutlich, dass es zwei Seiten in ihm gab. Die
eine, die mit der ganzen Angelegenheit am liebsten nichts zu
tun haben wollte und die andere, die es ständig darauf
anlegte. Trotzdem gab sich Neal fortwährend wachsam.
Er leerte sein Glas zügig. Dann steuerte er auf die
Tanzfläche zu, wo er augenblicklich zu tanzen begann. Seine
enge, graue Cordhose reichte nur knapp über die Hüften,
welche er affektiert zum Takt hin und her schwang. Und
immer, wenn er die Arme ein wenig anhob, rutschte sein eng
anliegendes T-Shirt nach oben und ließ seinen flachen,
nackten Bauch zum Vorschein kommen. Er liebte es,
aufzufallen und im Mittelpunkt zu stehen.
Er wusste, dass er mit dieser Leidenschaft, in Bezug auf
seine Karriere als Sänger, nur Vorteile erzielen konnte. Fast
arrogant tänzelte er daher über das Parkett und genoss die
Blicke der anderen Männer, die ihn mit Faszination
anstarrten.
Schließlich stellte er sich an den Rand der Tanzfläche
und bestellte ein Bier. Er war außer Atem und doch bemerkte
er, wie sich Carsten zu ihm gesellte.
„Und? Wie sieht es aus?”, fragte der. Dabei sah er durch
den Club. Wenn Neal um die Häuser zog, war Carsten, sein
langjähriger Bekannter, meist an seiner Seite. „Schon eine
Eroberung gemacht?“
Neal zuckte mit den Schultern. Er musste nicht
nachfragen. Er wusste, was Carsten meinte. Sie beide
verfolgten immer dieselben Ziele. Somit blickte sich auch
Neal suchend um. „Vielleicht der da hinten.“ Er deutete auf
einen jungen Mann mit Jeansjacke und braunen, gepflegten
Haaren. Aber Carsten bremste seine Neugier sofort.
„Den kannst du vergessen“, sagte er. „Der ist schon seit
Jahren fest liiert, soweit ich weiß.“
Neal lachte. „Ein Grund mehr, ihn zu vögeln.“ Es klang
abgebrüht, und Neal wusste, dass er sich mit seiner
oberflächlichen Art nicht nur Freunde machte.
Er nutzte die Männer aus, die etwas von ihm wollten. Er
nahm sie, wenn er sie brauchte, der Rest war ihm egal. Auch
Carsten wusste das, doch ihn schien das weniger zu stören.
Unternehmungslustig blickte er auf seine Armbanduhr.
„Okay, es ist gleich Mitternacht“, stellte er fest. „Wer bis
zwei Uhr keinen hat, der hat verloren.“
Neal nickte entspannt. Diese Abmachungen stachelten
ihn immer wieder von neuem an.
„Um was wetten wir heute?“
Carsten verzog das Gesicht, als er an einen Wetteinsatz
dachte. „Bin knapp bei Kasse“, gestand er seufzend. „Eine
Packung Kondome, mehr ist nicht drin.“
„Abgemacht!“ Neal schlug ihm freundschaftlich auf die
Schulter. „Dann bis später!“
    Er verschwand noch schnell in den Herrentoiletten, dann
wollte er die Herausforderung angehen. Es war voll im Club,
und Neal sah sich schon auf der Gewinnerseite. In den
Toilettenräumen war es dagegen erstaunlich leer. Neal stellte
sich vor das Hängebecken und versuchte, die Angelegenheit
schnell zu erledigen. Er wusste, dass besonders in
Schwulenkneipen das WC der gefragteste Ort für’s
Anmachen war. Doch auf solche Nummern hatte er keine
Lust. Er wollte sich seinen „Gutenabendfick“ in aller Ruhe
aussuchen.
    Doch plötzlich hörte er ein Räuspern. An der Wand
lehnte ein Mann, der ihn neugierig musterte. Schnell schloss
Neal seine Hose.
    „Was starrst du so auf meinen Schwanz?”, fragte er
wütend.
Der Mann zuckte mit den Schultern und trat näher.
„Ist es verboten?“ Er war mindestens zehn Jahre älter
als Neal. Erste Fältchen zierten sein solariumgebräuntes
Gesicht. Er trug einen Seidenanzug, und ein teures
Markenparfum drang Neal in die Nase.
Etwas an seiner Ausstrahlung reizte Neal auf irgendeine
Art und Weise.
„Du kommst nicht von hier, stimmt’s?“
„Ich bin auf Geschäftsreise“, antwortete der Mann. Man
konnte erahnen, dass er irgendwo in der Welt Frau und
Kinder
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